Die Corporate-Venture-Capital-Einheit der Trumpf-Gruppe hat eine Minderheitsbeteiligung am US-Start-up Battery Resourcers abgeschlossen. Das in Worcester, Massachusetts, ansässige Unternehmen hat ein Verfahren entwickelt, mit dem sich Lithium-Ionen-Batterien effizient und umweltschonend recyceln lassen.
Im Gegensatz zu gängigen Verfahren, die die Batterie zunächst in ihre einzelnen chemischen Bestandteile zerlegen, erlaubt das Verfahren von Battery Resourcers die direkte Herstellung von neuem Kathoden-Aktivmaterial aus Alt-Batterien und Produktionsabfällen.
Verfahren recycelt 97 % der in der Batteriezelle verwendeten Metalle
„Der neue Recycling-Prozess von Battery Resourcers sorgt für mehr Nachhaltigkeit in der Elektromobilität. Er belässt die knappen Rohstoffe im Wirtschaftskreislauf, senkt die Kosten bei der Fertigung neuer Batterien und spart Energie bei der Produktion“, sagt Dieter Kraft, Geschäftsführer von Trumpf Venture.
Dabei recycelt die neue Technologie 97 % der in der Batteriezelle verwendeten Metalle. Im Vergleich zur Herstellung einer neuen Batterie, sinken so die Kosten um 35 %, die Emissionen um rund 20 % und der Energieverbrauch um 13 %.
Einsatz auch bei anderen Batterien möglich
Lithium-Ionen-Batterien sind das Herzstück eines Großteils der heute verfügbaren Elektrofahrzeuge. Sie bestehen aus Materialien wie Lithium, Nickel, Mangan und Kobalt, die in ihrer Gewinnung teuer und teilweise nicht nachhaltig sind. Deswegen ist die Industrie bestrebt, Batteriezellen möglichst effizient zu recyceln.
„Wir wollen die Wertschöpfungskette von Lithium-Ionen-Batterien nachhaltig machen. Mit unserer Technologie können wir fast alle verwendeten Materialien recyceln – und zwar nicht nur von Batterien für die Elektromobilität, sondern auch von kleineren Batterien aus der Unterhaltungselektronik oder großen, industriellen Stromspeichern, unabhängig von ihrer chemischen Zusammensetzung“, sagt Mike O’Kronley, CEO von Battery Resourcers.
Ein Großteil der chemischen Prozessschritte entfällt
Herkömmliche Recyclingprozesse sind bislang aufwendig. Sie erfordern das mechanische Zerkleinern der Batteriezelle und chemische Separieren des Materialmix in reine chemische Elemente wie Nickel, Mangan und Kobalt. Mit dem Verfahren von Battery Resourcers entfällt ein Großteil der chemischen Prozessschritte, da es den Materialmix ohne weitere Separierung direkt in neues Kathoden-Aktivmaterial umwandelt, das den hohen Ansprüchen neuer Elektrofahrzeug-Batterien entspricht.
„Durch unsere Investition in dieses Zukunftsfeld und die vielversprechende Technologie von Battery Resourcers stärken wir unser Engagement in der Elektromobilität“, sagt Kraft. Als Anbieter von High-Tech-Fertigungsanlagen treibt Trumpf bereits heute maßgeblich die Elektromobilität voran. Maschinen und Anlagen des Unternehmens schneiden beispielsweise Blechkomponenten von Batteriegehäusen sowie -folien; Trumpf-Laser schweißen Batteriezellen, Elektronikkontakte und Elektromotoren.
Neben Trumpf Venture haben auch weitere internationale Unternehmen in das Start-up investiert, darunter At One Ventures (US), Orbia Ventures (US/Mexico), TDK Ventures (US/Japan), Doral Energy-Tech Ventures (Israel) und Jaguar Land Rover’s InMotion Ventures (UK). (bec)
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