Dank Restrukturierung und gestiegener Erlöse erzielte Thyssen-Krupp Electrical Steel im abgelaufenen Geschäftsjahr wieder einen Gewinn. Investitionen und Maßnahmen zur Effizienzsteigerung sollen die Zukunft des Unternehmens sichern.
Dipl.-Ing. Lothar Handge ist Fachjournalist in Velbert
„Die Neuordnung der Elektroband-Aktivitäten ist abgeschlossen, und sie war erfolgreich.“ Clemens Iller, Vorstandsvorsitzender der Thyssen-Krupp Electrical Steel GmbH in Gelsenkirchen, hat für das Geschäftsjahr 2004/ 2005 einen Gewinn von rund 20 Mio. Euro bekannt gegeben. Im Geschäftsjahr davor lag der Verlust noch bei 80 Mio. Euro. Laut Iller ist das Ergebnis zu einem großen Teil auf eigene Restrukturierungs-Anstrengungen zurückzuführen – „wir haben aber auch kräftigen Rückenwind vom Markt erhalten“. Mit 200 000 t Elektroband wurde ein neuer Produktionsrekord aufgestellt. Der Umsatz lag bei 387 Mio. Euro (+ 28 %).
Die derzeitige Marktentwicklung geht hauptsächlich auf die starke Nachfrage aus Indien und China zurück. Innerhalb der vergangenen zwei Jahre stieg der Durchschnittserlös von 1100 auf 1500 Euro/t. Iller rechnet mit einer weiteren Steigerung des Preisniveaus. Marktbeobachter prognostizieren ein jährliches Nachfragewachstum von 3 bis 4 %.
Zusätzlich hat Thyssen-Krupp ES mit einem internen Effizienzsteigerungsprogramm die Qualität in der Fertigung erhöht und die Produktivität um 7 % gesteigert. Umfangreiche Investitionen zur Kapazitätserweiterung sollen im laufenden Geschäftsjahr eine Produktionsmenge von jeweils 120 000 t in Gelsenkirchen und Isbergues/Nordfrankreich ermöglichen. Für 2006/2007 lautet das Ziel 250 000 t im Jahr. Derzeit erprobt man die großtechnische Umsetzung einer neuen Technologie, mit der sich kornorientiertes Elektronband deutlich wirtschaftlicher fertigen lässt: Für die Produktion des Vormaterials soll die Gießwalzanlage der Thyssen-Krupp Steel AG in Duisburg genutzt werden.
Effizienz gesteigert und Produktivität erhöht
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