In einem halben Jahrhundert hat sich der Umsatz von Jungheinrich verzweitausendfacht. Stellte das Unternehmen 1953 den ersten Elektro-Plattform-Hubwagen her, bietet der weltweit viertgrößte Staplerhersteller heute das komplette Sortiment an Flurförderzeugen.
Thomas Preuß ist Journalist in Stuttgart
Am 7. August feierte die Jungheinrich AG, Hamburg, ihren 50. Geburtstag. Im ersten Jahr seines Bestehens hat das 1953 als H. Jungheinrich & Co. Maschinenfabrik gegründete Unternehmen 179 Fahrzeuge ausgeliefert und einen Umsatz von 1,5 Mio. DM erwirtschaftet. Heute beschäftigt der Konzern rund 9250 Mitarbeiter und erlöst weltweit das Zweittausendfache von damals: mehr als 1,47 Mrd. Euro im Jahr 2002. Das macht weltweit Platz vier nach Linde, Toyota und Nacco.
Den ersten von Hand gezogenen Hubwagen konstruierte Gründer Dr. Friedrich Jungheinrich kurz nach dem zweiten Weltkrieg. Eine eigene Produktion gab es noch nicht, und so fertigten kleine Handwerksbetriebe, was der Tüftler am Reißbrett entwarf. Ein Jahr nach der Währungsreform stellte er einen Elektro-Plattform-Hubwagen vor: Das Flurförderzeug konnte nicht nur heben, sondern auch fahren – eine Pionierleistung.
Zum Zeitpunkt der Firmengründung waren die Weichen in ein neues Zeitalter von Flurförderzeugen gestellt. Schon damals wurde das Baukastenprinzip eingeführt – mit dem Antriebsteil der deichselgeführten Elektro-Hubwagen, das auch für den ersten Plattformstapler und den ersten deichselgeführten Schlepper eingesetzt wurde: ein wichtiges Hilfsmittel der Rationalisierung, das Jungheinrich wesentliche Impulse gegeben hat.
Heute wird der Konzern vom Vorstandsvorsitzenden Dr. Cletus von Pichler geführt, der nicht daran zweifelt, dass es Flurförderzeuge auch noch in weiteren 50 Jahren geben wird: „Schließlich müssen immer Produkte von A nach B befördert werden.“ Auch wenn sich bis dahin die Prozesse im Lager ändern dürften, ist sich von Pichler sicher, die richtigen Antworten zu finden: „Die Lagertechnik richtet sich grundsätzlich nach den Anforderungen unserer Kunden. Der Trend geht dahin, dass Kunden Komplett-Lösungen für ihre spezifischen logistischen Aufgabenstellungen suchen. Das heißt, sie möchten systemorientierte, maßgeschneiderte Angebote. So unterschiedlich unserere Kunden sind, so unterschiedlich werden auch in Zukunft die von uns angebotenen Lagerlogistik-Lösungen sein“, sagt der Jungheinrich-Chef.
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