Die Unternehmen der Fachverbände Antriebstechnik und Fluidtechnik des VDMA können auf ein erfolgreiches Jahr 2022 zurückblicken. Eine lang anhaltend gute Auftragslage und hohe Auftragsbestände haben in der Fluidtechnik zu einem Branchenumsatz von etwa 9,5 Mrd. Euro und in der Antriebstechnik von knapp 18 Mrd. Euro geführt, das sind Rekordwerte.
Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen sind die Umsätze in der Hydraulik gegenüber dem bereits sehr guten Vorjahr nominal um mehr als 10 % auf etwa 6,5 Mrd. Euro gestiegen. In der Pneumatik liegt der Umsatz bei gut 3 Mrd. Euro, was ebenfalls einem nominalen Zuwachs von etwa 10 % im Vergleich zu 2021 entspricht. Die Antriebstechnik verzeichnet eine vorläufige nominale Umsatzsteigerung von knapp 12 %.
Prognose 2023 – leichtes Plus erwartet
Für das Jahr 2023 ist die Entwicklung schwer prognostizierbar. Die Auftragseingänge haben sich zwar gegen Ende des letzten Jahres etwas abgeschwächt. Allerdings spielt hier auch der Basiseffekt des sehr guten Vorjahres eine Rolle, zudem sind bei einigen Kunden die Läger gefüllt. Insgesamt geht der Vorstand des Fachverbandes Fluidtechnik für dieses Jahr von einem Umsatzwachstum der Branche von nominal 2 % aus (Hydraulik und Pneumatik jeweils plus 2 %). Der Vorstand der Antriebstechnik erwartet ein nominales Plus von 3 %.
„Antriebs- und Fluidtechnik-Komponenten sind Datenquelle für digitale Mehrwertdienste“
Gestörte Lieferketten und Fachkräftemangel als Herausforderungen
Als belastend stellen sich weiterhin die Rohstoff- und Energieversorgung, steigende Kosten, Inflation sowie Lieferkettenprobleme und Fachkräftemangel dar. Auch wenn sich das aus den VDMA-Blitzumfragen ergebende dramatische Bild bei den vorgelagerten Lieferketten allmählich zu entspannen scheint, wird es weiterhin ein bestimmendes Thema bleiben. Hinsichtlich der Herausforderungen wird dies nur noch durch den Fachkräftemangel übertroffen, welchen mehr als 80 % der Firmen als existenzielles Zukunftsthema sehen. Der VDMA engagiert sich hierzu mit Initiativen wie
- der Nachwuchsstiftung,
- Talentmaschine,
- der Tech Talents Nachwuchsmesse,
- Forschungsprojekten (zum Beispiel im Forschungsfonds Fluidtechnik oder der Forschungsvereinigung Antriebstechnik) und
- zahlreichen fachverbandsspezifischen Aktivitäten.
Indonesien – Potenzial der Fluid- und Antriebstechnik für die Zukunft
Aufgrund der globalen Krisen liegt bei vielen Unternehmen aktuell der Strategiefokus auf China und den ASEAN-Märkten. Das Partnerland Indonesien spielt als Handelspartner für die beiden Branchen bisher eher eine kleinere Rolle. Im Bereich Fluidtechnik liegt der Export bei 20 Mio. Euro (40. Stelle im Exportranking) und in der Antriebstechnik bei 39 Mio. Euro (44. Stelle im Exportranking).
Potenzial ist jedoch vorhanden, zumal Indonesien das viertbevölkerungsreichste Land der Welt und reich an Rohstoffen ist. Beide Branchen planen zukünftig neue Märkte außerhalb Chinas zu erschließen. Dies ist hauptsächlich davon abhängig, wie es Indonesien zukünftig gelingt, neben der Agrarindustrie, dem Bauwesen und dem Rohstoffmarkt auch einen eigenständigen Maschinenbau zu entwickeln. (eve)