Trotz all dieser Faktoren, die nicht nur die Industrie, sondern die ganze Welt in Atem gehalten haben, erzielte der international agierende Sensorexperte aus dem schwäbischen Owen (ausgesprochen: Auen) vergangenes Jahr einen Umsatz von knapp 323 Mio. Euro. Das entspricht einem Umsatzzuwachs von 25 % im Vergleich zum Jahr 2021, in dem 258 Mio. Euro umgesetzt wurden. Auch der Auftragsbestand sei nach wie vor sehr hoch, laut Baldach vier bis fünf Mal höher als üblich.
„In 2022 sind wir somit unserem 2020 erklärten Wachstumsziel, unseren Umsatz bis 2025 nochmals zu verdoppeln, wieder einen deutlichen Schritt nähergekommen und bauen unsere Marktposition kontinuierlich weiter aus“, so Baldach.
Shortages, Allokationen, Lieferketten
Volle Auftragsbücher und gleichzeitig zunehmende Allokationen und Shortages von Rohstoffen und Bauteilen sowie Engpässe in den Lieferketten – auch Leuze hat natürlich mit diesem Spannungsfeld zu kämpfen. Wird beispielsweise eine bestimmte Menge Halbleiterbauteile bestellt, kommt nur eine zugeteilte Menge an, deshalb kann auch den Leuze-Kunden nicht immer die Menge geliefert werden, die sie bestellen.
Baldach: „Selbstverständlich hat die Belieferung unserer Kunden für uns höchste Priorität. Wir versuchen für unsere Kunden alles Erdenkliche zu tun, um sie bestmöglich und weltweit zu beliefern.“ Deshalb hat sich das Unternehmen vorbereitet und sich in den letzten eineinhalb Jahren vorbereitet und aufgestellt, indem es seine Rohmaterialbestände „signifikant“ erhöht und längerfristige Verträge mit seinen Lieferanten geschlossen hat. Im Vergleich zum Vorjahr sieht das Unternehmen eine leichte Entspannung im Bereich der Bauteileknappheit.
Mangelnder Nachwuchs
Auch Leuze spürt den zunehmenden Fachkräftemangel am Arbeitsplatz und investiert daher viel in den Aus- und Aufbau in ihre Arbeitgebermarke. Ziel ist es, das Unternehmen als interessanten Arbeitgeber und Ausbilder bekannter zu machen und Differenzierungsmerkmale in den Mittelpunkt zu stellen. „Wir investieren viel in unsere Auszubildenden und Studierenden, um ihnen einen guten Berufseinstieg zu ermöglichen und sie langfristig als die Fachkräfte von morgen an Leuze zu binden“, sagt Baldach. 2022 hat das Unternehmen die Anzahl seiner Auszubildenden und dual Studierenden auf insgesamt 23 erhöht. 2023 sollen erneut neue Auszubildende und DH-Studierende hinzukommen.
Klimaneutral in Deutschland
Wie bei der letztjährigen Jahrespressekonferenz angekündigt, hat sich das Unternehmen für 2022 zum Ziel gesetzt, bis Jahresende in Deutschland CO₂-neutral zu sein. Das Ziel wurde erreicht. Zur Verringerung der direkten Emissionen wurde der Energieverbrauch so weit wie möglich gesenkt. Zur Senkung der indirekten Emissionen wurden die Lieferketten genau angeschaut und Gedanken über die Lieferanten gemacht. In einer weiteren Stufe ist es das Ziel von Leuze auch produktseitig CO₂-neutral zu werden. Baldach: „Dieses Thema gehen wir bei der Entwicklung einzelner neuer Baureihen bereits heute im Sinne der ‚Cradle to Cradle‘-Betrachtung aktiv an. Das heißt, wir vollziehen nach, was ein konkretes Produkt zur CO₂-Emission beiträgt. Und was das für den Betreiber einer Anlage mit unseren Sensoren bedeutet.“
Um auch international einen Beitrag zum Erhalt des Klimas zu leisten und um die nicht vermeidbaren direkten CO₂-Emissionen auszugleichen, wurde ein internationales Klimaschutzprojekt zur Unterstützung ausgesucht: ein Waldschutzprojekt in Brasilien.
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