Faser- und vor allem Carbonfaser-verstärkte Kunststoffe (CFK) sind der Trumpf im Leichtbau. Eine Chance in Großserien erhalten sie aber erst dann, wenn es durchgängige Automationskonzepte gibt – so wie in der Automatica-Sonderschau gezeigt.
Insbesondere der Automobilbau sucht nach automatisierten Produktionskonzepten für Faserverbund-Bauteile, um seine hochgestellten Leichtbau-Ziele zu erreichen. Speziell CFK bietet ein immenses Potenzial. Die Fertigungstechnologien sind teils schon auf hohem Niveau. Doch es fehlen noch durchgängige Automationskonzepte für die Werkstoffklasse „Carbon Composites“ – und davon hängt alles ab.
Wie’s gehen könnte, will die Sonderschau „Automatisierte Composite Produktion“ (ACP) in Halle A2, Stand 338, vorführen und zur Diskussion stellen: Unter der Federführung des Lehrstuhls für Carbon Composites (LCC) der TU München zeigt die Automatica eine exemplarische Fertigungskette auf Basis der textilen Vorformling- und RTM-Technologie. Zwölf Industrieunternehmen sind an der Prozesskette beteiligt. Die täglichen drei Vorführungen beginnen um 10, 13 und 15 Uhr mit dem automatisierten Handling und dem Drapieren der Carbonfaser-Gelege für den zu fertigenden Halter. Jeweils 30 min später startet der RTM-Prozess.
„Die Sonderschau ACP bietet eine Plattform für den Austausch der Experten untereinander sowie mit Entscheidern und Produktionsverantwortlichen der Anwenderindustrien“, sagt Automatica-Projektleiter Armin Wittmann. Ebenso auf großes Interesse stoßen dürfte der Vortrag, in dem BMW das Carbon-Produktionskonzept seines „Megacity Vehicle“ vorstellen wird (Mittwoch, 12.15 Uhr, im Automatica-Forum, Halle B1, Stand 229).
Die Sonderschau ACP demonstriert die automatisierte Fertigung eines Halters als Strukturbauteil-Beispiel in einer geschlossenen Prozesskette. Zunächst wird ein biaxiales Carbonfaser-Gelege automatisiert zugeschnitten. Ein Greifer transferiert die einzelnen Lagen auf eine automatisierte Drapierstation, wo gestickte TFP-Einleger als lokale Verstärkungen mittels Bindertechnologie hinzugefügt werden (TFP = Tailored Fiber Placement). Ein Greifer entnimmt dieses hochintegrierte Preform aus der Drapierstation. Der Faservorformling härtet im RTM-Prozess aus. Dafür wird modernste Anlagentechnik mit schnellen, duromeren Matrixsystemen eingesetzt. Den Bereich der Nachbearbeitung thematisiert das Forschungsprojekt Flexicut. Die Qualitätssicherung erfolgt durch eine neue, roboterbasierte Prüftechnologie. os
Batterieproduktion
Batterien nehmen als Hochenergiespeicher eine Schlüsselrolle für Elektromobilität und erneuerbare Energien ein. Die Automatica bietet dazu die Sonderschau „Batteriefertigung und Automatisierungstechnik“ (Halle 2, Stand 510).
Organisiert wurde die Sonderschau in Zusammenarbeit mit dem Fachverband Productronic im VDMA, dem WZL der RWTH Aachen und Industrieunternehmen, insgesamt 20 Partnern. Sie zeigt das komplette Produktionsumfeld – von der Beschichtung des Elektrodenmaterials bis hin zum fertigen Modul durch Prozessschritte „zum Anfassen“.
Dr. Eric Maiser, Leiter Industriekreis Batterieproduktion im VDMA-Forum E-Motive, erwartet viele Impulse: „Die Fertigung von Hochleistungsbatterien ist heute im Wesentlichen Manufaktur. Die automatisierte Großserienfertigung hilft nicht nur, die Kosten zu senken. Sie ist notwendig, um durchgehende Präzision bei der Herstellung zu gewährleisten.“
Unsere Webinar-Empfehlung
Der Summit richtet sich an Entscheider aus den Bereichen Fertigung, Instandhaltung, Fabrikautomatisierung, Automatisierung, Intralogistik und Fabrikplanung, Netzplanung, Netzwerkinfrastruktur, Innovationsmanagement. Daneben sind Hersteller aus den Bereichen Maschinenbau, Sensorik,…
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