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Roboter reinigt gesägte Teile und legt sie sauber ab

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Roboter reinigt gesägte Teile und legt sie sauber ab

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Auch kleine Unternehmen können von einem Roboter profitieren. Das zeigt die Anwendung bei der Oskar Schwilk GmbH im schwäbischen Heroldstatt, wo die schnelle und gründliche Reinigung von gesägten Teilen und deren lagegerechte Ablage automatisiert wurde.

Die Oskar Schwilk GmbH ist ein typischer Mittelständler mit 20 Mitarbeitern, der seit mehr als 40 Jahren in der Metallbearbeitung unterwegs ist. Zum Portfolio gehören Präzisionsdrehteile und Langdrehteile von 2 bis 200 mm Durchmesser, aber auch Frästeile aus verschiedenen Metallen und Kunststoffen. Zu den Kunden gehören die Elektro- und Spielzeugindustrie, der Maschinenbau sowie die Schienenfahrzeug- und Luftfahrtindustrie.

„Unser Unternehmen steht für Präzision und Qualität, aber wir müssen auch wirtschaftlich arbeiten“, so Geschäftsführer Jochen Schwilk. „Das erreichen wir mit unserem modernen Maschinenpark und mit zusätzlichen Projekten, die unsere Automatisierung weiter vorantreiben.“ Vor diesem Hintergrund haben sich die Schwaben für den Einsatz eines Roboters entschieden. Die neue Lösung Mebarobots der Meba Metall-Bandsägemaschinen GmbH ist kompatibel zum bereits genutzten Bandsägeautomaten Mebamat 330 des gleichen Herstellers.

Für die Anschaffung eines Roboters sprechen aus Sicht von Jochen Schwilk mehrere Gründe. Erstens sind Fachkräfte schwer zu finden und zweitens kann der Roboter die Mitarbeiter von monotonen und körperlich schweren Jobs entlasten, die keiner wirklich haben will – zum Beispiel das Beladen und Entladen der Maschine. Stattdessen können den Kollegen andere, sinnvollere Aufgaben übertragen werden, die auch mehr zu ihnen passen. „Der Roboter bietet uns mehr Flexibilität bei der Einsatzplanung von Personal“, erklärt Schwilk.

Bisher haben sich Mitarbeiter um das mühsame Reinigen der Werkstücke nach dem Sägen gekümmert. Dabei mussten die gesägten Teile von den Spänen und dem hartnäckigen Kühlschmierstoff befreit werden. Um diese Arbeit hat sich früher keiner gerissen. Diese Schritte sind trotzdem wichtig, denn sie sind die Basis für qualitativ hochwertige Bauteile. Und nach dem Reinigen musste der Werker die Teile lagegerecht in eine Gitterbox oder auf spezielle Paletten ablegen. Ebenfalls eine anstrengende und ergonomisch ungünstige Arbeit.

All das übernimmt jetzt der Roboter. Der Werker, der zuvor für diese Arbeiten zuständig war, hat nun einen weitaus interessanteren Wirkungskreis bekommen und ist für die Bedienung und Prozessüberwachung einer ganzen Lager- und Produktionshalle mit drei Metall-Bandsägen zuständig. Dank des Roboters kann er andere Aufträge vorbereiten und hat sein Arbeitsspektrum im Materiallager und Wareneingang erweitert.

In der Vergangenheit kam es beim Reinigungsprozess immer wieder zu einem Anlagenstopp. Das hat mit dem Einsatz des neuen Roboters aufgehört. Die neue Lösung läuft rund um die Uhr und liefert immer ein hohes Arbeitsniveau ab. Über Nacht arbeitet der Roboter die gesägten Teile mannlos ab, so dass am Morgen nahtlos weitergemacht werden kann. Sollte in der Nacht ein Problem auftreten, etwa wenn ein Sägeband bricht, dann sorgt das System dafür, dass die Anlage stehenbleibt und keine Folgeschäden an der Säge oder am Roboter selbst entstehen.

In der neuen Lösung steckt ein spezielles Know-how, das auf Sägeanwendungen ausgerichtet ist. Dabei wird nicht irgendein Roboter an eine Säge angeschlossen. Mit dem Roboterhersteller Nachi und dem Unternehmen Meba kooperieren zwei Profis, die dafür sorgen, dass Roboter und Säge reibungslos miteinander kommunizieren. Der Anwender erhält eine kundenspezifische Systemlösung aus einer Hand.

Zusammen mit dem Anwender wurde im Vorfeld festgelegt, was der Roboter genau übernehmen soll und wie er die weitere Verarbeitung der Teile unterstützen kann. Geschäftsführer Jochen Schwilk selbst hat Ideen für die speziellen Paletten mit eingebracht, auf denen die gesägten Teile vom Roboter abgelegt werden. Die Ladungsträger weisen eine Schräglage auf, damit die Teile nicht rutschen, wenn sie zum nächsten Bearbeitungsschritt transportiert werden. Sind die Werkstücke zur weiteren Bearbeitung an der Drehmaschine angekommen, lassen sie sich leicht von der bereits vorhandenen Anlage von der Palette greifen. Auch an dieser Stelle muss nicht manuell eingegriffen werden. Der gesamte Bearbeitungsprozess läuft fließend weiter. „Wir haben bereits in der Vergangenheit mit Meba spezielle Sägelösungen für unsere Anforderungen entwickelt“, ergänzt Schwilk. „Auch in der Planungsphase des Roboters haben wir konstruktiv zusammengearbeitet und alle Anforderungen wurden in die Praxis umgesetzt.“

Meba schreibt sich selbst auf die Fahnen, anwendungsorientierte Sägelösungen anzubieten. Auch bei der Entwicklung des Roboters galt für den Bandsägen-Profi die Prämisse, für jede Betriebsgröße einen einfachen Einstieg in die Automatisierung zu finden. Der Roboter bei Schwilk hat wenig mit den großen Industrierobotern zu tun, wie man sie aus der Automobilindustrie kennt. Die Lösung ist platzsparend und pragmatisch. Sie steigert die Flexibilität in der Produktions- und Personalplanung, garantiert ein konstantes Arbeitsniveau und erhöht die Produktivität.

Auch der freie Zugang zur Bandsäge kommt bei den Schwaben gut an. Der Roboter steht nämlich nicht zentral vor dem Maschinenausgang, sondern etwas versetzt. Die Türen der Säge lassen sich deswegen jederzeit öffnen. Der Roboter klappt sich dabei zusammen, anstatt im Weg zu stehen. Und wird der stählerne Kollege einmal nicht benötigt, kann der Geradschnittautomat problemlos wieder ohne Roboter betrieben werden. Mit wenigen Handgriffen ist das System in rund zehn Minuten zurückgebaut. (us)

Kontakt:
MEBA Metall-Bandsägemaschinen GmbH
Lindenstraße 6–8
72589 Westerheim
Tel. +49 7333 96440
info@meba-saw.de
www.meba-saw.de

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