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Tragarme aus dem Baukasten

Neuentwicklung an der Schnittstelle Mensch-Maschine
Tragarme aus dem Baukasten

Tragarme aus dem Baukasten
Die Bediengehäuse Comfort-Panel oder Optipanel von Rittal lassen sich ohne zusätzliche Adaption an das neue Tragarmsystem montieren Bild: Rittal
Neuentwicklungen bei Tragarmsystemen für die Maschinenbedienung zeigen, dass das Innovationspotenzial an der Schnittstelle Mensch-Maschine noch lang nicht ausgeschöpft ist. Die Entwicklung bietet dem Anwender erstmalig einheitliche Funktions-, Montage- und Projektierungslösungen in einem Design und deckt alle vom Markt geforderten Lastbereiche bis zu 180 kg ab.

Tragarmsysteme haben sich als ergonomische Verbindung zwischen Maschine, Bediengerät und Personal bewährt. Sie ermöglichen ein Drehen sowie das Heben und Schwenken von Bedienpanels. Damit ist der Maschinenführer jederzeit bestens im Bilde. Allerdings gehört zu einer effizienten Lösung mehr als nur ein ermüdungsfreies und sicheres Arbeiten. Gefordert sind individueller Aufbau, formschönes, einheitliches Design über einen breiten Lastbereich, schnelle Montage, leichte Ausrichtung des kompletten Systems sowie umlaufende Kabeleinführungsmöglichkeiten. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, bringt Anbieter Rittal jetzt ein neues Tragarmsystem in durchgängigem Design auf den Markt. Das neue Tragarmsystem lässt sich jetzt über die drei Belastungsstufen 60, 120 und 180 kg (bezogen auf eine Auslegerlänge von einem Meter) hinweg mit einem einheitlichen Funktions-, Montage- und Projektierungssystem realisieren. „Das neue Tragarmsystem ist durchgängig aufgebaut, es ermöglicht aufgrund seines Baukastenprinzips die passende Lösung für jede Anforderung und schafft Zeitersparnis bei Montage, Justage und im Servicefall“, erklärt Stefan Körner, Product Management Enclosures.

Der Tragarm kann sowohl oben auf der Maschine als auch an einer Seitenwand montiert werden. Für die Montage stehen Wand- und Bodenbefestigungen in zwei unterschiedlichen Größen sowie flexible Aufsatz- und Wandgelenke mit horizontalem Abgang zur Verfügung. Sogar an die „Ein-Mann“-Montagehilfe, zum Beispiel für Wand-Anbauteile, wurde gedacht. Darüber hinaus sorgen Systemadapter für die Anpassung an die entsprechenden Querschnitte anderer Tragarmprofile aus diesem System, wenn zum Beispiel eine höhere Last aufgenommen werden soll. So lässt sich das System entsprechend der Anforderungen der Anwender optimal auslegen.
Um die gewünschte Tragkraft und Reichweite für die jeweilige Anwendung zu erzielen, stehen Tragprofile in unterschiedlichen Querschnitten und in Längen von 250, 500, 1000 und 2000 mm (geschlossene Version) zur Verfügung. Darüber hinaus resultieren aus dieser Konstruktion ein minimiertes Schwingungsverhalten und eine komfortablere Bedienung aufgrund der reduzierten Betätigungskräfte. Ist für eine Anwendung eine spezielle Länge über die Standardgrößen hinaus gefordert, können die Profile nach Bedarf gekürzt werden. Ein nachträgliches Gewindeschneiden ist nicht erforderlich.
Die Tragprofile sind auch als offene Variante mit X-förmiger Geometrie erhältlich. Diese Lösung in den Längen 500, 1000 und 2000 mm bietet dem Anwender zwei separate Kabelkanäle in einem Profil. Damit ist es möglich, Steuerleitungen und Spannungsversorgung getrennt voneinander zu verlegen, um unerwünschte Einkopplungen zu verhindern. Abnehmbare Deckel an Winkelstücken, Kupplungen und Gelenken sorgen für einen leichten Zugang. Durch das offene Profil, das sich mit einer Kunststoffleiste optisch ansprechend und unter Einhaltung von Schutzart IP 54 verschließen lässt, kann der Anwender sogar Kabel mit konfektioniertem DVI- und VGA-Stecker jederzeit schnell und einfach installieren. Das funktioniert auch nachträglich, ohne dass der Anwender das Tragprofil demontieren oder gar mechanisch bearbeiten muss. Diese komplette Durchgängigkeit bei der Ein- und Durchführung von Kabeln macht sich gerade im Servicefall oder bei der Erweiterung von Steuerungselementen im Bediengehäuse bezahlt. Durch entsprechende Ausbrüche in den Deckeln, können Signalsäulen am Tragarm schnell und einfach montiert werden. Bei der Justage entfernt der Anwender einfach die Abdeckkappe der Tragarm-Anschlusselemente und erreicht so mit einem Schraubendreher die beiden Justierschrauben. „Das ermöglicht eine nachträgliche Ausrichtung des Tragarms innerhalb kürzester Zeit. Schief hängende Bedienpanels gehören daher der Vergangenheit an“, erklärt Körner.
Für mehr Speed beim Engineering sorgt zukünftig ein interaktives Online-Tool, das den Anwender bei der Konfiguration der passenden Tragarmlösung unterstützt. Der Online-Konfigurator, der kostenlos verfügbar ist, liefert einen Vorschlag für die Tragarmsystem- Auslegung. Er führt den Anwender automatisch durch einzelne Abfragemasken. Je nach Auslegerlänge, Gehäusegewicht, Kabelquerschnitten und Designvorgaben schlägt das Online-Tool den optimalen Tragarmaufbau für die individuelle Anwendung vor. Dabei vermeidet die integrierte Plausibilitätsprüfung Fehler bei der Konfiguration.
Die während der Konfiguration definierten Parameter ergeben eine genaue Stückliste, was den Bestellprozess für den Anwender deutlich vereinfacht. Denn anhand dieser Stückliste lassen sich über die Rittal Plattform RiCAD 3D die notwendigen Artikel als 3D-CAD-Modelle downloaden. Sie können direkt in die Konstruktionsplanung übernommen und bei Bedarf zum Musterbau am Bildschirm verwendet werden. Darüber hinaus ermöglicht das Online-Tool die Prüfung von Schwenkbereichen und mögliche Kollisionen. Auch die Konfiguration einer passenden Bediengehäuse-Lösung der Serien Comfort-Panel oder Optipanel ist möglich. Da die entsprechenden Gehäuseschnittstellen identisch geblieben sind.
Hans-Robert Koch, Rittal, Herborn
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