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Schallschutzkabinen: Maschinenbauer Niehoff setzt auf LK Metall

Schallschutzkabinen
Niehoff setzt auf Schallschutzkabinen von LK Metall

Der Drahtziehanlagen- und Kabelmaschinenhersteller Niehoff setzt seit über 30 Jahren auf die Schallschutzkabinen des Herstellers LK Metall.

Maren Kalkowsky
Fachjournalistin in Gröbenzell

Bereits seit mehr als 35 Jahren liefert das Schwabacher Unternehmen LK Metall Schallschutzkabinen für Drahtziehanlagen an Erstausrüster (OEM) unter anderem auch an die Niehoff-Gruppe. Sie prägt schon seit Jahrzehnten die technologische Weiterentwicklung von Drahtziehmaschinen und Ziehanlagen. 80 Mitarbeiter arbeiten alleine in Konstruktion und Engineering. LK Schallschutzkabinen verwendet das Unternehmen unter anderem bei seinen Doppelschlag-Verlitz- und Verseilmaschinen.

„Vor einigen Jahren standen wir vor der Herausforderung, dass unsere Maschinen inklusive der Schallschutzkabinen aktuellen Anforderungen angepasst werden mussten“, erinnert sich Niehoff-Marketing-Manager Norbert Meyer und ergänzt: „Unsere Kunden fragen vermehrt ein ästhetisch ansprechendes Design nach. Früher waren Werke, die mit Kupfer oder Draht gearbeitet haben staubig, schmutzig und laut. Diese Zeiten gehören der Vergangenheit an. Neue Fabriken sind lichtdurchflutet, sauber und modern. In Folge dessen müssen moderne Maschinen leise und sauber arbeiten und bedienerfreundlich sein. Optisch soll zudem unser Markenlogo in jeder Halle schon von weitem hervorstechen.“ Daher bildete sich ein Team von externen Designern, Mitarbeitern und Ingenieuren beider Unternehmen, um ein modernes Maschinendesign zu entwickeln.

„Die Schallschutzkabinen schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe. Einerseits schützen sie die Mitarbeiter vor Lärm. Dies wird gerade vor dem Hintergrund des wachsenden Fachkräftemangels und einer damit verbundenen alternden Belegschaft, immer wichtiger“, erläutert Günter Lempert. Der Abteilungsleiter für Heizsysteme und Schallschutz im Hause LK Metall ergänzt: „Darüber hinaus müssen unsere Systeme knallharte Sicherheitsbedingungen erfüllen. Der Schutz der Bediener steht im Mittelpunkt.“

Der Bügel einer Verlitzmaschine erreicht Umfangsgeschwindigkeiten von bis zu 600 km/h. Sollte sich dabei ein Keramikröllchen lösen wird Energie von circa 1 500 J freigesetzt. Das entspricht einem Geschoss mit 0,1 kg bei einer Geschwindigkeit von 158 m/s. Klar, dass kein Körperteil dem laufenden Bügel nahe kommen darf. Zusätzliche Gefahren können beispielsweise von in voller Fahrt reißenden Drähten ausgehen.

Schallschutzkabinen mit zertifizierter Sicherheit

Vor diesem Hintergrund setzen beide Unternehmen bei dem Redesign-Projekt auf hohe Qualität und Knowhow zur Erfüllung der Sicherheitsansprüche: Die Kabinen werden extrem massiv im Aufbau konstruiert und verfügen über Sicherheitsglas. Für eine schönere Optik lässt sich dieses in modernen Blautönen einfärben. Alle verbauten Elemente besitzen zudem eine geprüfte Durchschlagsfestigkeit durch das Berufsgenossenschaftliche Institut für Arbeitssicherheit nach DIN EN 12417 „Sicherheit von Werkzeugmaschinen und Bearbeitungszentren“.

Im Rahmen der Neukonstruktion ließen sich die Ingenieure insbesondere einen automatischen Türverriegelungsmechanismus einfallen, der noch heute begeistert. „Die Maschinenbediener sind auf Messen immer wieder beeindruckt. Sie drücken einen Knopf und die 200 kg schwere Tür springt von alleine auf und lässt sich so sanft wie eine Balkontür zur Seite schieben“, erzählt Meyer. „Durch die raffinierte Lösung der Schiebetüre, geöffnet wird mittels Pneumatik-Zylinder, erreichten wir eine Schallpegelreduzierung von 34 dB/A. Die Türe wird beim Schließen darüber hinaus nicht nur abgesenkt sondern gleichzeitig auch an die Kabine gedrückt“, erklärt Schallschutzexperte Lempert. Die notwendige Zweihandbedienung beim Verriegeln verhindert zudem, dass sich der Maschinenbediener während des Schließens der Tür einklemmen kann.

Um den Schallschutz weiter zu erhöhen, werden die massiven Wand- und Deckenelemente aus Stahlblech mit bis zu 2,5 mm Dicke zusätzlich mit hochverdichteter Mineralwollfüllung isoliert, die so den nach außen dringenden Geräuschpegel deutlich verringern. Riesel- und Feuchteschutz sowie ein Lochblech mit großem Lochanteil sollen zusätzlich die Schalldämmung erhöhen und gleichzeitig eine maximale Absorption der Schallintensität gewähren.

Inbetriebnahme per Plug and Play

Ziel der Neukonstruktion war auch eine möglichst einfache Inbetriebnahme, die sich ebenfalls realisieren ließ. Eine komplette Verdrahtung von allen Komponenten wie Ventilator, Sicherheitsverriegelung, Lampen, Kontrollleuchten, Pneumatik Zylinder und Bedientableau, führt dazu, dass die Kabine bei Niehoff nur noch über die Maschine gehoben wird und die Stecker am Ende der Steuerleitungen im separat stehenden Schaltschrank angeschlossen werden. Die Inbetriebnahme verläuft also mit einem simplen Plug and Play.

Die Ergebnisse des Umstylings, wie etwa die Niehoff Doppelschlag-Verseilmaschine DSI 1002, erfreuen sich deutschlandweit und international wachsender Nachfrage. „Niehoff ist ebenfalls Partner bei Turn-Key-Projekten. Da stehen dann schon mal 30 bis 40 Verlitzmaschinen in einem Werk. Mehr als ein Brummen ist trotzdem nicht zu hören“, weiß der Marketing Manager Norbert Meyer. Sein Fazit: „LK Metall liefert uns die Qualität, Zuverlässigkeit und Flexibilität sowie das Knowhow, welche auch unsere Kunden von uns erwarten.“


Mehr Schutz für die Ohren

Neben Schallschutzkabinen fertigt LK Metall Schallschutzeinhausungen zum Beispiel für BHKWs, Pressen, Glasbearbeitungsanlagen, Werkzeugmaschinen und vieles mehr. Generell entwickelt das Unternehmen seit mehr als 30 Jahren Schallschutzkonzepte für unterschiedliche Branchen und Anforderungen. Auf Basis von Vor-Ort-Messungen und Frequenzanalysen erarbeiten die Fachingenieure individuelle, innovative und bedarfsgerechte Lösungen.

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