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Durch smarte Instandhaltung zum verkehrssicheren Connected Car

Instandhaltung von Connected Cars
Durch smarte Instandhaltung zum verkehrssicheren Connected Car

Connected Cars kommunizieren dank Vehicle-to-Everything Communication (Car2X) mit allem und jedem. Dabei muss aber vor allem eines im Vordergrund stehen: die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer. Diese kann nur mithilfe smarter und komponentenübergreifender Instandhaltung garantiert werden. ❧ Kyra Kutter

Connected Cars können die Straßen sicherer machen, indem sie stetig Informationen mit ihrer Umgebung, mit anderen vernetzten Fahrzeugen, mit der Cloud und auch mit Fußgängern austauschen und den Fahrer im Notfall vor einer Gefahr warnen. Dies kann jedoch nur mit komponentenübergreifender Instandhaltung der Fahrzeuge funktionieren. Denn was bringt es, wenn ein vernetztes Auto zwar einen Fußgänger selbstständig erkennt, aber beispielsweise aufgrund defekter Teile einen Unfall nicht verhindern kann?

Komponenten im Connected Car dürfen nicht aneinander vorbeireden

Ein Automobil wird aus tausenden Teilen verschiedener Zulieferer zusammengebaut, die sich dank Softwarelösungen untereinander austauschen. Alle Komponenten sind voneinander abhängig, was – sollte die Kommunikation mal nicht einwandfrei funktionieren – hohe Sicherheitsrisiken für alle Beteiligten im Straßenverkehr birgt. Schon ein kleiner Fehler in der Software, beispielsweise von Assistenzsystemen, oder in einem Bauteil kann dazu führen, dass ein Fahrzeug nicht mehr sicher ist. Das einwandfreie Zusammenspiel der verschiedenen Fahrzeugteile und der zugehörigen Software muss permanent geprüft werden. Für die neuen Funktionen kommt immer mehr Hochfrequenztechnologie ins Auto. Car2X wird beispielsweise über 802.11p oder C-V2X PC5 (d.h. LTE oder 5G) realisiert. Für den von NCAP vorgeschriebenen Notbremsassistenten und die Fußgängererkennung ist Radar eine zentrale Technologie: Radar (Radio Detection and Ranging, dt.: Funkortung und Abstandsmessung).

„Die Radarsensoren im Fahrzeug müssen einwandfrei funktionieren und dürfen auch nicht die anderen High-Performance-Computer stören, die die Signalverarbeitung übernehmen“, sagt Jürgen Meyer, Vice President Market Segment Automotive beim Münchner Messtechnikunternehmen Rohde & Schwarz.

Hinzu kommt, dass die Sensoren verschiedener Fahrzeuge sich nicht gegenseitig stören dürfen. „Hochfrequente Signale, die von Radarsensoren gesendet werden, können Interferenzen erzeugen, die weitere hochfrequente Signale wie WiFi, Bluetooth, 4G und 5G im Fahrzeug stören können. Es muss sichergestellt werden, dass alle Signale, die ein Fahrzeug regelmäßig aussendet, friedlich koexistieren“, sagt Meyer. Hier kommt neben der Prüfung der Antennen auch die Prüfung der Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) ins Spiel. Nur damit kann verhindert werden, dass elektrotechnische Produkte, zu denen auch Autos heute gehören, andere Geräte negativ beeinflussen oder von anderen Signalquellen wie Mobilfunkmasten gestört werden und nicht mehr sicher funktionieren.

Ohne Predicitive Maintenance kein sicheres Connected Car

Bei all der Technologie, die in einem vernetzten Fahrzeug zum Einsatz kommt, sei es Soft- oder Hardware, steht immer die Sicherheit im Vordergrund. Prinzipiell ist das Risiko von Ausfällen in einem Connected Car geringer als in einem nicht-vernetzten Auto, da Probleme häufig bereits durch ein sogenanntes Software Over-the-Air (SOTA)-Update behoben werden können. Bei der smarten Instandhaltung ist dies ein wesentlicher Treiber. „Dank Predictive Maintenance teilt ein Fahrzeug mögliche Risiken mit, bevor diese zu einem Ausfall und damit einem Unfall führen. Fahrzeughalter müssen somit nicht mehr darauf hoffen, dass ein Service-Techniker Risiken erst beim Check-up nach 20.000 Kilometern erkennt“, sagt Dr. Stefan Penthin, globaler Leiter Automotive bei der Management- und Technologieberatung BearingPoint. Zur Instandhaltung mithilfe von SOTA-Technologie gehört laut Penthin zum einen, dass damit künftig ungeplante Ausfälle zu einem großen Anteil vermieden werden können. Denn das Auto teilt frühzeitig mit wenn bestimmte Komponenten am Ende ihres Lebenszyklus sind. Zum zweiten bringt SOTA weniger Werkstattbesuche mit sich: „Viele Garantieleistungen kann der Hersteller per Over-the-Air-Technologie lösen, womit natürlich auch Kosten gesenkt werden“, so Penthin. Der dritte Aspekt ist das Hinzufügen verschiedener Features im Fahrzeug. Hierzu gehören zum einen Design- und Entertainment-Features, aber auch zusätzliche Sicherheits-Optionen. „Wird nachträglich ein neues Feature in ein Fahrzeug integriert, muss jedoch sichergestellt werden, dass dieses die bereits vorhandenen Komponenten nicht beeinflusst. Das System ist also so ausgelegt, dass jeder einzelne Baustein miteinander leben kann. Die komponentenübergreifende Instandhaltung sorgt dafür, dass dies zu jederzeit gegeben ist“, erklärt Penthin.

Zukunftstechnologien in der Automobilindustrie werden über kurz oder lang dafür sorgen, die Straßen für alle Verkehrsteilnehmer sicherer zu machen. Die Verantwortung hierfür tragen OEMs und Zulieferer. Im Auto reicht eine 99,9 %-ige Sicherheit nicht. Es muss jederzeit die 100 %-ige gegeben sein. An smarter Instandhaltung führt daher kein Weg vorbei.

Kontakt:

Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG
Mühldorfstr. 15
81671 München
Tel.: +49 894129–0
www.rohde-schwarz.com

BearingPoint GmbH
Speicherstr. 1
60327 Frankfurt am Main
Tel: +49 6913022-0
www.bearingpoint.com

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