Weniger Material- und Platzbedarf sowie ein vereinfachtes Handling – das ermöglicht ein neues Fertigungsverfahren für Komponenten von Elektromotoren. Das Segment Master System liefert fertige Rotor- und Statorpakete.
In den Zukunftsszenarien der Automobil- und Zulieferindustrie spielen Elektromotoren und damit auch Hochleistungspressen für die Fertigung von Elektroblechen eine zentrale Rolle. Mit dem Segment Master System hat der Göppinger Schuler Konzern gemeinsam mit der Roos & Kübler Gruppe, einem Spezialanbieter von Schneid- und Stanzwerkzeugen für Elektrobleche, ein System entwickelt, das die Produktion von großen Rotor- und Statorpaketen optimiert. Es basiert auf einer Schuler-Schnellläuferpresse. Ringförmigen Rotor- und Statorpakete, die in Hybridantrieben zum Einsatz kommen, lassen sich damit Material sparend und fertig fallend herzustellen. Gleichzeitig soll das Segment Master System dazu beitragen, den Wirkungsgrad von Hybridmotoren zu steigern und die elektromagnetischen Eigenschaften der Blechpakete zu vebessern. Der Hintergrund ist die charakteristische Anordnung der Einzelsegmente in Hinblick auf die Walzrichtung des Elektrobandes.
Beim Segment Master System werden einzelne Segmente vom Coil herausgestanzt und in einer Drehmatrize zu einem Ring gefügt. Das System liefert fertige Pakete, die direkt weiterverarbeitet werden können. „Im Vergleich zu bisherigen Fertigungsmethoden von Stator- und Rotorringen ermöglicht dieses Verfahren eine Materialersparnis von mehr als 60 Prozent“, erklärt Hans-Dieter Jung, Vertriebsleiter Schnellläuferpressen bei Schuler. „Beim Segment Master System kommen die ausgestanzten Segmente als Ringe angeordnet und fertig verpackt aus der Maschine. Für den Produktionsablauf bedeutet dies ein vereinfachtes Handling und weniger Platzbedarf“, so Jung. Das System arbeitet, je nach Rotor- oder Stator-Größe, mit einer Presskraft von 100 bis 125 t und fertigt Ringdurchmesser von bis zu 450 mm. Die Hubzahl liegt zwischen 300 und 400 Hüben/min.
Vor dem Hintergrund der Klimadebatte, steigender Energiekosten und immer knapperer fossiler Kraftstoffe gewinnt die Hybridtechnologie zunehmend an Bedeutung. Bis 2010 werden voraussichtlich alle großen Fahrzeughersteller Hybridfahrzeuge in ihrem Produkt-Portfolio anbieten. Außerdem ist der Hybridantrieb ein Wegbereiter für zukünftige alternative Antriebe wie brennstoffzellenbasierte Systeme. Die Automobilhersteller sehen in der Kombination von Verbrennungs- und Elektromotoren langfristig einen Milliardenmarkt. hw
Teilen: