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„Anwender ziehen hohen Nutzen aus der Integration“

Ralf-Michael Franke, CEO Drive Technologies bei Siemens, zur Antriebsintegration
„Anwender ziehen hohen Nutzen aus der Integration“

„Anwender ziehen hohen Nutzen aus der Integration“
„Wir sollten nicht unterschätzen, dass Emerging Countries an diesem Punkt vielleicht schneller als entwickelte Länder sind, da sie solche Technologien früher adaptieren.“ (Bild: Siemens/Erich Malter)
Warum ein digitales Abbild des Antriebsstrangs in den Engineering-Systemen – und damit die Integration der Komponenten – so wichtig ist, erläutert Ralf-Michael Franke, CEO Drive Technologies der Siemens AG.

Siemens gibt auf der Hannover Messe den Startschuss für das Konzept des „Integrated Drive System“, kurz IDS, um einen Antriebsstrang optimal zu engineeren. Ist das TIA-Portal die Absprungplattform für den neuen Ansatz?

Totally Integrated Automation ist der Mehrwert, den wir seit Jahren forcieren und immer weiter entwickeln werden. „Integrated Drive Systems“ ist integrierter Bestandteil des TIA-Ansatzes, wobei das TIA-Portal ein wesentlicher Hebel ist, um den Antriebsstrang noch stärker und prominenter in unseren Automatisierungssystemen zu integrieren und dem Kunden das Engineering des Antriebsstranges zu erleichtern. Mit Sicherheit ist das aber erst der Anfang. Schließlich wird integriertes Engineering, das Siemens auch unter dem Stichwort der „Digitalen Fabrik“ – Industrie 4.0 ist ja in aller Munde – vorantreibt, in Zukunft noch einigen Aufwand in den Engineering-Systemen der Industrie erfordern. Im Ergebnis entstehen aber Applikationen, die Kunden noch schneller und einfacher von der Antriebsaufgabe zur Lösung mit Siemens-Produkten bringen.
Ist die damit verbundene hohe Integrationstiefe denn so wichtig, um den Antriebsstrang optimal zu konfigurieren?
Das ist Applikations-abhängig. Natürlich werden wir sehr gerne und auch möglichst viel Produktgeschäft auf Basis von Motor, Umrichter oder Getriebe generieren. Dafür ist eine tiefe Integration aber nicht unbedingt notwendig. Doch unter anderem mit Blick auf die anspruchsvollen Aufgaben unserer Verticals, die beispielsweise Lösungen für eine Werkzeugmaschine oder ein Zementgetriebe schaffen, ist ein digitales Abbild des Antriebsstrangs in den Engineering-Systemen unabdingbar. Mit diesem digitalen Abbild kann Verhalten und Funktion des Antriebsstrangs bis ins kleinste Detail simuliert werden – quasi Zement digital gemahlen werden. Hierfür ist die Integration ebenso nötig wie das intensive und exakte Prozessverständnis beim Kunden.
Ist der Markt bereits reif für virtuelle Abbilder von Antrieb und Maschine?
Gewiss ist die Welt noch nicht synchron. Erstens gibt es regionale Unterschiede. Wir sollten aber nicht unterschätzen, dass Emerging Countries an diesem Punkt vielleicht schneller sind als die entwickelten Länder, da sie solche Technologien früher adaptieren. Zweitens gibt es unterschiedliche Industrien. Die Automobilindustrie als Innovationstreiber praktiziert die Abbildung der digitalen Fabrik längst. In traditionelleren Industrien ist jedoch Überzeugungsarbeit zu leisten, welchen Vorteil der Kunde damit erzielt. Eines ist in jedem Fall notwendig: das Überwinden von Barrieren interner Organisationen. Denn die integrierte Antriebstechnik, die Digitale Fabrik, die Antriebsautomatisierung spielt nur dann ihren Vorteil aus, wenn Produkt- und Produktions-Design parallel laufen und der Produktionsdesigner auf die Ergebnisse des Produktdesigners aufsetzt und so seine Fertigung optimiert – lange, bevor das Produkt entstanden ist.
Das TIA-Portal mag für OEMs interessant sein. Brauchen auch Anwender das Tool?
Am Ende des Tages wird das Geld beim Anwender verdient. Die Investition einer Maschine ist eine einmalige Ausgabe, während in ihrem Lebenszyklus wesentlich höhere Kosten anfallen. Beispiel Energieeffizienz: Mit dem Kauf eines entsprechenden Antriebsstrangs tätigt der Anwender drei Prozent seiner Investition, 97 Prozent verteilen sich anschließend auf die Nutzungsdauer. Verbraucht ein energieffizienter Antrieb in einer 20-jährigen Nutzungszeit deutlich weniger Energie, dann zieht der Endkunde einen hohen Nutzen daraus.
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