Fast auf den Tag genau 50 Jahre nachdem Theodore Maiman am 7. Juli 1960 seine Erfindung des Lasers verkündet hat, hat die Berthold Leibinger Stiftung zum sechsten Mal ihre Preise für Laserphysik verliehen. Der Preis ist die am höchsten dotierte Auszeichnung auf dem Gebiet der angewandten Lasertechnik.
„Geradezu explosionsartig hat sich in den vergangenen Jahren das Wissen über die Lasertechnologie vermehrt“, sagte Dr. Nicola Leibinger-Kammüller, Geschäftsführerin der Berthold Leibinger Stiftung. Die 30 exzellenten Arbeiten, die dieses Jahr für den Preis eingereicht wurden, wären der beste Beweis dafür. Die Breite der Ansätze und die Qualität waren laut der Stiftungs-Chefin „extrem beeindruckend“.
Der mit 30 000 Euro dotierte erste Preis ging an Prof. Dr. Thorsten Trupke und Dr. Robert Bardos aus dem australischen Sydney für ihr laserbasiertes Verfahren zur schnellen und gründlichen Qualitätskontrolle in der Solarzellenproduktion. 2007 gegründeten sie ihr Unternehmen BT Imaging. Ziel war die Markteinführung ihres selbstentwickelten laserbasierten Messverfahrens: die laserstimulierte Lumineszenz in Silizium, ausgewertet von einem Kamerasystem in Sekundenschnelle. An deren Grundlagen forschte Trupke schon, bevor er 2001 an die University of New South Wales kam. Das schnelle in-line-Messverfahren deckt etwa Defekte in Wafern auf. Dies erhöht die Produktivität beispielsweise von Photovoltaikanlagen.
Der zweite Preis zu 20 000 Euro wurde zweimal vergeben: einmal für eine klinische Multiphotonen-Tomographie, mit der sich früheste Stadien von Hautkrebs durch Laserlicht identifizieren lassen; zum anderen für eine Methode, die die Großserienfertigung von keramischen Hochtemperatur-Supra-Bandleitern verbessert. Der mit 10 000 Euro dotierte dritte Preis honorierte die Entwicklung von Femtosekunden-Strahlquellen, mit der erstmals Laserlicht in allen Spektralfarben erzeugt werden kann.
Seit 2006 vergibt die Stiftung auch den Berthold Leibinger Zukunftspreis. Dieser in erster Linie forschungsorientierte und mit 30 000 Euro dotierte Preis erhielt der Harvard-Professor Dr. Federico Capasso für seine Erfindung des Quantenkaskadenlasers. Dieser neueste aller Lasertypen erfasst unter anderem die Verteilung von Abgasen in der Atmosphäre. dk
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