Nach ihrem schlechtesten Jahr seit Jahrzehnten rechnen die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer für 2010 mit Stagnation. „Null Prozent Wachstum“ lautet die Produktionsprognose des VDMA – verbunden mit der Hoffnung auf eine leicht positive Tendenz im Jahresverlauf.
2009 produzierte die von der Finanzkrise stark gebeutelte Branche rund 25 % weniger als im Vorjahr. Das Produktionsvolumen ist von 196 Mrd. Euro im Jahr 2008 auf rund 151 Mrd. Euro geschrumpft. Je nach Fachzweig ist die Spanne aber groß: gemessen am Umsatz reicht sie von -45 % für Bau- und Baustoffmaschinen bis +32 % für Hütten- und Walzwerkeinrichtungen.
Die Kapazitäten der Unternehmen waren im Schnitt zu 70,7 % ausgelastet – nach 88,9 % in 2008. Der Umsatz insgesamt sank um nominal 23,1 % auf 160 Mrd. Euro (2008: 208 Mrd. Euro). Kunden hätten mit wachsender Verunsicherung auf die Krise reagiert und weitreichende Investitionsstopps verhängt, so VDMA-Präsident Dr. Manfred Wittenstein. Die Bestellungen wären so schnell und so drastisch gefallen wie noch nie seit Beginn der VDMA-Auftragseingangsstatistik im Jahr 1958. Im Gesamtjahr 2009 lagen die Orders um 38 % unter dem Vorjahresniveau.
Auch wenn im Dezember der Auftragseingang wieder um real 8 % angezogen habe, dürfe dies nicht davon ablenken, dass sich die Maschinennachfrage nach wie vor auf sehr niedrigem Niveau bewege, so Wittenstein. Das erreichte Bestellniveau liege um nicht weniger als 20 % unter dem Durchschnitt des Fünfjahreszeitraums 2004 bis 2008.
Das tiefe Tal hinterlässt auch auf Seiten der Beschäftigten Spuren: im Jahresverlauf sank deren Zahl um rund 34 000 auf 920 000. Gemessen am Produktionsrückgang ist der Personalabbau dank Reduktion von Zeitarbeit, Kurzarbeit und betriebsindividueller Maßnahmen noch vergleichsweise moderat ausgefallen. dk
Siehe Kommentar Seite 7
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