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Mineralguss zum Selbst-Verfüllen

Bei Bedarf fertigen kleine Unternehmen das Maschinengestell im Auftrag
Mineralguss zum Selbst-Verfüllen

Für ein Mineralgussbett muss nicht immer die volle Serien-Maschinerie anlaufen. Bei Losgröße 1 oder Mini-Stückzahlen tut‘s auch eine Schweißkonstruktion, die mit Mineralguss HTS 07 verfüllt wird, einem „für die Selbstanwendung“ konzipierten Material. Bei Bedarf erledigt diese Arbeit ein Trio von Kleinunternehmen.

Sehr gute Schwingungsdämpfung, hohe dynamische Steifigkeit und ein ähnliches Ausdehnungsverhalten wie von Stahl oder Grauguss – dies sind die typischen Eigenschaften von Mineralguss. Sie gelten auch für den Werkstoff HTS 07, den die H.A. Springer Marine + Industrie Service GmbH aus Kiel anbietet – und zwar speziell für Fälle, in denen sich der Bau einer Gussform aufgrund der niedrigen Stückzahlen nicht rechnet. Dann wird eine geschweißte Dünnblechkonstruktion mit dem Mineralguss HTS 07 so verfüllt, dass durch den Verbund ein „hochdynamisches“ Maschinengestell entsteht.

Es können aber auch Profile oder andere Bauteile durch Verfüllen der Hohlräume mit HTS 07 dynamisch optimiert werden. Typische Beispiele sind Untergestelle und Querbalken im Maschinenbau sowie Ständer im Pressenbau. Mit gemessenen Frequenzgängen vor und nach dem Verfüllen weiß Springer nachzuweisen, wie positiv sich das Ausgießen mit HTS 07 auf die dynamische Steifigkeit und die Dämpfung auswirkt.
„Zwei bis drei Hilfskräfte sind notwendig, um den Verguss zügig durchzuführen“, heißt es in den Datenblättern von HTS 07, außerdem wird „übliches Maurerwerkzeug“ empfohlen. Im Prinzip genügt für die Verarbeitung ein Betonmischer, wie er auf Baustellen üblich ist und sich sogar mieten lässt. Doch es kann auch viel falsch gemacht werden. Für das Einarbeiten des Verflüssigers gelten genaue Regeln. Es muss werkstoffgerecht konstruiert werden. Dafür sind Know-how und Erfahrung nötig. Springer arbeitet darum mit kleinen Unternehmen zusammen, die diese Arbeiten für die Kunden übernehmen können.
„Unser Netzwerk funktioniert wie ein Uhrwerk, in dem alle Teile ineinander greifen“, meint Thorsten Petersen, Sales Manager bei den Kielern. Seine Partner (Links in der Fußnote):
  • Höpker Technologie Service (HTS) bietet technische Beratung und nimmt die Handelsvertretung in Süddeutschland wahr,
  • die Kurt Prinzing GmbH & Co. KG fertigt komplette Gestell-Verbundkonstruktionen inklusive Lackierung und
  • Rolf Hofele Natursteinbetrieb verfüllt mit Mineralguss – auch für Prinzing.
Eine herausragende Rolle im Verbund hat Heinrich Höpker von HTS inne. Er hatte HTS 07 vor vielen Jahren zusammen mit (Fertigungs-)Partnern entwickelt. Aus der Bauindustrie kannte Höpker die vielfältigen Varianten bei Betonen und Zementen. „Mich interessierte aber nur der Werkzeugmaschinenbau und seine Anforderungen“, berichtet er – und zwar eine gute Haftung auf Metall, dass das Material nicht toxisch ist und beim Aushärten „nicht wegschwindet“.
Alles sprach damals für Reaktionharz-gebundenen Mineralguss, Polymerbeton. Dieser eignet sich auch hervorragend für das serienmäßige Verarbeiten in Dauerformen, wegen der gesundheitsschädlichen Emissionen aber nicht für das Verfüllen von Schweißkonstruktionen vor Ort, bei Mini-Stückzahlen. Für diese Zwecke entwickelte Höpker den wassergebundenen Mineralguss HTS 07, der ohne toxische Emissionen aushärtet. Durch die Ähnlichkeit mit Zement ist HTS 07 zudem günstiger – ein angenehmer Zusatzvorteil.
„Das Material wird seit 20 Jahren im Maschinenbau eingesetzt“, sagt der heute 67-Jährige. Es hat sich bewährt. Nicht nur bei Schleifmaschinen, die oft in geringen Stückzahlen produziert werden. Auch in Fräs-, Säge-, Mess- und vielen anderen Maschinen. Aber auch in Groß-Werkzeugmaschinen wie denen der „Union“, in denen nur einzelne Bauteile mineralisch ausgegossen werden, um deren Schwingneigung zu verringern. Heinrich Höpker berät gerne, auch bei heiklen Anwendungen, und nutzt dafür seine jahrzehntelange Erfahrung: „Mir macht das immer noch Spaß.“
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
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