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Nano – hier etwas Griffiges

Nanotechnologie: Billionen-Umsätze im Jahre 2015
Nano – hier etwas Griffiges

Nano – hier etwas Griffiges
Das Bild hat Symbolcharakter: Für das Auge sichtbar wird „Nano“ nur in makroskopischer Ballung. Das Foto zeigt das einfach rieselnde Granulat, zu dem Nanoteilchen für die Keramikherstellung verarbeitet werden Bild: Flad & Flad / BMBF
Die Nanotechnologie ist schwer zu greifen, nicht nur ihrer kleinen Dimensionen wegen. Es gibt sehr viele widersprüchliche Informationen, darunter auch etliche Lobby- und Marketing-getriebene. Zur Orientierungshilfe vier aktuelle Publikationen.

„Für Produkte, die mit nanotechnologischen Erkenntnissen hergestellt wurden, prognostizieren Experten ein Weltmarktvolumen von drei Billionen Euro im Jahr 2015“, berichtete kürzlich in Berlin der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Thomas Rachel. „Daher braucht Deutschland eine erfolgreiche Nanotechnologie.“ Das ist auch der gemeinsame Nenner, auf den sich alle Akteure einigen können, Industrie wie Forschung. Und Grund genug, sich zu informieren und mit den Widersprüchen auseinanderzusetzen, die hier und dort auftauchen. Und davon gibt’s genug.

So etwa der Widerspruch, dass auf Messen nur eine Handvoll Firmen mit echten, auf Nanotechnologie basierenden Produkten zu finden sind, obwohl laut BMBF sich allein in Deutschland 750 Unternehmen mit dem Thema befassen. Oder der Widerspruch zwischen den riesigen Markterwartungen einerseits und den sicherheitstechnischen Befürchtungen von Skeptikern andererseits, an deren Klärung zurzeit gearbeitet wird. Oder die Diskrepanz zwischen dem inflationären Gebrauch des Modewörtchens „Nano“ und dem, was darunter zu verstehen ist. Selbst in der Technik ist längst nicht alles „Nano“, was so benannt wird.
Und weil nur Information zur Klärung hilft, listen wir hier die Publikationen öffentlicher Institutionen mitsamt Bezugsmöglichkeiten auf, die kürzlich herausgekommen sind. So zieht das BMBF mit dem Abschluss des Projektes NanoCare eine erste Bilanz der Forschungsarbeiten zur Auswirkung der Nanotechnologie. „Aus der Sicht des BMBF ist das Projekt sehr erfolgreich verlaufen“, bewertet Thomas Rachel den Abschluss. Das Ministerium förderte die Arbeiten mit 5 Mio. Euro, die Industrie-Partner haben 2,5 Mio. beigetragen. Es liegen jetzt maßgebliche Daten für elf Nanomaterialien vor. Messstrategien stehen zur Verfügung, um die Partikelbelastung während der Produktion zu prüfen. Und es wurden Standard-Arbeitsanweisungen formuliert, um bei toxikologischen Studien vergleichbare Ergebnisse zu bekommen (Download: www.nanopartikel.info).
Auch der nano.DE-Report 2009 ist inzwischen da, den das VDI Technologiezentrum im Auftrag des BMBF erstellte (Gratisbestellung: books@bmbf.bund.de; Download: www.nanotruck.de/service/literaturliste). Er soll die Entwicklung der Nanotechnologie und den Stand in Deutschland beschreiben. Dazu gehören eine Abschätzung der Marktpotenziale und die Chancen zur Kommerzialisierung sowie ein Überblick über deutsche Nano-Unternehmen. Der Report nennt die besagte Zahl von 750. Auch bei den weiteren Kennzahlen für Deutschland zeichnet der Report ein eher optimistisches Bild: Die Beschäftigtenzahl wird auf 63 000 geschätzt, der Umsatz 2007 auf etwa 33 Mrd. Euro.
Zwei weitere aktuelle Publikationen beleuchten die Nanotechnik im Verbund mit der Mikrotechnik. Das hessische Wirtschaftsministerium hat den Leitfaden Mikro-Nano-Integration herausgebracht. Er betrachtet die Nanotechnologie als eine Chance, mikrotechnische Bauteile leistungsfähiger zu machen und sie zugleich kleiner produzieren zu können, so etwa Sensoren. Die Broschüre benennt zukünftige Möglichkeiten und zeigt den Forschungsstand auf (Download: www.hessen-nanotech.de; Gratisbestellung: markus.laemmer@hessen-agentur.de).
Wie Unternehmen der Mikro- und Nanotechnologie mithelfen, Produkte mit weniger Energie mehr Leistung bringen zu lassen, will der IVAM mit seinem Kompendium Energie und Effizienz zeigen. Dass der Fachverband für Mikrotechnik dabei den Schwerpunkt auf die Mikrotechnik liegt, ist ihm nicht zu verdenken. In der Kurzbeschreibung nennt er jedenfalls folgende Beispiele: Mikrofluidische Displays bringen bis zu 90 % Leistungsvorteile im Vergleich zu den bereits sehr sparsamen LED-Anzeigen. Und moderne Laserbearbeitung spare im Vergleich zu herkömmlichen Prozessen bis zu 50 % Energie. Das Kompendium präsentierte der Mikro-Verband erstmals auf seiner Nano-Konferenz im Juni (Download: www.ivam-research.com). os
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