Obwohl die deutschen Hersteller von Anlagen und Maschinen im Juni beim Auftragseingang noch einmal deutlich zulegen konnten, korrigiert der VDMA seine Jahresprognose nach unten. Als Grund nennt der Branchenverband die andauernde Krise in der Ukraine.
Der Auftragseingang im Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland lag laut dem VDMA im Juni 2014 um real 8 % über dem Ergebnis des Vorjahres. Das Inlandsgeschäft sank um 3 %, das Auslandsgeschäft lag um 14 % über Vorjahresniveau. „Die Impulse kamen dabei erfreulicherweise sowohl aus den Euro-Partnerländern wie auch aus dem Nicht-Euro-Raum“, kommentiert VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers das Ergebnis.
In dem von kurzfristigen Schwankungen weniger beeinflussten Dreimonatsvergleich April bis Juni 2014 stieg der Bestelleingang im Vorjahresvergleich um zwei Prozent. Die Inlandsaufträge lagen bei plus drei Prozent, die Auslandsaufträge bei plus einem Prozent.
Trotz eines kräftigen Zuwachses der Bestellungen im Juni steht bei den deutschen Maschinenbauorders für die erste Jahreshälfte unterm Strich eine Null. Gleiches gilt für die Maschinenproduktion. Nach Schätzungen der VDMA-Volkswirte dürfte das Produktionsplus des ersten Quartals von rund 3 % real im zweiten Quartal durch einen Rückgang in der gleichen Größenordnung aufgezehrt worden sein. Es fehlt an positiven Impulsen von den Auslandsmärkten. Das Inlandsgeschäft konnte den Exportrückgang lediglich kompensieren. „Die Geschäftsrisiken und die damit einhergehende Unsicherheit der Investoren haben in den letzten Monaten deutlich zugenommen“, so Wiechers. Besonders hervorzuheben sei in diesem Zusammenhang die Ukraine-Krise. Der Konflikt mit Russland hinterlasse nicht nur im bilateralen Handel Spuren. Er behindere generell die Nachfrage in wichtigen Absatzmärkten unserer Industrie. „Die Stimmung der Wirtschaft hat sich in vielen Ländern eingetrübt. Folgerichtig kann der Bestelleingang nicht ausreichend Fahrt aufnehmen, wie nötig wäre, um für die deutsche Maschinenproduktion im laufenden Jahr ein Wachstumsplus in der Größenordnung von drei Prozent zu realisieren“, sagt der VDMA-Chefvolkswirt. Daher revidiert der Verband seine Produktionsprognose auf ein Wachstum in der Größenordnung von 1 %. Mit einem Produktionswert von geschätzt 199 Mrd. Euro steuere die Branche damit trotz allem auf einen neuen Rekord zu. (bö) •
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