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12 kN-Crash – gemeistert durch ein Kunststoffgewinde

Spritzgießbetrieb Schrichten liefert – nicht nur an OEM – Entwicklungsdienstleistung plus Lohnspritzguss
12 kN-Crash – gemeistert durch ein Kunststoffgewinde

12 kN-Crash – gemeistert durch ein Kunststoffgewinde
Hier eine Metall-Kunststoff-Kombination im Stoßdämpferbereich, um die Karosse abzukoppeln Bild: Schrichten
„Kunststoff zu formen, ist die Gelegenheit, zu zeigen, was man kann.“ Dieser Slogan von Schrichten ist es wert, genannt zu werden. Denn die Sauerländer Spritzgießer haben sich in Projekten als Sonderentwickler für Metall-Kunststoff-Verbunde profiliert.

Von Porsche erhielt Schrichten zum Beispiel eine Anfrage mit anforderungsreichem Lastenheft: Im Bereich der Lenksäule galt es eine Kunststoffmutter an eine Schweißbaugruppe anzuspritzen, die durch Konstruktion und Werkstoffwahl eine Crashkraft von mindestens 12 000 N über die Gewindekontur absichert. Dem nicht genug: Die angespritzte Mutter sollte gegenüber Verbauteilen einen Toleranzausgleich bieten und sich dazu mit engen Toleranzen und kleinsten Drehmomenten verstellen lassen – bei außerdem geforderter Spielfreiheit, Temperaturbeständigkeit und Lebensdauerstabilität.

„Wir bekommen häufig Entwicklungsaufgaben, aber selten mit so extrem hochwertigem Anspruch“, kommentiert Michael Tolle, Teamleiter Projektentwicklung, das inzwischen abgeschlossene Vorhaben. Porsche lieferte Skizzen, Schrichten sollte Lösungen liefern.
Schnell zeichnete sich ab, dass die Anforderungen nur mit PEEK zu realisieren sind, Versuche mit POM und CFK scheiterten. Wieso PEEK? Weil es „fast identische Eigenschaften wie Alu-Druckguss“ bietet, erklärt Tolle – und darum auch der zurzeit teuerste Kunststoff ist. In ersten Versuchen mit derart angepassten Prototypenteilen, dass Crashkräfte in beide Richtungen übertragen werden können, ließen sich die Forderungen erreichen und absichern.
Die Serie setzte Schrichten mit einem 4-fach-Werkzeug und automatischer Entspindelung der Fertigteile um. Bei Werkzeugtemperaturen von über 200° C wird PEEK mit 400 °C Schmelzetemperatur eingespritzt. Extreme Ansprüche müssen die Gleitlager an den Gewindespindeln erfüllen, um die rotierenden Kerne sauber zu führen. Drehmomente und Crashkräfte werden serienbegleitend geprüft und dokumentiert. Derzeit werden knapp 200 000 Stück des Artikels im Jahr erstellt und im Porsche Panamera verbaut. os
Schrichten, Schmallenberg, Tel. (02972) 9750-16
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