Eine funktions- und wertsteigernde Kreislaufwirtschaft als Basis einer nachhaltigen Produktion – diese Vision soll das Aachener Werkzeugmaschinen-Kolloquium 2023 vermitteln. Die Idee dahinter: Gebrauchte Produkte werden nach ihrem ersten Lebenszyklus in einer Upgrade-Fabrik durch den Tausch einzelner Komponenten aufbereitet, aufgewertet und anschließend für weitere Lebenszyklen wieder vermarktet.
Das Konzept sieht vor, die Funktionalität und damit die Attraktivität von Produkten so zu steigern, dass sie eine längere Lebensdauer erreichen. So sollen Ressourcen besser ausgenutzt und Verschwendung minimiert werden. „Mit dem Refurbishment gebrauchter Produkte oder Komponenten gehen wir einen Schritt über das klassische Recycling hinaus“, sagt Lea Kaven. Die Projektleiterin des AWK‘23 weiter: „Wir glauben, nur so erhalten die Kunden einen Mehrwert, der eine Second-live-Verwendung gebrauchter Produkte für viele interessant macht.“
Vier Säulen für den Wandel
Die Inhalte des 31. AWKs sind wieder thematisch geordnet. Die zentrale Botschaft: Das „Internet of Sustainable Production“ löst das „Internet of Production“ ab. Die dafür wichtigen Themen bilden die Vortragssessions des Kolloquiums ab:
- #DataStructuresForResilience:
Session 1 behandelt die Verfügbarkeit von Informationen als notwendigen Enabler einer Life Cycle Sustainability. - #ResourceEfficientManufacturing:
Session 2 zeigt die Bedeutung der Datenverfügbarkeit über den gesamten Lebenszyklus von Produkten hinweg. - #ProductionAsAService:
Session 3 beschäftigt sich mit individuellen Services entlang der gesamten Wertschöpfungskette - #CircularProductionEconomy:
In Session 4 geht´s um wert- und lebensdauersteigernde Maßnahmen.
Neben den Themensessions bietet das AWK wieder Impulsvorträge namhafter Plenarredner sowie mehr als 230 Technologiedemonstratoren, die auf neun Thementouren verteilt sind. Zudem wird es mit Ericsson, Hexagon und Siemens erstmals Co-Hosts aus der Industrie geben (mehr dazu auf Seite 34).
Wie bereits 2021 hat das AWK auch in diesem Jahr wieder ein hybrides Konzept. Die Vorträge werden live und zweisprachig gestreamt. „In unserem Online-Studio werden wir eine eigene Moderation für die Online-Teilnehmer haben“, kündigt Kaven an. „Zudem wird es ergänzende Fachvorträge leitender Mitarbeiter unserer Institute geben, die die Expertenvorträge unterfüttern.“ Darüber hinaus können die Digitalteilnehmer auch Fragen an die Teilnehmer der Podiumsdiskussionen stellen. Und last but not least gibt es wieder virtuelle Thementouren. Alle diese Inhalte können sowohl Präsenz- auch auch Onlineteilnehmende in den vier Wochen nach dem Kolloquium durch aufgezeichnete Videobeiträge nochmals vertiefen.
Weil keine Corona-Abstände mehr beachtet werden müssen, kann auch die begleitende Industrieausstellung im Foyer des Eurogress wieder auf einer größeren Fläche stattfinden – Platz für mehr Aussteller, aber auch für größere Stände als beim letzten AWK 2021.
Mit dem Blick zurück auf die letzten drei Jahre sagt Kaven: „Wir freuen uns sehr, das AWK wieder ohne Corona-Auflagen durchführen zu können. Der große Saal im Aachener Eurogress wird mit 1000 Teilnehmenden wieder voll belegt sein.“ Ihnen bleibt eine wesentliche Komponente des traditionsreichen Expertentreffs vorbehalten – der persönliche Austausch und das direkte Netzwerken.
Im Sinne der Nachhaltigkeit wird der vollständige Tagungsband erstmals nur digital veröffentlicht. Vorort wird es einen gedruckten Kurztagungsband geben.
Das 32. AWK findet 2026 statt.
Das AWK in Kürze
Das 31. Aachener Werkzeugmaschinen-Kolloquium findet am 11. und 12. Mai 2023 im Aachener Eurogress statt. Das Motto des Expertentreffs lautet in diesem Jahr „Empower Green Production“. Nachdem beim 30. AWK 2021 Corona-bedingt nur 500 Teilnehmer vor Ort dabei sein durften, erwarten die Veranstalter – das Werkzeugmaschinenlabor (WZL) der RWTH Aachen und das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie (IPT) – wieder rund 1000 internationale Produktionsexperten im Aachener Eurogress, um mit ihnen über die Vision einer wertsteigernden Kreislaufwirtschaft zu diskutieren. Zum zweiten Mal haben Interessenten neben der Präsenzveranstaltung auch die Möglichkeit, über digitale Kanäle teilzunehmen. Weitere Informationen unter: www.awk-aachen.de