Die Highend-Laserschneidanlage ByCut Star ist seit Kurzem mit einem 30 kW-Laser erhältlich. „Um einen Laserschneider mit so hoher Leistung bestmöglich zu nutzen, braucht es den Fokus aufs Applikationsfeld, die richtige Schneidtechnologie und den passenden Schneidkopf“, sagt Michael Gerber, Global Product Line Manager Cutting & Tube bei Bystronic. „Außerdem benötigt man intelligente Monitoringfunktionen für zuverlässige Prozesse sowie zugehörige Automations- und Software-Lösungen für den Materialfluss.” Um beste Resultate zu erzielen, sei zudem das Einbinden in die gesamte Produktionsumgebung wichtig.
Der 30 kW-High-End-Faserlaser steht laut Bystronic für Präzision, stabile Schneidprozesse bis zur höchsten Laserleistung sowie ein breites Anwendungsspektrum. Der Technologiesprung zu den bislang verfügbaren Strahlquellen mit Leistungen von 3 bis 20 kW ist laut dem Schweizer Maschinenbauer beträchtlich und eröffnet neue Möglichkeiten.
Schnittgeschwindigkeiten verdoppelt
Die Schnittgeschwindigkeiten erhöhen sich im Vergleich zur 15 kW-Variante und MixGas bei Blechdicken zwischen 6 mm und 15 mm um das Doppelte und bei Dicken ab 20 mm um mehr als das Doppelte. Gerber betont, die realistische Schnittgeschwindigkeit hänge sowohl von der Schneidtechnologie (O2, N2 oder MixGas als Schneidgas) ab als auch von der Materialart und -dicke. In Dünnblech erreiche der Laser Vorschübe von bis zu 80 m/min, bei 5 mm Blechdicke sei er immer noch 33 m/min schnell, bei 30 mm dickem Stahl reduziere sich das Tempo auf 2,1 m/min.
Mit 30 kW schneidet die ByCut Star Stahl, Aluminium und Edelstahl präzise und zuverlässig. Sie bietet hohe Flexibilität für große Serien und spontane Kundenaufträge. Blechbearbeiter profitieren von höherer Produktivität bei niedrigen Stückkosten. Zwar ist der Stromverbrauch markant höher als beispielsweise beim 20 kW-Laser, aber der Energieaufwand pro produziertem Teil fällt geringer aus.
Interessant ist diese Variante laut Gerber insbesondere für die Produktion von Teilen im mittleren und höheren Blechdickenbereich. Für dünne Bleche eignen sich auch weniger potente Laser gut.
Smarte Features wie der Intelligent Cutting Process (ICP), das Nozzle Control Tool (NCT) oder der Parameter Wizzard optimieren den gesamten Schneidprozess. Diese intelligenten Funktionen helfen Blechverarbeitern, das Maximum an Qualität zu erreichen, die Prozessstabilität zu verbessern und Ausschuss zu minimieren. Zudem sind sie die Basis für einen sicheren, mannarmen Betrieb.
Als eine der Besonderheiten von Bystronic nennt Gerber den Parameter Wizard. Er stellt sicher, dass die Teile immer mit den richtigen Parametern geschnitten werden und so die gewünschte Qualität der Teile gesichert ist. Gerade auch unerfahrene oder wenig erfahrene Bediener profitieren von dieser Funktion. In wenigen Minuten ermittelt sie die perfekten Parameter, etwa fürs Schneiden von Stahl mit N2 und MixGas bei einer Dicke von 4 bis 15 mm. Darüber hinaus ermöglicht die hohe Laserleistung (ab 15 kW) mit der Option „Advanced Applications“ nun auch erweiterte Anwendungen in Stahl und Aluminium bis zu 50 mm.
Direkter Blick auf den Schnitt
Beim Intelligent Cutting Process ICP filmt eine Koaxialkamera durch die Düse und blickt direkt auf den Schneidprozess. Das Feature bietet folgende Funktionen:
- Cut Quality Detection: Das System erkennt automatisch Schnittunterbrechungen während des Schneidevorgangs und schneidet den Bereich neu.
- Cut Quality Protection: Der KI-gesteuerte Schneideprozess sorgt für Qualität bei mannarmer Produktion.
- Nozzle Loss Detection: Ausfallzeiten und Materialverluste durch Düsenverluste werden deutlich reduziert.
Doch intelligente Prozesse bieten nicht nur bei hohen Laserleistungen Vorteile. „Grundsätzlich sind sie für alle Leistungsklassen interessant“, unterstreicht Gerber. „Wichtig ist schlussendlich die Qualität. Eine höhere Laserpower braucht allerdings auch mehr Prozesssicherheit.“
Die smarten Funktionen verbessern aber auch nachfolgende Prozesse. Insbesondere das Sortieren und Handhaben der Teile wird optimiert und beschleunigt. Die Funktion KerfScan und ICP sorgen bereits im Schneidprozess für sauber geschnittene Teile für die Weiterverarbeitung. Die Tilt Prevention verhindert das Kippen der Teile, so dass die Automationslösung BySort sie besser absortieren kann. Das alles trägt zum optimierten Prozess und damit zu höherer Produktivität bei.
Einen nicht zu vernachlässigenden Anteil daran hat auch das neue Design, das nicht nur die Bedienfreundlichkeit und die Ergonomie verbessert, sondern auch die Flexibilität der Maschine. So gibt es einen Front- und Seitenzugang sowie mehrere Fenster mit direktem Blick auf den Schneidprozess. Generell bietet das neue Design einen besseren Zugang zum Innenraum. Dank flexiblerer Grundrisse lässt sich die Maschine leichter im Raum platzieren und an die Bedürfnisse des Kunden anpassen.
Das beim Schneiden verwendete Gas soll das Blech frei von Verunreinigungen halten und geschmolzenes Material entfernen. Stickstoff wird fürs Schmelzschneiden, Sauerstoff fürs Brennschneiden verwendet. MixGas kombiniert die Vorteile beider und liefert hohe Qualität bei erhöhter Schnittgeschwindigkeit.
Für die eigene Gaserzeugung mit einem N2-Generator hält Bystronic eine kostengünstige und umweltfreundliche Lösung bereit. Interessant ist diese für jeden blechbearbeitenden Betrieb, der viel mit N2 schneidet. Die Eigenproduktion vor Ort macht unabhängig vom Gaslieferanten, zudem können die Kosten gesenkt werden – insbesondere in Kombination mit einer eigenen Photovoltaik-Anlage.
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