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Marktspiegel Werkzeugbau zeigt individuelle Stärken und Schwächen

Werkzeugbau
Marktspiegel Werkzeugbau zeigt individuelle Stärken und Schwächen

Welchen Nutzen einzelne Unternehmen aus dem Benchmark des Markspiegel Werkzeugbau ziehen können, zeigt das Beispiel Werkzeugbau Siegfried Hofmann. Der Familienbetrieb in Lichtenfels zieht daraus wichtige Erkenntnisse, um die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.

» Melanie Fritsch, Marktspiegel Werkzeugbau e.G., Schwendi

Wir hatten das Projekt bereits länger auf unserer strategischen Agenda“, sagt Stefan Hofmann. „Wir sehen in unserem Eigenprodukt Bead.Machine die Möglichkeit, uns einerseits vom Markt abzuheben, andererseits können wir damit aber auch unsere Kompetenzen aus dem Werkzeugbau sowie dem Maschinen- und Anlagenbau zu etwas Neuem zusammenführen“, erzählt der Geschäftsführer der Siegfried Hofmann GmbH in Lichtenfels. „Von der Entwicklung bis hin zum Marketing betreten wir mit dem Formteilautomaten Neuland.“

In Krisenzeiten wie diesen müsse sich die Werkzeug-, Modell- und Formenbaubranche ein stückweit neu erfinden und andere Wege einschlagen, begründet Hofmann den Schritt in Richtung Anlagenbau. „Gerade jetzt sind wir Unternehmer noch mehr gefordert, unsere Kennzahlen im Griff zu haben und unsere Potenziale zu kennen.“

Als wichtiges Hilfsmittel dazu sieht er den Marktspiegel Werkzeugbau. „Dessen Benchmark-Auswertung bietet uns jährlich einen guten Überblick darüber, worauf wir unseren Fokus setzen müssen oder sollten. Wir identifizieren damit wichtige Optimierungspotenziale und erkennen unseren Nachholbedarf im direkten Vergleich zu unseren Mitbewerbern.“

Der Chef berichtet, das Lichtenfelser Familienunternehmen sei schon seit jeher an Austauschplattformen und Benchmarking interessiert. „Deshalb machen wir bereits seit 15 Jahren beim Wettbewerb Excellence in Production in Aachen mit. „Weil wir mit dessen Benchmark gute Erfahrungen gesammelt haben, fanden wir den neuen Ansatz beim Marktspiegel spannend und wollten das unterstützen.“

Durch die Anonymität der Auswertung sieht Hofmann den Marktspiegel als neutrale Instanz und als Benchmark-Plattform, die keine Sieger oder Verlierer hervorbringe. „Wir nutzen dieses Tool, um jährlich für unser internes Management relevante Kennzahlen herausziehen, die für unsere Unternehmensentwicklung von großem Nutzen sind.“ Andererseits ersetze der Marktspiegel die Teilnahme in Aachen nicht. Der EIP sei ein emotionales Branchen-Event, auf das die Mitarbeiter hinfiebern. „Das ist ein Wettbewerb mit Werbeeffekt, dem wir uns gerne weiterhin alle zwei bis drei Jahre stellen – dann allerdings mit dem klaren Ziel, als Sieger gekürt zu werden.“

Der Mehrwert des Marktspiegel beginnt für den Werkzeugmacher schon damit, dass man schon beim ersten Ausfüllen des Fragebogens neue Kennzahlen kennenlerne. In der Fertigung von Hofmann wurden früher zum Beispiel klassisch die Maschinenlaufzeiten erfasst – mannlos und mit Mann. Mittlerweile haben die Lichtenfelser einen Kennwert aus dem Marktspiegel übernommen, der auch berücksichtigt, wie viel Personal- oder Planungsaufwand für eine Spindelstunde nötig ist.

Neben den Vergleichswerten findet Hofmann auch die im Individualreport enthaltenen Handlungsempfehlungen wertvoll. So habe der dritte Report, der er Ende 2020 erhalten habe, als Optimierungsansatz den Vernetzungsgrad der Systemlandschaft genannt. „Dieses Thema sind wir nun angegangen und werden es in diesem Jahr umsetzen.“ Um einen echten Nutzen daraus ziehen zu können, sei jedoch eine gezielte Aufarbeitung der Ergebnisse wichtig. „Wir besprechen sie in unserer Führungsebene und prüfen im Detail, wo wir uns verbessern und neue Ziele definieren wollen. Daraus leiten sich dann unterschiedliche Maßnahmen ab.“

Der Marktspiegel basiere auf Fakten und biete eine wichtige Orientierung, die er anders nicht bekomme, fasst Hofmann zusammen. Es reiche nicht mehr, sich auf Hörensagen zu verlassen, wenn es darum geht, was in der Welt und im Wettbewerb passiert. „In der aktuellen Wirtschaftslage sollte jeder seine Optimierungspotenziale und Schwachstellen kennen.“ Insofern seien Aufwand und Kosten für den Benchmark absolut gerechtfertigt – selbst in einer Zeit, in der jeder Unternehmer bemüht sei, die Kostenseite so gering wie möglich zu halten.

Auch die Organisationsform als Genossenschaft empfindet er als Vorteil. Als Mitglied habe man Einfluss auf die Entwicklung und könne mitentscheiden, wie die Abfragen aussehen und in welchem Umfang oder in welcher Häufigkeit sie durchgeführt werden sollen. Selbst das Preismodell wird einmal im Jahr in der Generalversammlung diskutiert.

Auch dass neue Themen wie die Nachhaltigkeit oder alternative Vertriebskanäle nach Bedarf in den Benchmark aufgenommen werden, begrüßt Hofmann ausdrücklich. Sein Unternehmen nutzt beispielsweise LinkedIn als Vertriebskanal, seit Corona andere Marketingkanäle mehr oder weniger lahmgelegt hat.

Hofmann wünscht sich, dass sich möglichst viele seiner Kollegen am Marktspiegel beteiligen. Denn: „Je mehr Werkzeug-, Modell- und Formenbauer mitmachen, desto relevanter wird die Datenbasis.“

Kontakt:

Marktspiegel Werkzeugbau eG
Gerberwiesen 3
88477 Schwendi
www.marktspiegel-werkzeugbau.com

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