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Minilose im mannlosen Betrieb

Produktionskreissägeautomat Kasto Variospeed C15
Minilose im mannlosen Betrieb

Unabhängig von Materialqualität, -form und -abmessung arbeitet die Produktionskreissäge Variospeed von Kasto schnell wechselnde Aufträge vollautomatisch ab. Über diverse Optionen lässt sie sich an individuelle Anforderungen anpassen.

„Wir haben die Variospeed speziell fürs hochproduktive Trennen unterschiedlichster Materialien konzipiert“, betont Armin Stolzer. Den ersten Teil seiner Aussage verdeutlicht der Geschäftsführende Gesellschafter der Kasto Maschinenbau GmbH & Co. KG in Achern anhand eines Beispiels: Beim Trennen einer 50 mm durchmessenden C45-Stange sei das Sägezentrum im Vergleich zu seinem Vorgänger PKS 140 um 60 % schneller. Zudem fallen die Nebenzeiten 25 % kürzer aus. Und unterschiedlichen Werkstoffen sowie Material- und Profilformen passe sich die Maschine ohne manuelles Umrüsten an. Das Kreissägenzentrum sei prädestiniert für kleine bis mittlere Losgrößen bei großen Produktionsvolumina. Die technische Basis für hohe Schnittleistungen und lange Standzeiten der Sägeblätter sind das schwere Maschinengestell und leistungsfähige Komponenten. Ein frequenzgeregelter 18-kW-Drehstrommotor treibt über ein Hochleistungs-Stirnradgetriebe wahlweise HSS- oder Hartmetall-Dünnschnitt-Sägeblätter an. Letztere erzeugen beim Schnitt lediglich einen 2,7 mm breiten Spalt. „Neben dem geringeren Verschnitt hat die Dünnschnitt-Technologie auch den Vorteil, dass die Schnittkräfte kleiner sind“, erläutert der Chef des 164 Jahre alten Familienunternehmens. „Entscheidend für gute Sägeergebnisse ist zudem der steife, regelbare Schnittvorschub, den wir über eine vorgespannte Kugelrollspindel realisiert haben.“

Als weitere Besonderheit der Variospeed nennt Stolzer das Zugzangenprinzip. „Mit seiner Hilfe lassen sich Stäbe bis zu einer Länge von zwei Metern in einem Zug auf Maß positionieren. Das verbessert nicht nur die Effizienz, sondern auch die Präzision.“
Durch die schlanke Bauweise auf der Abfuhrseite ist die Variospeed für Automationssysteme sehr gut zugänglich. Standard ist eine Sortiereinrichtung mit sechs oder acht Behältern auf der Abfuhrseite. Alternativ sind Varianten mit zehn bis 15 Behältern erhältlich, die dann allerdings quer zur Stabrichtung angeordnet sind. In der höchsten Ausbaustufe sortiert ein Roboter die Abschnitte gleich in die richtigen Kästen, Kartons oder Paletten. „Mit der Robotersortieranlage sind dem Einfallsreichtum der Anwender keine Grenzen gesetzt“, sagt Armin Stolzer. „Wir haben Kunden, bei denen der Roboter Pappkartons vom Stapel holt, sie um die Maschine herum platziert, Abschnitte unterschiedlicher Größen und Materialien hinein sortiert und die gefüllten Kartons auf eine Abfuhrrollenbahn stellt, wo bei Bedarf gleich noch ein Etikett mit den Auftragsdaten ergänzt wird.“
Die Robotereinheit ist als flexibler Baukasten ausgelegt. Standard sind sechs bis acht Grundgreifer, die mittels Magnet, Vakuum oder Mechanik zupacken. Die Bedienung sei denkbar einfach und erfolge über die Steuerung der Maschine, berichtet Stolzer. „Der Anwender muss nur eingeben, dass er beispielsweise 13 Stücke des Profils XY benötigt und die Abschnitte in Kiste Z sortiert werden sollen. Der Rest läuft automatisch.“ Das richtige Sägeblatt, den passenden Vorschub oder die ideale Kühlung kennt die Steuerung dann bereits.
Das automatische Sortieren der Abschnitte, Kommissionieren und Palettieren, sowie – bei Bedarf – das automatische Markieren der Werkstücke spart nicht nur Personal- und Transportkosten. Indem das System Fehlerquellen eliminiert, verbessert es auch die Lieferqualität und die Termintreue. Damit das Sägenzentrum möglichst lange ohne menschliches Zutun arbeitet, ist es mit Sensoren ausgestattet, die das richtige Material anhand der Abmessung erkennen.
2004 auf der Messe AMB als C14 erstmals gezeigt, folgte im November 2006 das aktuelle Variospeed-Modell C15, mit einem von 140 auf 150 mm erweiterten Schnittbereich sowie zusätzlichen Features und Optionen für die Automatisierung. Seit März 2007 wurden rund 25 Einheiten der C15 ausgeliefert. Derzeit arbeiten die Ingenieure daran, die Funktionalitäten des Roboters zu erweitern und Zusatzprozesse wie das Entgraten oder das Abblasen von Spänen und Schmierstoffresten zu optimieren.

Kosteneffizienz
Zum Schneiden einer 50 mm durchmessenden Stange aus C 45 benötigt die Produktionskreissäge Kasto Variospeed 0,12 min. Im Vergleich zum Vorgängermodell PKS 140 AU – sie benötigte für den reinen Schnitt 0,28 min – hat sich die Hauptzeit damit um knapp 60 % reduziert. Zudem sank die Nebenzeit immerhin um rund 25 % – von 0,21 auf 0,16 min. Für den weitgehend mannlosen Betrieb bietet der Hersteller diverse Optionen für die Automation an.
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