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Qualität wie beim Original

Präzisionswerkzeuge: Reconditioning halbiert Werkzeugkosten
Qualität wie beim Original

Das Nachschleifen und Wiederbeschichten von Werkzeugen hilft, Kosten zu senken. Aber Nachschleifen ist nicht gleich Nachschleifen. Allein der Werkzeughersteller weiß im Detail, wie seine Produkte produziert wurden. Deshalb kann er einen Reconditioning-Service bieten, der die Wiederherstellung in Originalqualität gewährleistet.

Einen Service zum Überarbeiten verschlissener Werkzeuge bietet die Walter AG ihren Kunden schon seit Jahren an. Mit der Erweiterung der Produktpalette um die Kompetenzmarken Walter Titex und Walter Prototyp hat der Tübinger Werkzeughersteller seinen Reconditioning-Service jedoch erheblich ausgebaut und optimiert. Die Werkzeugprogramme von Titex und Prototyp enthalten zahlreiche Vollhartmetall-Bohrer und -Fräser, bei denen sich die Aufarbeitung rechnet. „Das Nachschleifen und Wiederbeschichten wird immer wichtiger“, berichtet Michael Fink, Leiter im Produktmanagement bei Walter, „gerade teure High-Tech-Werkzeuge werden nicht jeden Tag neu gekauft.“

Dabei sind Abstriche in Bezug auf Performance nach dem Reconditioning nicht akzeptabel. Deshalb werden Werkzeuge beim Nachschleifen mit demselben NC-Programm bearbeitet, mit dem sie einst produziert wurde. Die Geometrie bleibt daher identisch. Und das Nachbeschichten erfolgt exakt mit denselben Technologien und originalen Hartstoffen. Das Ergebnis: Die Standzeit entspricht laut den Tübingern zu 100 % jener der Neuprodukte. Das sei natürlich nur möglich, wenn der Werkzeughersteller selbst das Reconditioning übernehme. Nur er kennt seine Produkte und Herstellmethoden bis ins Detail, verfügt über die originalen NC-Programme und kennt den Schichtaufbau.
Der Unterschied zur Serienproduktion besteht lediglich darin, dass sich bei Walter erfahrene Reconditioning-Spezialisten um die eingesandten Werkzeuge kümmern. Sie verfügen über entsprechende Maschinenkapazitäten, so dass Lieferstaus vermieden werden. Das Spezialisten-Team ist Teil der erwähnten Optimierung. Michael Fink betont: „Wir haben die Prozesse rund um den Reconditioning-Service in mehrfacher Hinsicht verbessert, sowohl in der Produktion wie auch in der Logistik. Dadurch erreichen wir kurze Durchlaufzeiten. Beschichtete Standardwerkzeuge werden beispielsweise innerhalb von zehn Tagen in den Neuzustand versetzt und wieder ausgeliefert.“
Eine Abweichung von den Originalprozessen gibt es im Prinzip nur dann, wenn neue Forschungsergebnisse in die Werkzeugherstellung einfließen. „Das Reconditioning ist dann gleichzeitig ein Upgrade“, sagt Fink.
Die Beurteilung des Werkzeugzustandes ist nicht immer ganz einfach. Walter unterstützt die Anwender durch entsprechende Unterlagen. In diesen sind Verschleißbilder, Verschleißgrenzen und Gegenmaßnahmen übersichtlich aufgeführt. Die Werkzeugverantwortlichen können den Darstellungen entnehmen, was mit dem Bohrer oder Fräser zu geschehen hat, wenn die ursprüngliche Performance wieder erreicht werden soll.
In der Werkstatt sticht eine Maßnahme, mit der Walter die Logistik beschleunigt, von weitem ins Auge: Die neue „Redbox“, in der die Werkzeuge gesammelt werden. Ein Anruf genügt, und ein Service-Mitarbeiter holt die Box beim Kunden ab und bringt sie nach dem Reconditioning wieder zurück.
Durch das Wiederaufbereiten der Werkzeuge kann der Anwender die Werkzeugkostendeutlich senken. Laut Michael Fink reduziert dreimaliges Nachschleifen und Wiederbeschichten die Kosten gegenüber der Neuinvestition um bis zu 50 %. Zusätzliche versteckte Kosten in Form von Verpackung oder Versand fallen nicht an. Walter will diesen Reconditioning-Service kontinuierlich international auszubauen. Schon jetzt haben außerhalb Deutschlands zehn weitere Service-Center ihre Arbeit aufgenommen. hw
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