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Treffpunkt im Norden

Messe Nortec: Lösungs- und Kontaktbörse in Norddeutschland
Treffpunkt im Norden

Konsequent stellt die erste Fertigungstechnik-Messe des Jahres nicht das singuläre Produktionsmittel, sondern die Problemlösung in den Mittelpunkt. Das unterscheidet die Nortec von anderen Messen der Branche.

Unter dem Slogan ‚Wir handeln mit Lösungen‘ lädt die Hamburg Messe und Congress GmbH vom 27. bis 30. Januar zur Nortec ein. Die 12. Fachmesse für Produktionstechnik findet in den Hallen A1, A4 und B1.EG des Hamburger Messegeländes statt. Die Fachbesucher, vor allem aus den norddeutschen wissensintensiven Industrien, finden auf der Schau Ideen und Lösungsansätze für ihre fertigungs- und produktionstechnischen Herausforderungen. Unter den rund 400 Ausstellern aus dem In- und Ausland befinden sich Maschinen- und Werkzeuglieferanten, die den Besuchern für deren eigene Fertigung (Motto ‚Make‘) die notwendigen Technologien und das Know-how bieten. Auf der anderen Seite trifft der Fachbesucher auf Zulieferer und Auftragsfertiger, die ihre Dienstleistungen unter dem Motto ‚Buy‘ anbieten.

Die Nortec ist daher mehr als eine Präsentationsplattform für Produkte, Technologien und Dienstleistungen. Immer häufiger kommt es zu Projekten zwischen Fachbesuchern und Ausstellern, die sich zu Netzwerken zusammenschließen, um gemeinsam die Hightech-Fertigungsaufgaben heute und in der Zukunft voranzubringen. Auf diese Weise lassen sich das Know-how der einzelnen Partner gezielter einsetzen, im Verbund Kosten senken und die Qualität verbessern. Neben ihrer Funktion als Handelsplatz ist die Messe deshalb auch ein Ort des ‚Kontakte-knüpfens‘. Das gilt nicht nur für die Industrie, sondern ebenso für alle mit Produktionstechnik, Metallbearbeitung und Maschinen befassten Hochschulen, Forschungsinstitute sowie Aus- und Weiterbildungsinitiativen.
Von den deutschen Ausstellern kommt etwa die Hälfte aus dem Norden und ein weiteres Drittel aus Süddeutschland, wo traditionell viele Maschinenbauer und hochspezialisierte Maschinenanbieter zuhause sind. Darüber hinaus haben sich Unternehmen aus dem europäischen Ausland angemeldet, die die wissensintensiven Industrien des norddeutschen Marktes im Focus haben. So wird es unter anderem Gemeinschaftsstände mit Ausstellern aus Dänemark und Polen geben.
Die Besucher der Nortec stammen überwiegend aus den Innovationsbranchen Maschinen- und Anlagenbau und aus den Spezialbranchen des Nordens wie Medizintechnik, Erneuerbare Energien, Luftfahrt, Schiff- und Fahrzeugbau. Die Gäste kommen dabei nicht nur aus Norddeutschland. Zum Einzugsgebiet gehören auch Skandinavien und die Ostsee-Anrainerstaaten. Die Schau ist eine echte Anwender und Praktikermesse. Umfragen haben ergeben, dass drei von vier Fachbesuchern direkten Einfluss auf Einkaufsentscheidungen haben.
Die in ihrer Größe gut überschaubare Messe ist traditionell mit einem weitgespannten Rahmenprogramm ausgestattet. Dabei unterscheiden die Messemacher das Nortec-Forum, das für den Spezialisten im Beruf eine Informations- und Weiterbildungs-, aber auch Diskussionsplattform bildet, und dem Nortec-Campus, bei dem es um Aus- und Weiterbildung, Nachwuchsgewinnung und die Sicherung der Zukunft geht.
Das Innovationsforum liefert an allen Messetagen Fachbeiträge von Praktikern, die in Kooperation mit Hochschulen die Themengebiete Innovationstransfer, Innovationsallianz, Automatisierungslösungen sowie das Thema Demografie und Produktion behandeln. Weitere wichtige Veranstaltungen, die zum Teil parallel angeboten werden, sind die Sonderschau Laserinnovationen, das Symposium Einkauf und Logistik sowie der VDMA-Workshop.
In den wissensintensiven Industrien dominieren im Norden die mittelständischen, miteinander eng vernetzten Firmen, die regional produzieren und global ihre Produkte vertreiben. Auf dem VDMA-Workshop diskutieren Experten Rezepte und Lösungen, mit deren Hilfe die zumeist mittelständischen Unternehmen gestärkt aus der Krise in die sich belebende Konjunktur starten können. Das Grundthema des Workshops lautet ‚Make, buy or ally – selber fertigen, einkaufen oder einen Produktionsverbund organisieren‘. Derzeit liegt laut VDMA die Fertigungsauslastung im deutschen Maschinen- und Anlagenbau durchschnittlich bei lediglich 68 %. Gesund seien 85 %. Diese Einbuße führt zu erhöhten Kosten und kann sich negativ auf die Qualität auswirken. Der VDMA-Workshop zeigt Möglichkeiten auf, wie sich bei schwankender Auslastung auf höchstem Qualitätsniveau wirtschaftlich produzieren lässt. Er findet am Nachmittag des 28. Januar im Konferenzbereich A der Messe statt.
Einfache und eindeutige Lösungen, die für alle gelten, gibt es dabei nicht. Der Workshop wird Beispiele für Bedingungen aufzeigen, bei denen ‚Make‘ – das Zurückholen von Aufträgen in die eigene Fertigung – sinnvoll ist. Ebenso werden Umstände betrachtet, unter denen das ‚Buy‘ – die Vergabe von Produktionsaufträgen an externe Unternehmen – die wirtschaftlich beste Lösung ist. Bei der Vergabe der kompletten Fertigung an einen Auftragsfertiger übernimmt dieser das gesamte Auftragspaket, zumeist inklusive Konstruktion, Fertigung und Just-In-Time-Lieferung. Dies unterscheidet ihn vom Lohnfertiger, der nur als verlängerte Werkbank fungiert. Gewinnbringend kann gerade in der jetzigen Situation am Ende der Krise die Strategie ‚Ally‘ sein: Mehrere mittelständische Unternehmen im Verbund, die jeweils ihre Spezialkompetenz in das Netzwerk einbringen und auf diese Weise schnell und flexibel auf veränderte Situationen reagieren können. „Wir glauben, dass der Maschinenbau der Zukunft überwiegend mittelständisch strukturiert und dabei auf ein funktionierendes Netzwerk von Auftragsfertigern und Zulieferern aus der Region angewiesen sein wird“, sagt Prof. Hans-Jürgen Dräger, HAW-Hamburg. „Wir wollen auf dem VDMA-Workshop darüber diskutieren, wie solch ein Verbund wirtschaftlich produzieren und handeln kann, ohne dass sich dabei die Abhängigkeit nachteilig auswirkt.“
Im Laufe der Jahre hat sich das Themenspektrum der Nortec deutlich erweitert. Es wurde entlang der tatsächlichen Prozesse in der industriellen Produktion, die sich auch regelmäßig verändern und weiterentwickeln, vorgedacht und vorgestellt. Diese Strategie werden die Veranstalter auch zukünftig weiter verfolgen. Ersichtlich ist auch heute, dass die Lösungskompetenz weiter mit Leben erfüllt wird. Es gibt eine grundsätzliche Tendenz, dass auf der Nortec weniger die Maschinen im Vordergrund stehen, sondern zunehmend die Lösungskompetenz und die Systemlieferung. Der überwiegende Teil der Aussteller bietet Technologien, Produkte und Dienstleistungen rund um die industrielle Produktion. Ein Schwerpunkt heute und in Zukunft ist der Innovationstransfer in der Produktion durch Lasertechnik. Hier soll auch das im August gegründete Laser Zentrum Nord (LZN) seinen Beitrag leisten. Zu seinen Aufgaben gehört es, die Ergebnisse der Spitzenforschung im Bereich Lasertechnik auch für kleine und mittlere Unternehmen nutzbar machen. Es soll sich wirtschaftlich selbstständig arbeiten und sich über Forschungsaufträge und Kooperationen mit Unternehmen finanzieren. hw
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