Vor dem Hintergrund zunehmender Hygienevorschriften in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie wachsen die Anforderungen an das Hygienic Design von Motoren und Getrieben, die in diesen Branchen zum Einsatz kommen. Damit Bakterien in den Produktionsanlagen keine Chance haben, müssen Antriebe in Fertigungsstraßen und Automatisierungsmodulen auch extremsten Reinigungsmaßnahmen standhalten. Exponierte Oberflächen und Dichtungen sind gering zu halten, Spalten und Hohlräume tabu. Auch das Risiko der Kontamination von Lebensmitteln durch Schmierstoffe wird intensiv diskutiert.
Getriebe bieten Pluspunkte beim Hygienic Design
Um eine Alternative zu Getriebemotoren mit Schmierungen zu erhalten, hat Georgii Kobold Magnetgetriebemotoren entwickelt. Deren berührungslose Kraftübertragung bedarf keiner Verzahnungsschmierung. Diese Eigenschaft besitzt in der Nahrungsmittelproduktion einen hohen Stellenwert, da sie das Risiko einer Kontamination durch Undichtigkeiten von Bauteilen von vorneherein ausschließt. Weitere Vorteile magnetischer Getriebe sind ein hoher Wirkungsgrad, eine lange Lebensdauer durch reduzierten Verschleiß, eine Überlast-Sicherheit durch definierbare Flip-Over-Drehmomente und ein geringer Geräuschpegel. Erhältlich sind sie in verschiedenen Übersetzungen und Baugrößen, passgenaue Lösungen lassen sich laut Anbieter auch in geringer Stückzahl und dank weitreichender Fertigungstiefe zudem kostengünstig realisieren.
Steuerungslösungen nach Bedarf
Bei Betriebseinsätzen mit synchronisierten Achsen auf engstem Raum kann sich ein zentraler Anlagenaufbau als beste Lösung zeigen. Wobei wiederum dezentrale Lösungen mit motornahen oder integrierten Reglern den Vorteil geringeren Verkabelungsaufwands sowie die Möglichkeit modularer Anlagenkonzeptionen mit sich bringen. Der schwäbische Antriebsspezialist bietet beide Steuerungslösungen, zentral oder dezentral. Gerade in Hygienic Design Bereichen, wie etwa der Lebensmittel- und Pharmaindustrie oder der Medizin- und Verfahrenstechnik, bieten sich dezentral gesteuerte Antriebe an. Der Antriebsregler und die Logik-Einheit sind direkt in die GK-Smart-Drives integriert, so dass diese alle Anforderungen an ein Hygienic Design und Schutzart IP 69K erfüllen. Der reduzierte Verkabelungsaufwand zeigt sich besonders bei Lebensmittelanlagen als weiterer Vorteil, denn Kabel halten Reinigungsmitteln nur begrenzt stand.
Magnetpaare sorgen für Schwung
Magnetgetriebe bestehen aus drei Komponenten: dem inneren Magnetrad (Antrieb), dem Modulator (Abtrieb) und dem äußeren Magnetrad. Alle Komponenten sind aus magnetisch leitfähigem Material, wobei auf dem inneren und äußeren Rad zusätzlich Magnete wechselnder Polarität aufgebracht sind. Der Modulator lenkt den magnetischen Fluss des Erregersystems des inneren sowie des äußeren Magnetrads auf geschickte Weise, wodurch eine Übersetzung realisiert wird. Magnetische Getriebe ermöglichen so eine berührungslose Drehmoment-Drehzahl-Wandlung, die ohne Schmierung auskommt.
Merkmale magnetischer Getriebe
- Berührungslose Kraftübertragung
- Hohe Drehzahlen bei konkurrenzfähiger Kraftdichte
- Verschleißfreiheit
- Keine Verzahnungsschmierung
- Kein Verzahnungsspiel
- Geringer Geräuschpegel
- Inhärenter Überlastungsschutz
- An- und Abtriebswelle sind mechanisch getrennt
- Hoher Integrationsgrad
- Hohe einstufige Übersetzungen
- Totraumfreie Gehäusekonstruktion nach EHEDG-Hygienekriterien