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Papierloses Arbeiten in Fertigung und Wartung

Mit Tablet und Schraubenschlüssel
Papierloses Arbeiten in Fertigung und Wartung

Beim Digital Workplace denken die meisten in der Regel an den typischen Schreibtischjob im Vertrieb oder in der Verwaltung. Doch in der Fertigung und Wartung tobt noch immer der Papierkrieg. Lösungen für Connected Worker sagen dem nun den Kampf an.

Lawrence Whittle
CEO von Parsable, San Francisco

Allen Bemühungen rund um die Digitalisierung zum Trotz: Die meisten Mitarbeiter, die in Fertigungshallen an Maschinen oder am Band stehen, arbeiten im Alltag nach wie vor analog. Dies gilt auch für den technischen Außendienst, der Anlagen und Geräte installiert oder wartet. Ihre täglichen Begleiter sind Arbeitspläne und Erfassungsbögen auf Papier. Eine effiziente Koordination und Kommunikation mit Kollegen ist hier eine besondere Herausforderung. Auch die Staffelübergabe an das Team der nächsten Schicht gestaltet sich oft schwierig.

Durch digitale Tools sind Informationen immer an der richtigen Stelle verfügbar

Der nahtlose Informationsaustausch unter „schreibtischlosen“ Mitarbeitern wird durch Mobile Devices möglich. Vom Einsatzort unabhängig, erhalten Außendienstler alle nötigen Anweisungen auf dem Smartphone oder Tablet. Mithilfe der mobilen Anwendungen können zudem relevante Daten – nebst Bildern und Videos – erfasst und direkt mit Kollegen und Vorgesetzten geteilt werden.

Gleichzeitig macht neue Software für Connected Worker monotone Aufgaben überflüssig. So entfallen beispielsweise das Aufschreiben und Abtippen auftragsbezogener Daten oder das Verteilen von Arbeitsplänen. Denn die digitalen Tools leiten alle Informationen automatisch dorthin weiter, wo sie gebraucht werden. Auf diese Weise können sich Mitarbeiter auf wichtigere Aufgaben konzentrieren. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die mobile Applikation mehr ist als das verkleinerte Abziehbild einer Desktop-Anwendung. Nur Software, die für den Einsatz unterwegs konzipiert wurde, macht technisches Personal in Produktion und Service tatsächlich schneller und effizienter.

Den Fachkräftemangel aushebeln

Das Plus an Effizienz, das mobile Anwendungen ermöglichen, ist heute kein Luxus mehr. Es stellt vielmehr einen entscheidenden Erfolgsfaktor im Wettbewerb dar. Denn wenn die Babyboomer in in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen, wird es für Unternehmen noch schwieriger, freie Stellen zu besetzen. Für Fertiger gilt das erst recht. Obwohl Fabrikhallen heutzutage meist sauberer sind als so mancher Büroteppich: Bei vielen Vertretern der Generation Y und Z hat die Industrie ein angestaubtes Image. Sie zieht es eher in die IT und Telekommunikation. Wie können Unternehmen also gut ausgebildete, junge Kräfte gewinnen? Eine erheblich Rolle spielt dabei die technische Ausstattung des Arbeitsplatzes. Wer in seiner Freizeit die neuesten Technologien und soziale Medien nutzt, wünscht sich im Normalfall auch ein entsprechend modernes Arbeitsumfeld.

Fertigungsunternehmen müssen sich auch auf die Kommunikationsgewohnheiten der neuen Mitarbeitergeneration einstellen. Daher benötigen Anwendungen für vernetze Arbeiter mehr als nur Funktionen, um Dokumente und Texte auszutauschen. Neben Telefonie und Chats sollte eine Plattform auch gestatten, Bilder, Sprachnachrichten und Videos zu teilen. So ist es auch kein Problem, wenn der Kollege kilometerweit entfernt und ein schnelles Treffen nicht möglich ist. Denn: Online begutachten beide gemeinsam den Verschleiß eines Maschinenteils, sehen direkt, was zuvor repariert wurde, und beraten, was angesichts des Befunds zu tun ist.

Wertvolles Wissen kann transferiert werden

Ebenso wichtig wie die zeitgemäße Akquise junger Talente ist es, bestehendes Personal zu halten und weiterzubilden. Mitarbeiter müssen schnell in neue Aufgaben eingearbeitet und rasch „up to speed“ gebracht werden. Dicke Handbücher mit mehr oder weniger aktuellen Verfahrensanweisungen führen aber nicht ans Ziel. Denn niemand quält sich gerne durch zentimeterdicke Papierberge.

Doch selbst die persönliche Einarbeitung durch Fachkollegen hat Tücken. Denn es ist wie bei dem Kinderspiel „Stille Post“: Wenn ein Mitarbeiter einen anderen schult, und der wiederum seinen Nachfolger einweist, geht mit jeder Weitergabe wesentliches Know-how verloren. In der Fertigung aber müssen Anleitungen auf gleichbleibendem Niveau wiederhol- und nachvollziehbar sein – schon allein aus Gründen der Arbeitssicherheit. Eine mobile Software für den modernen Connected Worker hat daher weit mehr zu sein als nur „fancy“ (dt.: originell, hipp): Selbsterklärend sollte sie auch einen ungelernten Mitarbeiter an die Hand nehmen. Dies gelingt beispielsweise durch Bildschirmmasken, die genau auf den Betrieb und den Arbeitsplatz zugeschnitten sind. Denn diese erklären Schritt für Schritt, was zu tun ist. Zusätzlich zu dieser „Checkliste“ stehen Explosionszeichnungen, Pläne und andere Dokumente zur Verfügung. Hinzu kommt, dass kurze Videos jeden Handgriff zeigen. Die Einarbeitungszeit neuer Mitarbeiter verkürzt sich damit drastisch. So stellt das Unternehmen sicher, dass die Aufgabe effizient, mit gleicher Qualität und unter Einhaltung des Arbeitsschutzes erledigt wird.

Transparenz für Shopfloor und Chefetage

Werden Auftragsstatus und Maschinendaten auf Papier erfasst, kann deren Auswertung erst mit Verzögerung stattfinden. Zeichnen sich in der Zusammenschau dann Terminprobleme oder technische Störungen ab, ist bereits wertvolle Reaktionszeit verstrichen – oder das Kind sogar schon in den Brunnen gefallen. Mobiltechnologien erlauben dagegen, Leistungsparameter von Anlagen quasi in Echtzeit auszulesen, auszuwerten und auszutauschen. Engpässe und Stolpersteine werden so schneller sichtbar und Fachkräfte sowie die Produktionsleitung können schneller eingreifen.

Solche Leistungsparameter unterstützen jedoch nicht nur die operative Fertigung oder Wartung. Sie sind auch wichtig für Teamleiter und das Management. Produktions- und Service-Verantwortliche können dadurch Abläufe detaillierter analysieren, schneller fundierte Entscheidungen treffen und Prozesse weiter optimieren.

Die papierlose Arbeit mit mobilen Anwendungen in Produktion und Service hilft daher nicht nur der Industrie, Arbeitsplätze attraktiver, effizienter und sicherer zu machen. Die gewonnene Prozesstransparenz ermöglicht es auch dem Management, entscheidende Stellschrauben für weitere Verbesserungen zu finden.

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