Dass das Thema von hoher Relevanz ist, zeigen die Partner im Industriekonsortium: Firmen wie Rehau, ein Automotive Tier 1, Asahi Kasei, Johns Manville, Mahr Metering Systems sowie mehrere Materialhersteller beteiligen sich. Die Studie ist auf fünf Monate angelegt und soll am 22. Oktober 2020 starten. Sie ist offen für interessierte Firmen, teilt das AZL mit.
Die Bedeutung von Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein steigt beim Gestalten von Produktionen und Produkten. Das AZL macht dies auch an Zahlen fest. Bisher sind Bio-Kunststoffe vor allem in Verpackungsanwendungen etabliert, teilen die auf Composite-basierten Leichtbau spezialisierten Aachener in der Projektankündigung mit. Es wird erwartet, dass der Markt für Biopolymere von 10,5 Mrd. US-Dollar im Jahr 2020 auf 27,9 Mrd. US-Dollar im Jahr 2025 wachsen werde. Gleichzeitig seien bio-basierte Rohmaterialien wie Naturfasern „kosteneffektiv“ auf dem Markt erhältlich. Auch Composites mit Holz- oder Naturfaseranteilen würden zunehmend in Produkten eingesetzt.
„Mit unseren Partnerfirmen wollen wir noch unerkanntes Geschäftspotential für Composites mit aus Bio-basierten Materialien identifizieren“, sagt Dr. Michael Emonts, Geschäftsführer des AZL. „Dazu verwenden wir unseren etablierten Ansatz für Markt-/Technologiestudien und tauchen auf Basis einer detaillierten Marktanalyse tief in die technologische Bewertung von Technologien, Anwendungen und Business Cases ein.“
Die Teilnehmer erhalten für die identifizierten Anwendungen detaillierte Einsicht in die technischen und gesetzlichen Anforderungen sowie einen Überblick über Wertschöpfungsketten, Prozesse und Materialien. Anschließend werden die Stärken und Herausforderungen von Bio-Composites gegenüber konventionellen Materialien erarbeitet. Das Konsortium wählt die Komponenten mit dem höchsten Potential aus, erarbeitet für sie geeignete Produktionsszenarien und analysiert die damit verbundenen Kosten im Rahmen einer Business-Case-Analyse.
„Wir sind bei der AZL-Studie dabei, um neue Produktbereiche mit Bio-Materialien zu identifizieren und zu bewerten“, erklärt Dr. Steven Schmidt, Director Technology Platforms Materials bei Rehau. „Die technologischen Analysen der AZL-Studien haben uns bereits in der Vergangenheit geholfen, Neuentwicklungen anzustoßen.“ Rehau zähle zu den 50 Sustainability & Climate Leaders. Zur Unternehmensstrategie gehöre, umweltfreundliche Materialien in immer mehr Produkte einzubringen. „Bis 2025 planen wir, unsere Recyclingquote gruppenweit auf deutlich über 15 Prozent zu erhöhen“, merkt Schmidt an. (os)
Weitere Projektinfos: http://hier.pro/U4y4e
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