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Wickert wandelt sich vom Pressenhersteller zum Composite-Anbieter

Pressenhersteller spürt hohe Nachfrage
Wickert wird Composite-Anbieter

Wickert Maschinenbau wandelt sich vom Hersteller kundenspezifischer Pressen zum Komplettanbieter für die Composite-Fertigung. Damit reagiert das Familienunternehmen auf die steigende Nachfrage – und setzt ein Zeichen für den Trend hin zum Faserverbundkunststoff als Werkstoff.

Das breite Leistungsspektrum reicht bei Wickert künftig von der Bauteilentwicklung über Konzept- und Machbarkeitsstudien bis hin zur Gesamtplanung und Generalunternehmerschaft für komplette Fertigungslinien einschließlich Turnkey-Lösungen. Damit will Wickert seinen Kunden eine hochproduktive Composite-Verarbeitung aus einer Hand anbieten, wie das Unternehmen mitteilt.

Bekannt ist die Wickert Maschinenbau GmbH als mittelständisches Familienunternehmen mit Sitz in Landau/Pfalz, das hydraulische Pressen und vollautomatische Pressensysteme entwickelt und baut. Alle Maschinen und Anlagen sind modular aufgebaut und werden mit Presskräften zwischen 20 und 100.000 kN kundenspezifisch parametriert.

Vier Composite-Trends sorgen für Wachstum

Wachstumsimpulse erwartet der Composite-Spezialist aufgrund eines vierfachen Trends bei Composites: Werkstoffseitig rechnet er damit, dass verstärkt Thermoplaste verarbeitet werden. Und er sieht ein Potenzial beim Einsatz von Naturfasern und Naturharzen. Auf der Maschinenseite beobachtet er die zunehmende Nachfrage nach Fertigungsautomation und größerer Anlagenflexibilität durch zusätzliche Injektionseinheiten. Bei allen vier Trends sieht sich Wickert gut aufgestellt.

Unterstützung sei schon in der frühen Phase der Entwicklung von Bauteilen und durch Machbarkeitsstudien gefragt, denn den etablierten Composite-Herstellern mangele es teils an Ingenieurkapazitäten, erklärt Steve Büchner, Vertriebs- und Projektmanager bei Wickert: „Aufgrund unserer Erfahrung aus der Fertigung können wir bereits hier wertvolle Tipps geben.“ Die Pfälzer Maschinenbauer profitieren von einer langjährigen Erfahrung beim Integrieren kundenspezifisch gefertigter Pressen in Composite-Fertigungslinien.

Mittlerweile nutzt Wickert dieses Know-how, um in eigener Verantwortung komplette Fertigungslinien anzubieten, betont Büchner. Wickert könne auf Wunsch auch Turnkey-Lösungen entwickeln und anbieten. Eine Ausweitung des eigenen Produktportfolios sei hierfür nicht notwendig.

Automatisierungs- und Sonderlösungen

Bei der Planung von Komplettanlagen konzipiert eine eigene Entwicklungsabteilung individuelle Konzepte für Automation und Sonderlösungen. So lassen sich durchgängig automatisierte Produktionen realisieren. „Außerdem können wir Pressen und Peripheriekomponenten mit weiteren Anlagenteilnehmern und übergeordneten Prozessleitsystemen im Sinne einer Smart-Factory vernetzen“, erklärt Büchner.

Flexible Composite-Pressen mit zusätzlichen Modulen

Verstärkt registriere das Unternehmen den Wunsch, Composite-Pressen flexibel für unterschiedliche Anwendungen zu nutzen. Bereits heute sei dies möglich. Die Pressen würden sich mit wenig Aufwand um zusätzliche Module für Injektionsprozesse wie RTM (Resin Transfer Molding) und RIM-(Reaction Injection Molding) sowie Polyurethan Spritzaggregate erweitern lassen.

Thermoplastische Composites für die Großserie

Wachstum erwartet Wickert darüber hinaus angesichts eines steigenden Interesses an thermoplastischen Matrixsystemen. Vor allem das thermoplastische Umformen von Organosheets sei im Kommen. Denn damit lassen sich hochgenaue Serienbauteile in stabilen, vollautomatisierten Prozessen fertigen – mit deutlich kürzeren Zykluszeiten als bei Duroplasten.

Naturfasern haben Potenzial

Ein vierter Trend greift eher mittelfristig: So schätzen die Composite-Spezialisten das Marktwachstum bei naturfaserverstärkten Kunststoffen (NFK) wie Flachs, Hanf, Jute, Sisal und Kenaf sowie Naturharzen auf Pflanzenölbasis ein. Neben der im Prinzip unendlichen Verfügbarkeit seien vor allem die im Vergleich zu Glas- oder Kohlenstofffasern hervorragende Kompostierbarkeit und stabile Preise wichtige Pluspunkte.

Allerdings hängt der Erfolg der NFK nach Büchners Einschätzung von einer breiteren Kundenakzeptanz ab. Die Anlagen für die Produktion sind dagegen schon vorhanden, da Naturmaterialien bereits heute auf Pressen von Wickert verarbeitet werden können. (os)

Kontakt:
Wickert Maschinenbau GmbH
Wollmesheimer Höhe 2
76829 Landau in der Pfalz
Tel.: +49 6341 9343–0
www.wickert-presstech.de

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