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Serie: Auf dem Weg in die nachhaltige Zukunft

Serie: Klimaneutralität
Auf dem Weg in die nachhaltige Zukunft

Nachhaltigkeit ist derzeit das Top-Thema in allen Branchen. Was Industrieunternehmen heute schon für ihre CO2-Neutralität tun, zeigt unsere Reihe an Best-Practice-Beispielen. Im ersten Teil beleuchten wir: Wie steht es um die erneuerbare Energieversorgung in Deutschland?

» Nora Nuissl, stv. Chefredakteurin Industrieanzeiger

Nachhaltigkeit ist nicht erst seit den gestiegenen Energiepreisen ein Thema. Privatverbraucher und Unternehmen beschäftigen sich schon seit Jahren mit erneuerbarer Energieversorgung und Maßnahmen zur Energieeffizienz. Mit dem European Green Deal strebt die europäische Kommission sogar an, dass die Wirtschaft bis 2050 keine Netto-Treibhausgase mehr ausstößt. Doch wie steht es derzeit um die Klimaneutralität in Deutschland?

2021 wurden gemäß eines Berichts des Umweltbundesamts vom März 2022 19,7 % des deutschen Endenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energien gedeckt, das entspricht einer Energiemenge von 467 Mrd. kWh. Bereits 2020 hatte Deutschland mit einem Anteil von 19,3 % sein unter der EU-Richtlinie zur Förderung erneuerbarer Energien (2009/28/EC) festgelegtes Ziel von 18 % übertroffen. Von dieser Energiemenge entfiel etwa die Hälfte auf die Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen, 43 % auf den erneuerbaren Wärmesektor und 7 % auf biogene Kraftstoffe im Verkehrsbereich.

Deutschland hinkt bei Nachhaltigkeit

Insgesamt ist die Biomasse aufgrund vielfältiger Nutzungsmöglichkeiten in allen Sektoren (in Form von festen Brennstoffen zum Heizen, Biokraftstoffen im Verkehr oder Biogas zur Stromerzeugung) mit einem Anteil von 55 % an der Bereitstellung von erneuerbarer Endenergie laut des Umweltbundesamts noch immer der wichtigste erneuerbare Energieträger. Die Windenergie folgt mit einem Anteil von 24 % an zweiter Stelle. Insgesamt entwickelte sich der Anteil der Erneuerbaren in den vergangenen Jahren positiv, heißt es. Die einzelnen Sektoren weisen aber große Unterschiede auf: Während sich der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelte und 2021 bei 41,1 % lag, steigen die Anteile in den Bereichen Wärme (16,5 %) und Verkehr (6,8 %) nur langsam. Doch so gut das auch klingt, Deutschland ist bei weitem noch nicht nachhaltig genug: Bereits am 4.5.2022 war das Ressourcen-Budget unserer Bundesrepublik für das Jahr 2022 aufgebraucht, wie Berechnungen des Global Footprint Networks zeigen.

Unternehmerische Verantwortung

Auch die Bedeutung eines betrieblichen Nachhaltigkeitskonzepts als Teil der Firmenkultur wächst stetig: Corporate Social Responsibility (CSR), also die Verantwortung für jeden Einfluss, den die Unternehmenstätigkeit auf die Umwelt hat. Dazu gehören CO2-Emissionen ebenso wie der Ressourcenverbrauch oder Sorgfaltspflichten entlang der Lieferketten. Ab 2023 ist ein Sustainability-Report für viele Betriebe sogar verpflichtend – nämlich für alle an einem EU-regulierten Markt notierten Unternehmen (mit Ausnahme von Kleinstunternehmen). Zudem sind alle nicht Kapitalmarkt-orientierten Betriebe von der Berichtspflicht erfasst, wenn sie zwei dieser drei Kriterien erfüllen:

  • Bilanzsumme 20 Mio. Euro,
  • Nettoumsatzerlöse 40 Mio. Euro,
  • Zahl der Beschäftigten 250.

Unternehmen beschäftigen sich mit nachhaltigen Lösungen

Schätzungen des Wirtschaftsberatungshauses KPMG nach sind rund 50.000 Unternehmen in der EU betroffen, davon 15.000 in Deutschland. Bis Juni sollen die Verhandlungen zwischen den EU-Institutionen abgeschlossen sein und bis 1.12.2022 in nationales Recht umgesetzt werden. Greifen soll die Regelung erstmalig für das Geschäftsjahr 2023.

Viele Firmen nehmen ihre gesellschaftliche Verantwortung schon heute zum Anlass, ihre Produktionen CO2-neutral aufzustellen. Wir haben einige Unternehmen in Ostwestfalen-Lippe, einer Region im Nordosten von Nordrhein-Westfalen, besucht, die sich mit nachhaltigen Lösungen beschäftigen.

Hier finden Sie die Folgeteile der Serie Klimaneutralität in Industrieunternehmen:

Teil zwei der Serie: Besuch bei Phoenix Contact

Phoenix Contact setzt auf erneuerbare Energieversorgung

 

Teil drei der Serie: Verbundprojekt ‚Technische Infrastruktur für digitale Zwillinge‘

Digitaler Zwilling als Booster für Nachhaltigkeit

Teil vier der Serie: DC-Industrie

Gleichspannung birgt Potenzial für Industrieunternehmen


Energiewende in Zahlen

Im EU-Durchschnitt erhöhte sich der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch zwischen 2009 und 2019 von 13,9 % auf 19,7 %. Schweden deckte 2019 bereits 56,4 % seines Bruttoendenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energien, das war laut des Statistischen Bundesamts (Destatis) der Spitzenwert in der EU. In Deutschland erhöhte sich der Anteil laut den Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat zwischen 2009 und 2019 von 10,9 % auf 17,4 %. Deutschland belegte damit Rang 16 unter den 27 EU-Mitgliedstaaten.


Kommentar von Nora Nuissl, Stv. Chefredakteurin Industrieanzeiger
Bild: Tom Oettle

Nachhaltigkeit ist mehr als nur ein Trend

Nachhaltigkeit ist der Trend-Begriff des 21. Jahrhunderts. Dabei geht das Thema weit über einen Trend hinaus, es trifft uns letzten Endes alle. Auch Unternehmen nehmen ihren Einfluss auf die Umwelt immer ernster: dabei ist von Corporate Social Responsibility (CSR), also der Verantwortung für jeden Einfluss, den die Unternehmenstätigkeit auf die Umwelt hat, die Rede. Neben der Nutzung erneuerbarer Energiequellen gibt es aber auch spannende technische Lösungen, die die CO2-Neutralität steigern können.

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