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Aus Altpaletten mach’ Energie

Druckverpackungsspezialist spart Energie mit neuer Hallenheizung
Aus Altpaletten mach’ Energie

Energieeffizienz | Das Verpackungsunternehmen Hepack setzt in seiner neuen Produktionshalle eine prozesstechnische Anlage von LK Metallwaren ein. Damit spart das Unternehmen etwa 30 % an Energie ein.

Harald WimmerVertriebs- und Marketingleiter, LK-Metallwaren GmbH, Schwabach

Energieeinsparung steht bei dem mittelständischen Unternehmen Hepack Druck + Verpackung schon immer an erster Stelle. 2013 erweiterte der baden-württembergische Spezialist für Druck- und Verpackungstechnik seine Produktionshallen auf insgesamt 14 000 m². Für Geschäftsführer und Inhaber Peter Heim war mit dem Bau der 5000 m² großen neuen Halle und der damit verbundenen Anschaffung zwei neuer Druckmaschinen klar, dass der gesamte Energiebedarf reduziert werden solle.
Als Voraussetzung wollte der studierte Wirtschaftsingenieur zum einen die anfallende Prozesswärme nutzen sowie auch den großen Bestand an Altholz in Form von Einweg-Paletten wiederverwerten. „Die Holzpaletten wurden in der Vergangenheit weggeworfen, da wir diese nicht anderweitig nutzen konnten“, erklärt der Unternehmer. „Daher bot es sich an, den Energiebedarf der Druckmaschinentrockner zusätzlich durch eine intelligente Kombination aus Wärmerückgewinnung und regenerativer Energieerzeugung zu reduzieren“, so Heim.
Für die neue Produktionshalle wurden zwei Druckmaschinen vom Typ „Speedmaster XL 145“ von Heidelberger Druckmaschinen geordert. Beide Maschinen sind speziell für die Produktion von Faltschachteln in hohen Auflagen konzipiert und verfügen über jeweils sechs Druckwerke und ein Lackierwerk. Das Besondere an diesen Maschinen ist, dass sie aufgrund einer speziellen Trocknertechnik besonders energieeffizient sind, wie der Anbieter mitteilt.
PKA reduziert Trocknungstemperatur auf 15° C
Um zusätzlich Wärme rückzugewinnen, wurde in zwei Stufen je eine prozesstechnische Kompaktanlage (PKA) des Schwabacher Anlagenbauunternehmens LK Metallwaren pro Druckmaschine eingesetzt. Dafür wurde zunächst entschieden, die frische Zuluft für die Trockner sowie deren heiße Abluft durch einen Gegenstrom-Wärmetauscher zu führen. Die heiße Abluft erwärmt so die Zuluft, ohne dass ein Feuchtigkeitsübertrag zwischen beiden Luftströmen erfolgt. In einem zweiten Schritt wird die frische Zuluft zusätzlich durch Heizregister geführt und dort mithilfe einer Hackschnitzel-Heizung und eines bei Bedarf zuschaltbaren Blockheizkraftwerks auf eine Temperatur von rund 70° C vorgeheizt. Die Trockner der Druckmaschinen müssen somit nur noch knapp 15° C „zuheizen“, um die nötige Trocknungstemperatur von 85° C zu erreichen.
Die gesamte Anlagentechnik befindet sich auf einer Stahlkonstruktion über den jeweiligen Druckmaschinen und ist somit platzsparend angeordnet. Die Luftleistungen, sowohl im Zu- als auch im Abluftstrom werden bei beiden Anlagen stufenlos mittels Frequenzumformern dem jeweiligen Bedarfsfall angepasst. Damit die geforderte konstante Zuluft-Temperatur eingehalten werden kann, ist in beiden Anlagen ein bedarfsgeregeltes Pumpen-Warmwasser-(PWW-) Register verbaut.
Seit April letzten Jahres sind beide Anlagen in ständigem Betrieb. Geschäftsführer Heim ist zufrieden mit der Investition: „Unser Ziel war es, insgesamt rund 70 bis 100 kW Leistung pro Stunde und Maschine einzusparen. Das haben wir auch erreicht.“ Da vor allem die elektrische Energie zum Erwärmen der Luft entfällt, hat sich der Energiebedarf des Druckunternehmens um insgesamt rund 30 % reduziert.
Neben den beiden Kompaktanlagen an den Druckmaschinen sorgt eine dritte Kompaktanlage mit einer Zuluft-Leistung von 25 000 m³/h für einen ausgeglichenen Lufthaushalt in der Produktionshalle. Mit einem Frequenzumformer passt sich die Anlage an den jeweiligen Betriebszustand an. Zusätzlich ist die Anlage miteinem PWW-Heiz- und Kühlregister ausgestattet, um in den Sommermonaten das Hallenklima zu verbessern. Die vom Spezialisten für Hallenheizungen, Schallschutztechnik, Wasseraufbereitung und Prozesstechnik entwickelte Steuerung sitzt jeweils direkt an der Anlage. Darüber hinaus wurde eine Zentralsteuerungs- und Überwachungseinrichtung installiert, die alle drei Anlagen regelt. Über das eingebaute Bedienpaneel mit LCD-Display können die Betriebszustände überprüft und gegebenenfalls verändert werden.

Der Anwender
Das 1981 gegründete Familienunternehmen, Hepack Druck + Verpackung GmbH, ist auf die Herstellung und den Vertrieb von Verpackungen sowie Druckerzeugnisse für die Lebensmittelindustrie spezialisiert. Auf einer Fläche von knapp 14 000 m² beschäftigt das in Neuenstein, Baden-Württemberg, ansässige Unternehmen rund 100 Mitarbeiter. 2015 erwirtschaftete der Verpackungsspezialist einen Umsatz von rund 20 Mio. Euro.

Der Anbieter
Die LK Metallwaren GmbH aus dem fränkischen Schwabach ist seit 1862 in der Metallverarbeitung tätig. Aus der ursprünglichen Spezialfabrik für Eisenbahnlaternen, hat sich heute ein Unternehmen mit Fokus auf den Anlagenbau, besonders in den Bereichen Hallenheizung, Schallschutztechnik, Wasseraufbereitung und Prozesstechnik entwickelt. Mit rund 100 Mitarbeitern machte das Unternehmen 2015 einen Umsatz zwischen 12 bis 15 Mio. Euro.
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