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Energie und Daten im Fluss

Die Energy präsentiert Technik für Smart Grids
Energie und Daten im Fluss

Die Stromnetze brauchen Intelligenz, um den zukünftigen Anforderungen begegnen zu können. Noch hakt es bei der Umsetzung, obwohl auf technischer Seite bereits viele Voraussetzungen geschaffen sind. Die Leitmesse Energy zeigt: Die Technikanbieter richten sich auf die Smart Grids ein.

Intelligente Stromnetze sind die Voraussetzung dafür, dass die Energiewende gelingt. Zu dieser Erkenntnis kam die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech) bereits im vergangenen Jahr. Grund: Zu den künftigen Herausforderungen der Stromversorgung zählt unter anderem, dass die Netze flexibler auf Lastschwankungen reagieren können, die Übertragung des Stroms effizienter abläuft und dezentrale Energieerzeuger eingebunden werden müssen. Und dafür braucht es intelligente Netze.

In solchen so genannten Smart Grids fließen nicht nur Energie, sondern auch Daten. Alle Komponenten des Smart Grids wie etwa Energieerzeuger, Zähler oder Speicher sind mittels Informations- und Kommunikationstechnologie miteinander verbunden.
So weit die Theorie. Doch die praktische Umsetzung verläuft schleppend. Vor allem in den Verteilnetzen fehlen die Möglichkeiten zum Datenaustausch. Professor Jochen Kreusel, Leiter der Smart-Grid-Initiative bei ABB (Halle 11, Stand A35), kritisiert in diesem Zusammenhang die politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen. Obwohl auf der Verteilebene wegen der dezentralen Erzeugung die mengenmäßig größte Anpassungsleistung erwartet werde, „befindet sich der Rahmen im wesentlichen noch auf dem Stand der Frühzeit der Liberalisierung – mit starkem Fokus auf Effizienz und Kosten“, so Kreusel. Der Rahmen müsse der erheblichen Innovationsaufgabe und dem Tempo Rechnung tragen.
Will heißen: In die Verteilnetze muss kräftig investiert werden. Die Herausforderungen sind dort auch besonders hoch. „Bei den derzeitigen Smart-Grid-Projekten bewegen wir uns zwar zur Zeit noch bei einer Größenordnung von zehn oder hundert Geräten, die eingebunden werden“, berichtet Frank Schwammberger, der bei IBM zuständig ist für Software-Lösungen in der Energiewirtschaft. „Aber irgendwann werden Smart Grids Millionen von Geräten umfassen.“
Auf technischer Seite sind bereits viele Voraussetzungen geschaffen. In Smart-Grid-Projekten werden die entsprechenden Systeme getestet. Dazu zählt zum Beispiel der Modellversuch RiesLing in Baden-Würrtemberg, bei dem unter anderem ein elektronischer Spannungsregler eingesetzt wird, den ABB entwickelt hat.
Auch Siemens (Halle 11, Stand C12) hat die intelligenten Stromnetze im Visier. Zum Portfolio gehören etwa Systeme für die Überwachung von Smart Grids. Außerdem hat der deutsche Elektronik-Konzern vor kurzem eMeter gekauft, einen Anbieter von Software für das Zählerdatenmanagement.
Um ein Smart Grid aufzubauen und zu steuern, ist vor allem Netzwerktechnik notwendig – sowie Software-Lösungen für die Integration, Erfassung und Auswertung der Daten. Ein breites Spektrum an IT-Anbietern hat Erfahrung mit diesen Themen.
So verfügt zum Beispiel Netzwerkspezialist Cisco über ein großes Smart-Grid-Portfolio. Dazu zählen etwa Router, welche die verschiedenen Übertragungsnormen unterstützen. Nexans (Halle 13, Stand C99) hat Industrial-Ethernet-Switches im Programm, die speziell für Energieversorger entwickelt wurden. Laut eigener Aussage kann Nexans Komplettlösungen für Energie- und Kommunikationsnetze anbieten.
Auch für die Erfassung und Verwaltung der anfallenden Daten gibt es Lösungen. Schließlich könnte auf die beteiligten Unternehmen eine wahre Informationsflut zukommen, wenn alle intelligenten Komponenten des Smart Grids ihre Daten liefern. So hat zum Beispiel Aucotec (Halle 13, Stand A58) eine datenbankbasierte Engineering Base für die Energiebranche entwickelt. Diese Plattform macht laut Hersteller die großen Mengen an Erzeuger- und Verbrauchsdaten handhabbar.
Um Smart Grids auf breiter Basis umzusetzen, muss das Rad nicht neu erfunden werden. Viele Lösungen basieren auf Technologien, die sich bereits bewährt habe. So empfehlen zum Beispiel die Wissenschaftler der Fraunhofer-Einrichtung für Systeme der Kommunikationstechnik (ESK), bestehende Infrastrukturen und Technologien weitestgehend wiederzuverwenden, um die Kosten möglichst gering zu halten.
Markus Strehlitz Journalist in Mannheim

Experten diskutieren über Energieinfrastruktur

Politik und Wirtschaft fordern eine umfassende Erneuerung der Energieinfrastruktur sowie eine stärkere Abstimmung zwischen Erzeugung, Verteilung, Speicherung und Verbrauch. Auf der Messe Energy greift das Smart-Grids-Forum diese Themen mit Vorträgen von Experten und Podiumsdiskussionen auf. Es wird organisiert vom BMWi, VDE und ZVEI sowie von der Deutschen Messe.
Das Forum ist integraler Bestandteil des Themenparks Smart Grids, auf dem Anbieter und Dienstleister ihre Lösungen für die Erfordernisse der Energiewirtshaft präsentieren. Besucher können sich dort über Hard- und Softwaresysteme aus den Bereichen Smart Metering, Smart Grids und Smart Building sowie der Informations- und Kommunikationstechnologie informieren.
 
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