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Mit richtiger Finanzierung ein Selbstläufer

Energieeffizienz
Mit richtiger Finanzierung ein Selbstläufer

Viele Photovoltaikanlagen werden auf Industriehallen errichtet. Für Solarinstallationsfirmen bilden sie eine der umsatzstärksten Kundengruppen. Die Solarbranche hat bereits begonnen, ihre Produkte vertikal weiter zu entwickeln, so werden bereits auf Solar optimierte Hallen angeboten.

Ein führender Solarinstallateur ist die SRU Solar AG aus Berga in Sachsen-Anhalt. Das Unternehmen beschäftigt sich seit zwölf Jahren mit der Nutzung von Sonnenenergie und hat bereits 2007 begonnen, eigene Produkte im Bereich des solaren Bauens zu entwickeln. Mit dem Vega-Hallensystem wurde jetzt ein Hallensystem geschaffen, deren Bauweise eine ideale Kombination aus Solaranlage und Halle darstellt. Die Leichtbauhalle ist ein Meilenstein in der solaren Anwendungstechnik und wird in drei standardisierten Formen als angeboten. Diese unterscheiden sich im Wesentlichen in Breite, Firsthöhe und der damit verbundenen Leistung der Solarstromanlage. Die Länge ist beliebig in 6-Meter-Segmenten erweiterbar und kann so individuell an Vorhaben und Nutzungskonzepte des Kunden angepasst werden. Dieser kann die Halle je nach Anwendung als Kalt- oder Warmhalle errichten lassen.

Alle drei Hallentypen werden mit Einzelfundamenten, auf dem eine Fachwerkkonstruktion aus grundiertem Stahl installiert wird, realisiert. Der Stahlverbrauch ist hierbei auf ein Minimum optimiert und ist bis zu 50 % geringeren als bei vergleichbaren konventionellen Hallen. Die Bauweise des Hallensystems, mit einer Dachneigung von 18° bis 20°, führt zu einer idealen Ausbeute der Sonnenenergie. Die Vega-Halle bietet somit eine maximale Stromproduktion bei gleichzeitiger Reduzierung von Ressourcenverbrauch und Baukosten.
Insbesondere für mittelständische Unternehmen stellt das Hallensystem eine interessante Hallenlösung dar. Seit Juli 2010 wird der Eigenverbrauch von Solarstrom für Anlagen mit einer Leistung von bis zu 500 kWp gefördert. Für den Eigenverbrauch gibt es zwei Vergütungstarife: Werden bis zu 30 % des Solarstroms selbst genutzt gilt ein niedrigerer Tarif als für den darüber hinaus gehenden Anteil. Der staatliche Bonus für den Eigenverbrauch liegt bei einer Halle zwischen 9,49 Cent und 16,74 Cent je kWh. Unter Berücksichtigung der eingesparten Stromkosten (20 Cent/kWh), ergibt sich somit eine Vergütung des Eigenverbrauchten Stromes von bis zu 36,74 Cent/kWh. Die auf 20 Jahre garantierte staatliche Solarstromförderung führt somit zu einem sinkenden Investitionsrisiko, da sich Halle und Solarstromanlage fast vollständig refinanzieren lassen. Je nach Bundesland können außerdem Fördermittel zur Errichtung von neuen Betriebsstätten beantragt werden, welche der Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur dienen. Gefördert werden bis zu 40 % der Sachanlageinvestition.
Das Hallensystem ist in den unterschiedlichsten Ausführungen denkbar. Die bereits realisierten Hallen werden zum Großteil für Lager- und Produktionszwecke eingesetzt. Bei den Investoren handelt es sich überwiegend um gewerbliche und industrielle Kunden, aber auch für landwirtschaftliche und öffentliche Anwendungen wurden bereits die ersten Hallen geplant und fertig gestellt. Ein Paradebeispiel für die Modifizierbarkeit des Hallensystems ist die Vega-4000-Halle, welche sich im sogenannten Solar Valley befindet und von der Stadt Sandersdorf-Brehna finanziert wurde. Die Halle soll zukünftig der Solarglasproduktion dienen. Mit Abmaßen von 254 m Länge, 54 m Breite, 17 m Höhe und einer Grundfläche von 13 700 m² handelt es sich um die bisher größte Halle. Bei der Finanzierung handelt es sich um eine besonders innovative Art der Investitionsförderung, welche es dem Solarglasproduzenten Vetro Solar ermöglicht sich im Solar Valley anzusiedeln. Die Stadt hat mit Vetro Solar einen Kaufmietvertrag geschlossen. In rund fünf Jahren wird der Solarglasproduzent Eigentümer des solaren Hallensystems. Bis dahin nutzt die Stadt den eingespeisten Strom zur Refinanzierung der Halle. Das Hallensystem ist eine Solarhalle, die nicht nur ökologisch nachhaltig, sondern auch wirtschaftlich ist. Neben Raum für Produktion, Lagerhaltung und Gewerbe ermöglicht sie die energetische Selbstversorgung mit Sonnenstrom. Eine zukunftsweisende Bauweise die sich durchsetzen wird und dem Trend einer dezentralisierten Stromversorgung folgt. wm

Solarstrom reduziert die Stromrechnung

Schon jetzt ist es möglich, mit Solarstrom seine Stromrechnung zu reduzieren. Seit 2009 wird im Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) erstmals der Eigenverbrauch gefördert, das heißt neben der üblichen Einspeisung ins Netz wird nun auch der direkt verbrauchte Strom gesondert vergütet. „Bei einer Photovoltaik-Anlage bis 30 kWp Leistung gewährt der Staat auf den Eigenverbrauchsanteil bis 30 % 12,36 Cent pro Kilowattstunde, für den Anteil, der darüber liegt, sind es sogar 16,74 Cent pro Kilowattstunde“, erklärt Fode Youssouf Minthe, Geschäftsführer der Hamburger Solarfirma Yandalux GmbH. Zählt man zu den eingesparten Stromkosten die staatliche Förderung für Eigenverbrauch hinzu, ist das lukrativer als die Volleinspeisung ins Netz.
Wie viel Eigenverbrauch ist möglich? Hier spielen Faktoren wie Größe und Verbrauch des Gewerbebetriebes und Nutzerverhalten eine Rolle. „Durch intelligente Steuerungsmechanismen und neue Speichertechnologien für Batterien sind inzwischen immer höhere Eigenverbrauchsquoten erreichbar“, so Minthe. Die Yandalux-Fachleute greifen bei der Planung von Solaranlagen mit Eigenverbrauch besonders auf ihre Erfahrungen mit autarken, batteriegestützten Photovoltaik-Systemen zurück. Dabei muss ein zusätzlicher Zähler eingebaut werden, der den Strombezug und die Einspeisung ins Netz misst. Reicht die PV-Leistung nicht aus, bezieht der Anlagenbesitzer weiterhin den Strom aus der Steckdose, ein Überschuss wird zum geltenden Tarif ins öffentliche Netz eingespeist. Wichtig für alle, deren Solaranlage seit dem 1.1.2009 am Netz ist: Innerhalb der gesetzlichen 20-jährigen Förderungsdauer kann jeder Anlagenbetreiber zwischen der Volleinspeisung oder der Option mit Eigenverbrauch beliebig wechseln.
Dachbesitzer, die bis zum 30.6.2011 mit einer Solaranlage ans Netz gehen, sichern sich die aktuellen höheren Tarife, denn ab Juli 2011 werden die Netzeinspeise-Tarife und damit auch die Vergütung für Eigenverbrauch erneut gesenkt. Die Option Eigenverbrauch hat der Gesetzgeber zunächst bis zum 31.12.2011 befristet. Zweck dieses speziellen Förderinstruments ist die Entlastung der regionalen Netze, denn Strom, der direkt verbraucht wird, muss nicht transportiert werden.
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