Der Gewinner wird im Rahmen der feierlichen Eröffnung der Hannover Messe 2024 im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz am 21. April bekannt gegeben, am Vortag der Messe. Die Übergabe erfolgt durch Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung.
Seit mehr als 20 Jahren zeichnet die Deutsche Messe AG alljährlich auf der Hannover Messe ein Unternehmen mit dem Hermes Award aus. Sie bezeichnet ihn zurecht als international bedeutendsten Industriepreis – auch, weil Innovationen aus dem gesamten Spektrum der Industrie in Betracht gezogen werden.
Ausgezeichnet wird ein Produkt beziehungsweise eine Lösung mit einem besonders hohen technologischen Innovationsgrad. Dabei ist die Marktreife ein wichtiges Kriterium. „Die Kreativität und Innovationskraft der eingereichten Bewerbungen war auch in diesem Jahr wieder herausragend“, sagt der Juryvorsitzende und Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, Prof. Holger Hanselka. „Die drei nominierten Produkte stehen für die Bandbreite der modernen produktionstechnischen Fragestellungen: Automatisierung, Recycling und ressourcenschonende Lieferketten. Sie demonstrieren damit die Bedeutung der Fertigungstechnologien für eine zukunftsorientierte Gesellschaft. Ich freue mich auf den direkten Austausch mit diesen und weiteren Innovatoren auf der Hannover Messe.“ Die Nominierten:
Bosch Rexroth: Akku-Recycling
Bei dem nominierten Projekt handelt es sich um ein System zur industriellen Demontage und zum Recycling von Batterien elektrisch angetriebener Fahrzeuge. Mit dieser Automationslösung für das Transportieren, Kontaktieren, Diagnostizieren, Tiefentladen und Recycling von Batterien wird der Prozess um den Faktor 100 beschleunigt. Die Entladungsenergie der Batterien wird direkt im Prozess genutzt oder ins Versorgungsnetz eingespeist. Durch das Recycling werden bis zu 95 % der chemischen Elemente erneut dem Produktionsprozess zugeführt und somit zielgerichtet wiederverwertet.
Schunk: Greifer-Dynamik
Nominiert wurde das Projekt „2D Grasping-Kit“. Dieses Applikations-Kit besteht aus einer Kamera mit Objektiv, einem Industrie-PC, einer KI-Software sowie einem applikationsspezifischen Greifer. Die Innovation steckt in der generischen, KI-basierten Modellierung von Bauteilvarianzen und dem Transfer auf einen kleineren Trainingsdatensatz, was Anlernzeiten für die Erkennung mindert.
Die intuitiv bedienbare Benutzeroberfläche ermöglicht die prozesssichere Handhabung verschiedener, zufällig angeordneter Teile von einem Fließband, Tray oder Bereitstellungstisch – auch bei veränderlichen Licht-, Farb- oder Hintergrundverhältnissen. Damit lassen sich wiederkehrende Sortier- oder Logistikaufgaben mit wenig Aufwand automatisieren.
Siemens: CO2-Transparenz
Bei dem nominierten Produkt handelt es sich um das CO2-Management-Tool „SiGreen“. Emissionen entlang der gesamten Lieferkette werden damit in Echtzeit transparent und so adressierbar. Das System basiert auf Realdaten anstatt statistischer Durchschnittswerte und ermöglicht die Abbildung entlang der Lieferkette als Grundlage zur Reduzierung des Product-Carbon-Footprint (PCF).
Der Austausch sensibler Daten erfolgt unternehmensübergreifend im geschützten Raum. SiGreen trägt damit zur Nachhaltigkeit bei und befähigt Firmen, den PCF für Lieferketten und Produkte jederzeit nachweisen zu können. (os)
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