Kleinfischer in Indonesien praktizieren umweltverträgliche Fangmethoden. Mangels Kühlmöglichkeiten gelangen jedoch viele Fische nicht zu den Verbrauchern und verderben. Zudem kommen die Fischer in abgelegenen Gebieten kaum gegen die Industriefischerei an. Hierfür müsste die Kühlung des Fangs lückenlos sein.
Hilfe kommt von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit. Die GIZ hat die Entwicklung einer sonnenbetriebenen Eismaschine angestoßen und begleitet. Zusammen mit mehreren indonesischen, deutschen und europäischen Unternehmen wurde zudem die Produktion in Indonesien etabliert. Die Entwicklung hat 2016 begonnen, die Pilotanlage lief 2018 erfolgreich an – in diesem Jahr wird in Indonesien die erste kommerzielle Anlage in Betrieb gehen. GIZ-Mitarbeiter Frank Stegmüller sieht darin „eine echte deutsch-indonesische Erfolgsgeschichte“.
Eisproduktion folgt der Leitidee Industrie 4.0
Dabei werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Die Regierung des südostasiatischen Inselstaates will das Land fit für die Digitalisierung in Produktionsbereichen machen. Jakarta hat dafür den strategischen Plan „Making Indonesia 4.0“ aufgelegt. Auch die neue Art der Eisproduktion folgt der Leitidee Industrie 4.0: Die innovative Technologie sichert eine dynamische und automatisch an die verfügbare Sonnenenergie angepasste Eisproduktion von bis zu 1,2 t Blockeis täglich. Ganz ohne Stromanschluss und teurem großem Batteriespeicher. Dadurch lassen sich Eisblöcke in Orten abseits von Stromnetzen herstellen und für die Kühlung von lokal gefangenem Fisch nutzen. Die Komponenten und das Know-how in der Entwicklungsphase stellten die deutschen Unternehmen Bitzer, Ziehl-Abegg und BAE Batterien unentgeltlich bereit. Experten des ILK Dresden übernahmen die Entwicklung und die technische Betreuung. „Die Solarmodule sind keine starke Stromquelle, daher mussten extrem energiesparende Ventilatoren eingebaut werden“, sagt Steffen Sinn, bei Ziehl-Abegg für das Verkaufsgebiet Asien zuständiger Manager. Die Künzelsauer berücksichtigen bei der Entwicklung ihrer Ventilatoren auch bionische Konzepte. „Wir haben uns abgeschaut, warum Eulen besonders leise und auch energiesparend fliegen können“, erklärt Sinn. Daher sind gerade diese bionischen „Eulen-Ventilatoren“ im Solar Ice Maker eingesetzt worden. (dk)
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