Startseite » Themen » Hannover Messe »

Future Hub – das Ökosystem für den industriellen Wissenstransfer

Future Hub auf der Hannover Messe
Ökosystem für den industriellen Wissenstransfer

Die Forschungshalle ist normalerweise der Platz auf der Hannover Messe, wo die Innovationen von morgen und übermorgen gezeigt werden. Diese Aufgabe übernimmt in der Digital Edition der Future Hub. Im Fokus von Unternehmen und Institute stehen Lösungen wie Online-Plattformen, Künstliche Intelligenz, Augmented Reality und 6G.

» Sabine Koll, freie Journalistin in Böblingen

Die Idee für den Future Hub stammt von der Deutschen Messe Technology Academy. Sie hat ihn gemeinsam mit dem Softwarehaus Dassault Systèmes und weiteren Partnern im Herbst 2020 aus der Taufe gehoben, um Start-ups in den Dialog mit der Industrie und Anwendern zu bringen. Future Hub will industrielle Innovation beschleunigen und dazu Start-ups, Unternehmen, Forschung und Anwender zusammenbringen. Die neue Plattform der Technology Academy wird eine Reihe neuer Formate für den Austausch anbieten – sowohl physisch auf dem Ausstellungsgelände in Hannover und in den internationalen Standorten, als auch virtuell über das Internet. Zusätzlich wird Dassault Systèmes den Hub mit seinem 3D-Experience Lab unterstützen, einem Labor für offene Innovation und Startup-Accelerator. Junge Unternehmen erhalten so Zugriff auf die 3D-Experience-Plattform und die Vielzahl seiner Industrielösungen und Kollaborationsmöglichkeiten. Diese erlaubt es unterschiedlichen Disziplinen und Interessensgruppen, effizient auf den Referenz-Produktdaten zusammenzuarbeiten.

Weitere Partner der Technology Academy wie das Institut für Informationsmanagement im Ingenieurwesen (IMI) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit seinem „Center for Artificial Intelligence Talents“ (CAIT) und das Fraunhofer IEM in Paderborn bringen sich in die Initiative mit ein und stellen Know-how, Kontakte und Räumlichkeiten zur Verfügung. „Die rund 2.000 Start-ups im Bereich der industriellen Produktion und Hardware benötigen eine sehr viel stärkere Vernetzung mit Industrieunternehmen. Partnerschaften tragen zu einer schnelleren Marktreife und auch zu einer beschleunigten Internationalisierung der jungen Unternehmen bei“, sagt Thomas Rilke, Leiter der Deutschen Messe Technology Academy.

Die Unterstützung der Hannover Messe dient auch dem Ziel der Initiative, Ideen der Gründer schneller in die Industriemärkte der Welt zu bringen. Der Ausstellungsbereich „Young Tech Enterprise“ und sein Forum bieten den Start-ups zusätzlich Präsenz während der Digital Edition. Dassault Systèmes widmet am 13. April im Rahmen seiner Präsentation dem Thema Innovation durch Start-ups eine eigene Session.

Online-Materialplattform für Konstrukteure

Start-ups bereichern die Industrie mit Innovationskraft, Denkweise und Dynamik. Auf der Hannover Messe präsentieren eine Reihe junger Firmen potenziellen Kunden, Investoren, Förderern und Großunternehmen Produkte und Lösungen wie zum Beispiel Augmented Reality (AR)/Virtual Reality, Künstliche Intelligenz (KI) oder Online-Plattformen. So zeigt das Münchner Start-up Matmatch seine gleichnamige Online-Materialplattform, die Ingenieure und Materiallieferanten weltweit über eine umfassende freie Materialdatenbank verbindet. Mit der Datenbank, die Tausende von Werkstoffen umfasst, einem intuitiven Suchwerkzeug und Lieferantenlisten will Matmatch die Art und Weise verändern, wie Produktteams Materialien für ihre Projekte finden. So befasst sich ein Bereich auf der Website mit grünen Materialien: Konstrukteure erhalten Informationen über die Nachhaltigkeit gängiger Materialien wie Stahl, Aluminium und Polyethylenterephthalat (PET) – und deren Rolle in einer Kreislaufwirtschaft. Außerdem wird untersucht, ob biologisch abbaubare Polymere wie Polylactid (PLA) und Polyhydroxybutyrat (PHA) eine nachhaltige Wahl sein können.

Bayern Innovativ – das Unternehmen treibt den Wissenstransfer in Bayern voran – wird auf der Hannover Messe unter anderem seine neue Initiative „Thinknet 6G“ vorstellen. Aktuell sorgt die 5. Generation in der Mobilkommunikation für viel Aufmerksamkeit, da mit ihr eine Grundlage für neue Kundenerlebnisse wie zum Beispiel Augmented-Reality-Spiele oder die Vernetzung von Maschinen in der Industrie geschaffen wird. Die Forschung wiederum beschäftigt sich aber bereits mit der Folgegeneration 6G, die Anwendungen mit erheblich höheren Netzwerkanforderungen ermöglicht, wie zum Beispiel digitale Zwillinge in Echtzeit oder vollständig autonomes Fahren. Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie hat die Initiative „Thinknet 6G“ unter dem Dach von Bayern Innovativ ins Leben gerufen, um sicherzustellen, dass alle relevanten Akteure in Bayern frühzeitig an der Forschung und Entwicklung von 6G beteiligt sind. Die Kooperationsplattform wird ein agiles Ecosystem von Industrie, Forschung, Verbänden, Innovatoren, Start-ups und Inkubatoren untereinander vernetzen. Thinknet 6G ist gleichzeitig ein Experten-Think-Tank und ein Netzwerk für alle Organisationen und Akteure, die Interesse an 6G haben.

Kimonow kombiniert KI und AR bei smartem Montageassistent

Eine Kombination aus KI und AR zeigt Kimonow, ein am KIT entstandenes Start-up, anhand eines digitalen Montageassistenten für die kontaktlose Zusammenarbeit von Menschen und Maschinen. „KI-Systeme für die Erkennung von Objekten zu trainieren, ist nach wie vor zeitaufwändig, unflexibel, teuer, stark umgebungsabhängig und erfordert einen hohen Rechenaufwand“, erklärt Kimoknow-Mitgründer Lukas Kriete. Das Spin-off des KIT greift deswegen auf Bilddaten zurück, die bei computerunterstützten Entwicklungsprozessen (CAD) und im Produktionsdatenmanagement (PDM) ohnehin für alle Objekte entstehen. Sie geben unter anderem Aufschluss über Material, Geometrie und Position des jeweiligen Gegenstandes. Die CAD- und PDM-Daten werden extrahiert und für das automatisierte Training der KI genutzt.

Das auf diese Weise geschulte Objekterkennungssystem kann vielfältig eingesetzt werden, unter anderem in AR-Brillen. Sie erfassen relevante Gegenstände im Sichtfeld des Nutzers in Echtzeit und verfügen zudem über notwendige Kontextinformationen zum betreffenden Objekt. Bei dem Assistenzsystem, das Fachkräfte bei der Montage komplexer Geräte unterstützen soll, führt der virtuelle Assistent den Nutzer durch den gesamten Montageprozess, visualisiert ohne zusätzliches Display Schritt für Schritt die Bauanleitung und zeigt so, in welcher Reihenfolge welches Teil mit welchen Werkzeugen und Montagematerialien verarbeitet wird. Er wiederholt einzelne Schritte, wenn Fehler auftauchen, und dokumentiert den Prozess. Der Monteur hat beide Hände frei und kommuniziert über Blickkontakt, Handzeichen oder Sprachbefehl mit dem System.

Kontakt:

Deutsche Messe Technology Academy
Messegelände
30521 Hannover
www.technology-academy.group

Matmatch
Leopoldstr. 250A
80807 München
www.matmatch.com

Bayern Innovativ
Bayerische Gesellschaft für Innovation und Wissenstransfer mbH
Am Tullnaupark 8
90402 Nürnberg
www.bayern-innovativ.de

Karlsruher Institut für Technologie
Kaiserstraße 12
76131 Karlsruhe
www.kit.edu

Kimoknow UG (haftungsbeschränkt)
Moningerstr. 30
76135 Karlsruhe
www.kimoknow.de


Future Hub Programm-Highlights

  • 12. April 2021, 17 bis 18 Uhr: Night of Innovations. Eine Podiumsdiskussion zum Thema „Kreislaufwirtschaft – von der Idee bis zu Umsetzung“, unter anderem mit Anja Karliczek (Bundesministerin für Bildung und Forschung), Prof. Holger Hanselka (Präsident des KIT) und Holger Lösch (Stellvertretender Hauptgeschäftsführer des BDI)
  • 15. April 2021, 14 bis 15 Uhr: Talk zum Thema „KI in der Industrie – von Few Shot bis Reinforcement Learning“ mit Prof. Sepp Hochreiter (Johannes Keper Universität)
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
Ausgabe
6.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie

Unsere Partner

Starke Zeitschrift – starke Partner


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de