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Zentral gesteuerter Anlieferungsverkehr durch individuell angepasste Hallentore

Logistik
Individuell angepasste Hallentore von Hörmann sorgen für ausgeklügelte Logistik

Hörmann lieferte an die Good-Mills-Group Hallentore, Türen und die Verladetechnik für eine der größten Mühlen Europas. Für den Anwender spielte vor allem die Kompatibilität zwischen der Steuerungssoftware und den Hallentoren eine wichtige Rolle. Die Komponenten von Hörmann sind schlüsselfertig aus einer Hand erhältlich.

Die Beton-Arbeiten sind abgeschlossen und das Vorreinigungsgebäude hat mit 65 m seine finale Höhe erreicht: Am Krefelder Rheinhafen in Uerdingen baut das deutsche Mühlenunternehmen Good Mills auf einer Fläche von 47.000 m² eine der größten Mühlen Europas. Ihren Probebetrieb hat die „Castellmühle“ bereits aufgenommen. Eine ausgeklügelte Logistik vereinfacht die Anliefer- und Abholprozesse, wozu auch die trimodale Anbindung an das Wasser-, Schienen- und Straßennetz beiträgt.

Der LKW-Verkehr wird durch eine zentrale Steuerung der Hallentore optimiert. Fahrer mit Anliefer- oder Abholaufträgen erhalten bei der Einfahrt einen Chip, mit dem sich anschließend die für sie vorgesehenen Hallentore öffnen lassen. „Die Kompatibilität zwischen der Steuerungssoftware und den Hallentoren war eines der wichtigen Kriterien bei der Lieferantenauswahl“, erinnert sich Projektleiter Peter Pscheidl.

Zentral gesteuerte Hallentore

„Hörmann bietet uns den Vorteil, dass wir sämtliche Tore, Türen und die Verladetechnik schlüsselfertig aus einer Hand erhalten“, sagt Pscheidl. Das vereinfache nicht nur die IT-Infrastruktur, sondern auch die Abstimmungsprozesse während der Bauphase und beim späteren Service. In Uerdingen gab es noch keinen Servicefall, aber diverse Gespräche während der Planung und Umsetzung des Großprojekts. Auch nach dem ersten Spatenstich hatte der Bauherr die Pläne mehrmals angepasst, wovon auch die Tore betroffen waren. So wurden in der viergassigen Tankwagen-Verladehalle mit integrierter Fahrzeugverwiegung anstelle der ursprünglich vorgesehenen Spiraltore acht Industrie-Sektionaltore verbaut. „Hier zeigte sich Hörmann äußerst flexibel und konnte trotz der Änderungen kurzfristig, preisgünstig und pünktlich liefern“, hebt der Projektleiter hervor.

Vorsatzschleusen von Hörmann ermöglichen einfache Reinigung

Ähnliche Erfahrungen machte der Ingenieur beim Bau des Palettenlagers, in dem unter anderem das Verpackungsmaterial bevorratet wird. Wareneingang und Versand laufen hauptsächlich über vier nordwestlich ausgerichtete Verladestellen. „Hier entschieden wir uns für die von Hörmann vorgeschlagenen Vorsatzschleusen, durch die wir die Lagerfläche bis an die Außenwände voll nutzen und viel einfacher sauber halten können“, so Pscheidl. Dieser Aspekt ist gerade in der Lebensmittelindustrie wichtig.

Bei dieser Konstruktion befinden sich die Überladebrücken außerhalb des Lagers. Bei Good Mills kommen hydraulische Ladebrücken zum Einsatz, die zusammen mit den Seitenteilen die Unterkonstruktion der Vorsatzschleusen bilden. Die 3 m langen Ladebrücken können die Höhendifferenz zwischen Laderampe und unterschiedlichen LKW-Ladeflächen ausgleichen. Zusätzlich verfügen sie über eine 50 cm lange Vorschublippe, die über separate Bedientasten ein- und ausgefahren und so exakt und kontrolliert auf der Ladefläche platziert werden kann.

Kompakter Antrieb

Die an den Verladestellen montierten Vorsatzschleusen stehen auf höhenverstellbaren Podestfüßen und somit platzsparend vor der Halle. Um die Schleusen außerhalb der Verladezeiten vor unerwünschten Einflüssen und Verschmutzungen zu schützen, wurden im vorderen Bereich der hydraulischen Ladebrücken Rolltore montiert. Diese benötigen im Vergleich zu Sektionaltoren weniger Platz, heißt es. Extrem kompakt ist laut Hörmann auch der mit 230 Volt Drehstrom aktive Wellenantrieb, der direkt auf der Federwelle montiert ist. Dadurch benötigt der elektrische Torantrieb deutlich weniger Seitenanschlag als Aufstecklösungen anderer Anbieter.

Im Außenbereich werden die vier Rolltore durch Torabdichtungen von Hörmann ergänzt, die den Freiraum zwischen Vorsatzschleuse und LKW abdichten. Sie schützen bei geöffnetem Tor Güter und Personen vor Witterungseinflüssen, reduzieren dabei die Lüftungswärmeverluste und sparen damit Energiekosten. Für Langlebigkeit sorge eine Lenkarmkonstruktion, die aufgrund ihrer Bauweise und der speziellen offenen Profile sowohl horizontal als auch vertikal flexibel ist. Beim Eindrücken der Torabdichtung bewegt sich der Vorderrahmen leicht nach oben, wodurch Beschädigungen am Gebäude und Tor vermieden werden können. Für das Ableiten von Regenwasser ist der Kopfteil nach vorne geneigt, wodurch das Wasser zur Vorderkante hin abgeleitet wird.

Schnelllauftore: Leicht zu reparieren

Bei Good Mills wurden die Vorsatzschleusen mit flexiblen Schnelllauftoren kombiniert, die hinter der Ladebrücke bis auf den Hallenboden geführt werden. Sie öffnen sich – gesteuert durch eine Lichtschranke – sobald sich ein Gabelstapler oder Fußgänger nähert. So sind die Toröffnungen auch während der Be- und Entladung optimal geschützt. Mithilfe sogenannter Soft-Edge-Technik werden die Bodenprofile im Fall einer unsanften Berührung aus der Führungsschiene gedrückt, worauf der integrierte Funk-Crash-Schalter ein Stopp-Signal an die Steuerung sendet. Anschließend kann das Bodenprofil einfach wieder in die Führungsschiene zurückgeschoben werden, was bei einem herkömmlichen starren Profil in der Regel eine aufwendige Reparatur erfordert.

Für eine ebenerdige Abfertigung hat der Industriebauspezialist auf der gegenüberliegenden Seite des Gebäudes ein bodentiefes Sektionaltor verbaut. Dieses wird von Transportern, Sattelschleppern und den in der Mühle eingesetzten Elektro-Gabelstaplern genutzt. Letztere werden bei Bedarf an den eigenen Batterieladestationen aufgetankt, die sich ebenfalls in der Palettenhalle befinden. Sie stehen in einem eigenen Bereich, der im Brandfall automatisch mit einem Feuerschutz-Schiebetor abgeriegelt wird und dem Feuer mindestens 30 Minuten lang standhalte.

Dauerhaft planebene Oberfläche

Einem ähnlichen Zweck dienen die 46 ebenfalls von Hörmann gelieferten Feuerschutztüren, die in der gesamten Anlage zu finden sind. Außerdem wurden 91 Brandschutz- und Stahltüren verbaut – darunter auch Mehrzwecktüren, deren vollflächig verklebte Verbundkonstruktion des Türblatts für eine hohe Stabilität und Flügelsteifigkeit sorgt.

Eine weitere Halle der Castellmühle dient der Getreideanlieferung: In drei Gassen können hier mehrere Silofahrzeuge parallel abgefertigt werden, die ihre im Labor geprüfte Ladung in eine der sogenannten „Gossen“ kippen. An den gegenüberliegenden Ein- und Ausgängen der Halle wurden sechs Spiraltore von Hörmann montiert, die sich mit einer Geschwindigkeit von maximal 2,5 m pro Sekunde elektrisch öffnen lassen.

Geringe Wärmeverluste

Die robusten Stahllamellen der Tore werden dabei sicher und berührungslos in eine Spiralkonsole geführt. Die Lamellen sind thermisch voneinander getrennt und mit PU ausgeschäumt, wodurch sie einen niedrigen Wärmedurchgangskoeffizient von nur 0,64 W (Watt pro Quadratmeter und Kelvin) aufweisen. Durch die hohe Öffnungs- und Schließgeschwindigkeit der Spiraltore werden die Arbeitsabläufe bei der Getreideentladung optimiert und beschleunigt. Für maximale Sicherheit sorgen dabei die in den Seitenteilen der Tore integrierten Lichtgitter. Diese überwachen berührungslos die Schließebene des Tores und bremsen vor Hindernissen automatisch ab – und zwar bis zu einer Höhe von 2,5 m. (nu)

Kontakt:
Hörmann KG Verkaufsgesellschaft
Upheider Weg 94–98
33803 Steinhagen
www.hoermann.de


Im Überblick

Die flexiblen Schnelllauftore öffnen sich – gesteuert durch eine Lichtschranke –, sobald sich ein Gabelstapler oder Fußgänger nähert. So gibt es optimalen Schutz.


Der Anbieter

Die Hörmann Gruppe ist laut eigenen Angaben Europas führender Anbieter für Türen und Tore. In 36 spezialisierten Werken in Europa, Nordamerika und Asien entwickeln und produzieren mehr als 6.000 Mitarbeitende Tore, Türen, Zargen, Antriebe und Zufahrtskontrollsysteme für den Einsatz in privaten und gewerblich genutzten Immobilien. Hauptsitz der weltweit agierenden Gruppe ist die westfälische Kleinstadt Steinhagen bei Bielefeld. Das familiengeführte Unternehmen erwirtschaftete 2020 einen Jahresumsatz von mehr als 1 Mrd. Euro. Hörmann ist mit über 100 eigenen Vertriebsstandorten in mehr als 40 Ländern und in über 50 weiteren Ländern durch Vertriebspartner vertreten.

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