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Fahrwerkgeometrie unter der Lupe

Messtechnik: Audi setzt auf Stereo-Photogrammetrie
Fahrwerkgeometrie unter der Lupe

Fahrwerkgeometrie unter der Lupe
Das optische Mess-System von Dürr arbeitet bei der Spur- und Sturzwinkelmessung mit Stereo-Photogrammetrie und Laserarrays Bild: Dürr
Der Autobauer Audi in Ingolstadt nutzt ein neues optisches Mess-Verfahren für die Fahrwerkgeometrie. Das System zeichnet sich durch kurze Inbetriebnahmezeiten und Lichtunempfindlichkeit aus.

Laser-Triangulation war gestern. Die Technik von heute heißt Stereo-Photogrammetrie und Laserarrays. Darauf basiert das neue Fahrwerkgeometrie-Messsystem x-3Dprofile der Stuttgarter Dürr Systems GmbH.

Das Produkt ist mittlerweile in 16 Fahrwerkständen im Einsatz. Der Durchbruch kam Ende des vergangenen Jahres. Damals baute Dürr innerhalb kurzer Zeit drei Linienprüfstände in der A4-Fertigung bei Audi in Ingolstadt um und nahm diese wieder in Betrieb. Mit der neuen Technik decken die Stuttgarter die Modelle vom A4 Avant über den A5 Coupé bis zum neuen Q5 ab.
Bei dieser Modell-Vielfalt kommen die Vorzüge des neuen Dürr-Produkts zum Tragen. Neben einem großen Messbereich zeichnet sich das System durch die kurze Inbetriebnahmezeit aus, die auf den Wegfall von Einstell- und Parametrierarbeiten zurückzuführen ist. Die Lichtunempfindlichkeit für den Einsatz in einer hellen, ergonomischen Arbeitsumgebung ist ein weiterer Vorteil.
„Der große Messbereich eignet sich auch für einen extremen Fahrzeugmix. Unterschiedliche Spurweiten- und Höhenstandsdifferenzen sowie Reifendurchmesser haben wir damit im Griff“, erklärt Philipp Scheppelmann, verantwortlich für die Fahrwerkeinstellstände in der Montageplanung bei Audi in Ingolstadt.
In Ingolstadt ist die Technik von Dürr neben den erwähnten drei Linienprüfständen zusätzlich in einem Nacharbeitsprüfstand sowie einem Vorserienprüfstand in der Entwicklung im Einsatz. Diese breite Installationsbasis stellt die Serientauglichkeit der neuen Technik unter Beweis. Die Anzahl der Sonden pro Fahrwerkstand konnte von ehemals sechzehn auf vier reduziert werden. Daraus resultieren eine geringere Komplexität und folglich eine reduzierte Fehlermöglichkeit. Je nach Applikation lassen sich bis zu sieben klassische Triangulations-Sensoren durch eine x-3Dprofile-Sonde ersetzen.
Bei herkömmlichen Sonden werden mehrfarbige Streifen mit Hilfe eines Beamers auf das Rad projiziert. Das neue Mess-System von Dürr hingegen arbeitet bei der Spur- und Sturzwinkelmessung mit Stereo-Photogrammetrie und Laserarrays. Als Beleuchtung des zu vermessenden Reifens dienen Laserzeilen, deren Lichtintensität um ein vielfaches größer ist als die eines Beamers. Diese Laserzeilen bilden eine flächige Punktmatrix und lassen sich einzeln schalten.
Hervorzuheben ist auch die neue Art der Höhenstandsmessung: Mit Hilfe eines LED-Arrays wird Licht auf die Kotflügelkante des Fahrzeugs projiziert. Die beleuchtete Kantenkontur wird mit Hilfe der Stereo-Photogrammetrie vermessen und so der tiefste Punkt der Kotflügelkante ermittelt.
Dürr will das neue System standardmäßig einsetzen. Denn neben Audi wird auch Aston Martin in Gaydon im Pkw-Bereich sowie Iran Khodro in Teheran auf einem Fahrwerkstand für Busse mit dem System arbeiten. Renault Alpine in Dieppe hat ebenfalls Interesse angemeldet. Damit deckt das Produkt aus Schwaben bereits eine große Bandbreite in der Fahrzeugproduktion ab. Auf Wunsch bieten die Stuttgarter die alten Systeme nach wie vor als Sonderlösung an. Bei Dürr Assembly Products in Püttlingen hat der potenzielle Anwender die Möglichkeit, Vergleichsmessungen durchzuführen. ub
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