Robotik | Am 30. März traf sich die Jury des Robotics Award in Frankfurt, um drei der eingereichten Robotik-Lösungen für die Preisvergabe am 26. April auf der Hannover Messe zu nominieren. ❧ Uwe Böttger
Aus organisatorischen Gründen musste in diesem Jahr der Ort der Entscheidung nach Frankfurt verlegt werden. In den Konferenzräumen des Cosmopolitan im Frankfurter Hauptbahnhof traf sich die Experten-Jury, um sich nach einem stärkenden Mittagessen erneut einer schweren Entscheidung zu stellen: Welche drei Einreichungen für den Robotics Award 2016 dürfen aufs Treppchen? Ein wissenschaftliches Team hatte im Vorfeld bereits die eingereichten Lösungen begutachtet. Jetzt ging es darum, die Nominierten für die Preisverleihung zu bestimmen, die am zweiten Tag der Hannover Messe über die Bühne gehen wird (siehe Kasten).
Hinter verschlossenen Türen diskutierten die Robotik-Experten bis in den frühen Abend. In der Satzung des Robotics Award sind die Beurteilungskriterien verankert. Hierzu zählen vor allem der technische Innovationsgrad der Lösung sowie der Nutzen für Industrie, Umwelt und Gesellschaft. Hinzu kommen der wirtschaftliche Nutzen für den Anwender und die Beurteilung der Nachfragesituation, sprich welche Absatzmärkte sind realistisch. Natürlich spielt auch die Form der Darstellung eine Rolle. Die Lösung sollte verständlich und vollständig beschrieben sein. Im Idealfall bleiben während der Jurysitzung zu den eingereichten Robotik-Lösungen keine Fragen offen.
Doch in der Diskussion schälten sich noch weitere Kriterien heraus. So wurden auch Einreichungen lange diskutiert, die zum Beispiel einen neuen Trend markieren oder einen visionären Charakter haben. Ebenso achteten die Experten darauf, ob es für die Robotik-Lösung bereits eine Zulassung gibt. Lag diese nicht vor, dann war das ein Manko. Denn ohne Zulassung gibt es auch keine konkrete Anwendung.
Nach einer engagierten Debatte standen die Plätze eins bis drei schließlich fest. Und hier sind die drei nominierten Einreichungen in alphabetischer Reihenfolge:
FARO Europe GmbH & Co. KG
Die mobile Roboterplattform MCAP (Mobile Collaborative Automation Plattform) ist konzipiert für die 3D-Messung im Fertigungs- und Laborbereich. Das Produkt ist nach eigenen Angaben in wenigen Minuten betriebsbereit. Der Benutzer kann die Plattform bequem an den Ort bewegen, wo er messen will. Das kann praktisch jeder Ort der Produktion sein. Die Messabläufe, bei denen Objekte erfasst und 3D-Daten erzeugt werden, laufen automatisch ab.
pi4 robotics GmbH
Der humanoide Roboter Workerbot3 ist für den flexiblen Einsatz in Fertigung und Inspektion vorgesehen. Da das Modell mit zwei Armen ausgestattet ist, werden komplexe Bewegungen möglich, mit denen sich auch anspruchsvolle Aufgaben lösen lassen. Mit seinen universellen Einsatzmöglichkeiten soll der Roboter eine kostengünstige Produktion in Europa ermöglichen und damit den Standort sichern.
WHN Technologies GmbH
Die X-Arm-Roboterhand besteht aus einem Mehrachsmodul, das sich am Ende eines handgeführten Manipulators frei bewegen lässt. Somit können angebrachte Werkzeuge wie Schraubspindeln oder Stanzwerkzeuge beliebig positioniert werden. Die eingereichte Lösung ist somit eine Kombination aus Handhabungsgerät (Manipulator) und Roboterarm. Aufwendige und schwere Montagetätigkeiten lassen sich mit der Lösung flexibel teilautomatisiert.
Auf einen Blick
Der Robotics Award, der Preis für angewandte Roboterlösungen, wird verliehen von der Deutschen Messe AG, dem Industrieanzeiger und der Robotation Academy unter der Schirmherrschaft von Olaf Lies, dem Niedersächsischen Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr.
Die Preisverleihung findet statt am 26. April 2016, dem zweiten Tag der Hannover Messe, von 15:30 bis 17:00 Uhr.
Ort ist das Forum Industrial Automation, Halle 14, Stand L17.
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