Die Gewinner des Microsoft Intelligent Manufacturing Award (MIMA) 2024 stehen fest und präsentieren sich ab heute auf der Website www.MIMAwinners2024.com. Schon zum fünften Mal haben Microsoft Deutschland und die Unternehmensberatung Roland Berger zukunftsweisende Lösungen für die Fertigungsindustrie mit ihrem begehrten Preis ausgezeichnet. Die Gewinner wurden von einer hochrangigen Jury mit Fachleuten aus Industrie, Wissenschaft und Beratung ausgewählt.
Unter dem Motto „Accelerate, Innovate, Empower“ waren Industrieunternehmen aus dem ganzen Wirtschaftsraum Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) aufgerufen, wegweisende digitale Lösungen für die Fertigungs-, Prozess-, Bau- oder Automobilindustrie für den Wettbewerb anzumelden. Aus den Bewerbungen wurden 15 Finalisten gewählt, die ihre Projekte bei einem Pitch Day für den MIMA vorstellten. Nach umfangreichen Bewertungen und Diskussionen wählte die Jury die sechs besten Projekte aus, die nicht nur innovativ sind, sondern auch das Potenzial haben, in der ganzen Branche den digitalen Wandel voranzutreiben.
Neue Formen der Zusammenarbeit
„Die Zukunft der Fertigung wird durch Innovationen und neue Formen der Zusammenarbeit bestimmt, und der Microsoft Intelligent Manufacturing Award zeichnet die besten Lösungen dafür aus“, sagt Nico Hartmann, Manufacturing Industry Lead bei Microsoft Deutschland. „Die Gewinner dieses Jahres zeigen eindrucksvoll, wie man neue Wege findet, die mehr Effizienz, bessere Qualität und mehr Nachhaltigkeit ermöglichen. Der MIMA würdigt diesen Einsatz und ermutigt zu weiteren Schritten in der Digitalisierung der Fertigungsindustrie.“
„Herzliche Glückwünsche an alle Teilnehmenden für ihre beeindruckenden Leistungen“, sagt Jochen Gleisberg, Partner bei Roland Berger und Mitglied der Fachjury. „Auch in diesem Jahr konnten wir wieder sehen, wie kreativ und innovativ die Unternehmen der Fertigungsindustrie sind. Ihre Beharrlichkeit und ihr Engagement für Exzellenz sind inspirierend und zeigen den starken Innovationsgeist, der in der Branche herrscht.“
Das sind die Gewinner des Microsoft Intelligent Manufacturing Award 2024 in den verschiedenen Kategorien:
Bild: Microsoft
Mercedes-Benz: Gesamtsieg für die MO360 Data Platform
Der Gesamtsieg beim Microsoft Intelligent Manufacturing Award 2024 geht an die Mercedes-Benz AG und ihre MO360 Data Platform. Mit dem Produktions-Ökosystem MO360 hat Mercedes-Benz bereits 2020 Meilensteine in der digitalen Produktion gesetzt. Die Fahrzeugproduktion in den mehr als 30 Mercedes-Benz Werken weltweit wurde transparent und maximal effizient. Mit der Implementierung der MO360 Data Platform erweiterte das Unternehmen im Oktober 2022 sein digitales Ökosystem mit einer Cloud, um produktionsrelevante Daten zu überwachen und zu analysieren und das Potenzial von künstlicher Intelligenz (KI) zu nutzen.
Die Plattform basiert auf Microsoft Azure und bietet Mercedes-Benz die Flexibilität und Cloud-Rechenleistung, um künstliche Intelligenz und Data Analytics global einzusetzen und dadurch relevante Produktionsdaten zu demokratisieren und gleichzeitig jeweils regionale Cybersicherheits- und Compliance-Standards zu erfüllen. Innerhalb der Plattform werden Produktionsdaten in Echtzeit analysiert und visualisiert, um so Produktionsprozesse schneller zu optimieren und beispielsweise potenzielle Engpässe in der Lieferkette frühzeitig zu erkennen. Dies ermöglicht eine dynamische Allokation von Ressourcen innerhalb und zwischen den Werken, um beispielsweise die Teileverfügbarkeit bei der Fertigung von Luxus-Fahrzeugen zu priorisieren.
„Die Erweiterung unseres MO360 Ökosystems durch die MO360 Data Platform machte unser globales Produktionsnetzwerk intelligenter, nachhaltiger und resilienter. Sie bildet eine optimale Grundlage für Demokratisierung produktionsrelevanter Daten und für die Integration von KI-Anwendungen in unsere Fahrzeugproduktion“, sagt Jörg Burzer, Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG – Produktion, Qualität & Supply Chain Management. „Cloudbasierte Echtzeit-Analysen sind ein entscheidender Schlüsselfaktor einer datengesteuerten Produktion. Wir freuen uns daher sehr über die Anerkennung durch den renommierten Microsoft Intelligent Manufacturing Award.“
Northvolt: Innovative Lösung für die nachhaltige Batterieproduktion
Der Gewinner in der Kategorie „Innovate!„ kommen aus Schweden. Northvolt siegt mit seiner Lösung für eine nachhaltigere Batterieproduktion: Ihr Particle Trap System ist eine bahnbrechende Innovation für die Überwachung der technischen Sauberkeit, die verfahrenstechnische Verbesserungen, eine benutzerfreundliche App und moderneste Technologien kombiniert. Mit Hilfe der Power Platform hat Northvolt in bemerkenswert kurzer Zeit fortschrittliche Analytik, ein KI-Klassifizierungsmodell für Bilderkennung, Microsoft Copilot und ChatGPT nahtlos integriert. Dies gewährleistet eine schnelle Veröffentlichung, Kosteneffizienz und Anpassungsfähigkeit an die organisatorischen Prozesse des schwedischen Unternehmens. Und es trägt dazu bei, die Batterieproduktion von Northvolt noch nachhaltiger zu gestalten.
Malvern Panalytical, ein Spectris-Unternehmen: Stickstoff-Überwachung in Echtzeit für das Precision Farming
Die Auszeichnung in der Kategorie „Scale!„ geht in diesem Jahr an das britische Unternehmen Malvern Panalytical und seine innovative Lösung für „Precision Farming“: Das ist ein neuer Ansatz in der Landwirtschaft, der Datenanalysen und modernste Technologien verwendet, um die Pflanzenproduktion zu optimieren und ihre Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren.
Die Lösung „Smart Return Agriculture“ von Malvern Panalytical kombiniert einen VIS-NIR-Sensor mit cloudbasierter künstlicher Intelligenz, um den Stickstoffgehalt von Blättern und Böden, das Auftreten von Krankheiten sowie die Reife der Früchte in Echtzeit zu erfassen. Diese neue Technik erlaubt es den Pflanzenproduzenten, den Stickstoffgehalt präzise zu überwachen und ihre Düngermenge daran anzupassen. Das führt zu höheren Erträgen, sinkenden Kosten und weniger Umweltbelastung. Die Zusammenarbeit mit einem Bananenanbauer führte bereits zu Düngereinsparungen von 20 bis 30 Prozent durch Echtzeit-Anpassungen bei der Stickstoffausbringung.
Wilo: Adaptive Werkerassistenz für individuelle Montage-Anleitungen
Wilo gewinnt in der Kategorie „Add Value!“ mit seiner „adaptiven Werkerassistenz“, die der deutsche Technologiekonzern in seiner Dortmunder Smart Factory einsetzt, wo er Pumpen und Pumpensysteme produziert. Die neue Lösung liefert den Mitarbeitern über Bildschirme präzise Schritt-für-Schritt-Anleitungen zur Montage von 12.000 Produktvarianten und stellt sich dabei individuell auf jede Person ein. Je geübter eine Produktionskraft und je geringer ihre Fehlerquote ist, desto komprimierter werden die Inhalte angezeigt. Die Einbindung von Augmented-Reality-Technologie vereinfacht die Nutzung der adaptiven Werkerassistenz zusätzlich. Ihre Einführung verkürzt die Einarbeitungszeit neuer Mitarbeiter, ermöglicht einen flexibleren Einsatz und trägt zur Steigerung von Qualität und Produktivität bei.
Andritz: Autonomer Betrieb von Zellstofffabriken
Das österreichische Technologieunternehmen Andritz erhält den Award in der Kategorie „Disrupt!“. Es wird für seine digitale Plattform Metris ausgezeichnet, die den autonomen Betrieb von Zellstofffabriken ermöglicht. Andritz unterstützt seine Kunden seit langem bei der Verbesserung ihrer Produktionsprozesse und bietet Zellstofffabriken nun mit Metris ein fünfstufiges Konzept zur Erreichung eines autonomen Produktionsbetriebs an.
Das innovative Konzept wurde auf verschiedenen Stufen bereits in 39 Zellstoffwerken weltweit erfolgreich implementiert. Ein Werk hat einen Autonomiegrad von 97 Prozent erreicht, was weit über dem Industriestandard von 60 bis 65 Prozent liegt, und konnte dadurch seine Produktivität um 18 Prozent steigern. Die Metris-Plattform unterstützt Industrieanlagen während ihres gesamten Lebenszyklus mit Fokus auf der Optimierung von Betriebskosten, Prozessstabilität, Anlagenzuverlässigkeit und Nachhaltigkeit.
Danfoss: Weniger Lebensmittelabfälle und Energieverbrauch in Supermärkten
Die Auszeichnung in der Kategorie „Sustainability!“ geht in diesem Jahr an das dänische Unternehmen Danfoss: Seine Azure-basierte Plattform Alsense ermöglicht Lebensmitteleinzelhändlern und ihren Zulieferern datenbasierte Entscheidungen, um tausende Filialen effizient und ressourcenschonend zu verwalten. Alsense automatisiert und priorisiert dafür Aufgaben aus Bereichen wie Systemwartung, Energie-Überwachung oder Lebensmittelsicherheit, und zwar direkt in der Cloud für den Supermarkt. Darüber hinaus bietet die Plattform ein Monitoring rund um die Uhr, das auch Ferndiagnosen und Remote-Eingriffe ermöglicht, wodurch weniger Fahrten von Service-Technikern nötig sind. Durch die Nutzung von Alsense können Lebensmittelabfälle um bis zu 30 Prozent und der Energieverbrauch um 12 Prozent reduziert werden.
