Karosserieteile wie Türen und Klappen sollen sich mit dem fliegenden Rollfalzverfahren kostengünstig herstellen lassen. Auf Falzpressen oder Bördelwerkzeuge verzichtet das Verfahren.
Die Edag Engineering + Design AG aus Fulda hat die Rollfalz-Technik zum fliegenden Rollfalzen weiterentwickelt, insbesondere um die Serien- und Nischenfertigung von Karosserie- und Anbauteilen sowie Türen und Klappen wirtschaftlicher und flexibler zu machen. Edag spricht von Kosteneinsparungen in der Fertigung von bis zu 70 % gegenüber konventionellen Verfahren wie etwa dem Falzpressen.
Das fliegende Rollfalzen basiert auf dem Rollfalzen, bei dem ein robotergeführter Rollfalzkopf die zu verbindenden Bleche an ihrer Umrisskante umfährt und so die gewünschten Falzformen erstellt. Bei der fliegenden Variante wurde das Prinzip umgekehrt. Nicht der Rollfalzkopf wird um das Bauteil bewegt, sondern der Roboter führt das Bauteil durch vier stationär aufgebaute Rollenpaare. Der Vorteil: Auf den Einsatz eines zweiten Roboters, der beim Rollfalzen Greifaufgaben wahrnimmt, kann nun verzichtet werden.
Als weitere Vorteile des Verfahrens sind zu nennen:
- Der Platzbedarf einer Fertigungszelle ist gering, 6 m x 6 m können durchaus ausreichend sein.
- Bei Bauteiländerungen oder kompletten Modellwechseln lässt sich die Fertigungszelle flexibel anpassen. Lediglich das Steuerprogramm des Roboters sowie die Aufnahmen für die Bauteile müssen angepasst werden – die Neukonstruktion und Fertigung eines neuen Bördelwerkzeugs oder gar einer ganzen Falzpresse entfallen.
- Aufgrund der hohen Typenvielfalt und Wiederverwendbarkeit der Anlagenkomponenten lässt sich das System sogar im Prototypenbau effizient einsetzen. co
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