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Im Team schweißen Roboter flexibler

Fachmesse Schweißen & Schneiden
Im Team schweißen Roboter flexibler

Der eine Hersteller nennt es Multi-Robot, der andere Roboteam. Gemeint ist aber das Gleiche: Kooperierende Roboter, die sich die Arbeit in der Fertigung teilen. Auf der Fachmesse Schweißen & Schneiden, die vom 12. bis 17. September in Essen stattfindet, kann der Besucher kooperierende Roboter in Aktion erleben.

Von unserem Redaktionsmitglied Uwe Böttger uwe.boettger@konradin.de

Der Roboterspezialist Motoman Robotec GmbH (Halle 2, Stand 206) ist ein Allrounder und fertigt Modelle für Einsatzgebiete wie Schweißen, Schneiden, Palettieren oder Lackieren. Die Produktpalette reicht vom Industrieroboter mit 3 bis 500 kg Traglast über Sondermaschinen bis hin zur schlüsselfertigen Gesamtlösung.
Nach eigenen Angaben besitzt der Hersteller aus Allershausen im Bereich „Multi-Robot“ einen Technologievorsprung von mehr als zehn Jahren. So lassen sich mit der neuen Steuerung NX100 bis zu vier Roboter und insgesamt 36 externe Achsen vollsynchron koordinieren. Mit dieser Technik sollen für den Anwender effektive und wirtschaftliche Lösungen bereitgestellt werden. Die Steuerungs-Software besitzt eine visuelle Bedienoberfläche, umfangreiche Schnittstellenanbindungen und spezielle Anwenderpakete. Ein Programmierhandgerät mit Touchscreen, serieller Schnittstelle und Ethernet-Anschluss sowie Windows CE gehören zum Standard.
Schweißen auf engstem Raum ist das Markenzeichen der neuen Geräte der EA-Schweißroboterreihe. Auf der Fachmesse Schweißen & Schneiden in Essen schweißen vier synchronisierte Roboter an einem Wender mit Gegenlager. Die Modelle sind mit einem integrierten Schlauchpaket ausgestattet, um eine bessere Zugänglichkeit in den Vorrichtungen und zu den Bauteilen zu gewährleisten. Außerdem wird dadurch die Peitschwirkung konventioneller Schlauchpakete eliminiert. Die EA-Schweißroboter überzeugen zudem durch ihren unbegrenzten Freiheitsgrad in der sechsten Roboterachse.
Die ebenfalls neue ES-Baureihe ist für Punktschweißapplikationen in der Automobilindustrie konzipiert. Die Modelle lassen sich mit einer patentierten, adaptierten Medienführung im Oberarm ausstatten, wodurch die Schweißpunkte besser erreicht werden können.
Für die Kuka Roboter GmbH (Halle 1, Stand 130) sind kooperierende Roboter eine Querschnittstechnologie und auch beim Schweißen nicht mehr wegzudenken. Der Grund: Die zu handhabenden Bauteile werden immer komplexer. Und vor allem beim Lichtbogenschweißen ist die Typ- und Stückzahlenflexibilität erheblich. Auf der Messe zeigen die Gersthofener daher ein „Roboteam“ in einer Lichtbogenschweißzelle in Verbindung mit der neuen Safe Handling Technologie von Kuka. In dem Exponat schweißen zwei Lichtbogenschweißroboter ein Bauteil, das von einem dritten Roboter geführt wird. Nach dem Prozess wird die Schweißnaht von einem Werker überprüft. Dabei garantiert die Safe-Handling-Technik höchste Sicherheit für den Menschen im Schutzbereich des Roboters.
Darüber hinaus zeigt Kuka eine Lösung aus der Automobilindustrie sowie die dritte Generation des Modells KR 30 HA. Dieser hochgenau vermessene Roboter ist mit einer programmierten Fokussieroptik des Kuka-Partners Trumpf ausgestattet und für Laserapplikationen konzipiert.
Die Reis Robotics GmbH aus Obernburg setzt bei der Realisierung des Multiroboterbetriebs auf ein modulares Steuerungskonzept (Halle 8, Stand 107). Dabei besitzt jeder Roboter eine eigene Steuerung und kann somit auch autark betrieben werden. Für die Synchronisation der Roboter werden die Steuerungen über ein Ethernet-Netzwerk gekoppelt. Das Kommunikationsprotokoll läuft dabei in Echtzeit. Derzeit können die Obernburger auf diese Weise vier Roboter zusammenschalten. Nach Ansicht von Reis Robotics bietet das modulare Konzept eine Reihe von Vorteilen: So können theoretisch beliebig viele Roboter miteinander verknüpft werden, da mit steigender Anzahl der Roboter auch die Steuerungsperformance skaliert wächst. Wenn hingegegen mehrere Roboter an einer Steuerung hängen, ist das nicht der Fall. Und falls eine Steuerung ausfällt, können alle anderen Steuerungen und Roboter weiterarbeiten. Ein Plus sieht Reis auch darin, dass jede Steuerung ihre eigene Peripherie ansteuern kann, zum Beispiel eine Stromquelle.
Die Synchronisation der Roboter ist bei Reis auf zwei Arten möglich. Entweder hängen sich mehrere Roboter an einen ausgewählten Master-Roboter an und synchronisieren ihre Abläufe relativ zu dessen Bewegungen. Oder alle Roboter synchronisieren sich auf die Bewegung einer oder mehrerer gemeinsamer Peripherieachsen, die vom Master-Roboter angesteuert werden. In beiden Fällen ist die Verteilung der Rollen von Master und Slave frei programmierbar. Die Einsatzgebiete erstrecken sich vom gleichzeitigen Schweißen an runden oder exzentrischen Bauteilen bis zur synchronisierten Übergabe von Bauteilen.
Highlights der Präsentation der ABB Automation GmbH (Halle 3, Stand 804) sind der neue Punktschweißroboter IRB 6600 ID sowie neue Zellenkonzepte für kombinierte Lichtbogenschweiß- und Handhabungsprozesse basierend auf dem Steuerungskonkonzept IRC5 von ABB.
Der neue Punktschweißroboter integriert nach eigenen Angaben alle Anforderungen an moderne Punktschweißtechnik. Kabel für Energie- und Medienversorgung sowie Signalübertragung werden im Prozessarm geführt. Das schützt sie vor Verschleiss während des Arbeitsprozesses und erhöht damit die Lebensdauer. Darüber hinaus sind durch diese Lösung kompaktere Roboterinstallationen möglich. Die Schweißsteuerung ist als Modul in die Robotersteuerung ICR5 integriert.
Die neuen Hochleistungszellen sollen die Bauteilstückkosten signifikant senken. Dies wird durch den Einsatz flexibler Lösungen mit optimierter Bauteilzugänglichkeit und einer höheren Roboterdichte innerhalb einer Zellenapplikation möglich. Im neuen Zellenkonzept (ABB Rob In-line) sind die Roboter in Linie zur Werkstückachse positioniert. Diese Anordnung bietet die Möglichkeit, bis zu vier Roboter an einem Werkstück zu positionieren.
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