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Montage und Handling wachsen überproportional

Messe Motek: Zuviel Wachstum schadet dem Charakter
Montage und Handling wachsen überproportional

Sie wollen Zeit und Geld sparen – das dürfte zumindest für die Mehrzahl der rund 30 000 Besucher der Messe Motek zutreffen. Dem entsprechen die Aussteller mit Software, die schnell ein Handhabungssystem zusammenstellt, oder mit einem Transfersystem, das sich einfacher montieren lässt.

Von unserem Redaktionsmitglied Dr. Birgit Oppermann birgit.oppermann@konradin.de

Und am Ende der Motek-Hallen stand wieder ein Zelt: Um die 917 Aussteller unterzubringen, die sich in diesem Jahr auf der Fachmesse für Montage- und Handhabungstechnik in Sinsheim präsentierten, hat Veranstalter Paul E. Schall wieder zu Dielen und Plane gegriffen. Berechtigterweise. Denn dass das Konzept der Messe nach wie vor zieht, zeigt der Blick auf die Besucherzahlen. 30 059 Interessenten drängelten sich an den vier Veranstaltungstagen durch die Schau – fast genau so viel wie im vergangenen Jahr.
Manche Aussteller betrachten diese Entwicklung allerdings mit einer gewissen Skepsis. Weiteres Wachstum könnte den Charakter der Motek gefährden – wenn nämlich die Konzentration auf das Themengebiet Montage und Handhabung verlorengehe. Dass Aussteller abspringen, brauchen die Veranstalter aber dennoch nicht zu fürchten. Der Motek wie auch der Hannover Messe will beispielsweise die Esslinger Festo AG & Co. die Treue halten. Mit der wirtschaftlichen Entwicklung zeigte sich der Anbieter von Automatisierungskomponenten vor der Fachpresse zufrieden. Etwas mehr als die 7 % Umsatzzuwachs, die der VDMA für die Pneumatik allgemein vermelde, verzeichne Festo derzeit. Das sei unter anderem darauf zurückzuführen, dass das Unternehmen das Wachstum in verschiedenen Branchen mitnehme. Während es im vergangenen Jahr von der Sonderkonjunktur bei den Automobilbauern und Zulieferern profitiert habe, gingen positive Effekte jetzt unter anderem von der Werkzeugmaschinenbranche aus. Innerhalb des Produktspektrums für die Automatisierung erziele jedoch die Montage- und Handhabungstechnik und hier vor allem das Geschäft mit kompletten Systemen die höchsten Wachstumsraten. In diesem Sinne präsentierten die Esslinger unter anderem einen weiterentwickelten Greifer, der den Handhabungsbaukasten ergänzt und robust genug ist für die Werkzeugmaschine. Die Auswahl von Handhabungssystemen soll eine Software erleichtern, die den beratenden Ingenieuren bei Festo zur Verfügung steht.
Dass die Anwender sowohl die Zeit für das Projektieren als auch ihre Investitionen reduzieren wollen, kam an den Ständen immer wieder als Beweggrund für technische Weiterentwicklungen zur Sprache. So will die Grässlin Automationssysteme GmbH ganze Zellen einsparen, indem sie die Montage direkt aus dem Tray ermöglicht. Die St. Georgener verpassen ihrer Palettierstation eine zusätzliche Aufgabe: Ihr Handhabungsroboter führt die Teile nicht nur zu, sondern übernimmt auch das Montieren. Damit sei ein geschlossener Materialfluss zu erreichen, wie Geschäftsführer Ernst Kieninger betont. Der Zulieferer könne ein Tray abliefern, auf dem am Ende auch das fertige Produkt das Unternehmen wieder verlässt. Um dieses Ziel zu erreichen, komme es allerdings nicht nur darauf an, dass das Handhabungssystem die erforderliche Präzision erreiche. Auch das Produkt müsse so designt sein, dass es sich unter den genannten Bedingungen fügen und verarbeiten lasse.
Eine neue Art der Handhabung schwerer Lasten war am Stand der Weiler GmbH, Rheinstetten, zu sehen. Die Stanley Assembly Technologies zeigte dort unter dem Stichwort Cobotics ein intelligentes System, mit dem sich Lasten leichter heben, senken und transportieren lassen. Der Werker führt das Transportgut, dessen Bewegungen eine Steuerung überwacht. Eine Aufwärtbewegung wird unterstützt, eine Abwärtsbewegung gebremst, und je nach Programm kehrt der Lift von allein wieder in seine Ausgangsposition zurück.
Erleichterungen beim Transport verspricht auch ein Vereinzeler mit AS-I-Anschluss, der das Transfersystem TS 2plus der Bosch Rexroth AG, Lohr am Main, ergänzt. Pneumatikzylinder und -ventil, Näherungsschalter und Businterface sind in einer Komponente integriert, so dass der Anlagenbauer sich um das Justieren oder Verbinden der Komponenten nicht mehr zu kümmern braucht.
Palettierer übernimmt Montage und ersetzt eine ganze Zelle

Lineartechnik

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  • Linearsystem Das riemengetriebene Linearantriebssystem DLS 5 der Hepco Linearsysteme, Feucht, verträgt Kräfte bis 10 000 N und maximale Drehmomente von 990 Nm. Die Achsen, die für eine maximale Geschwindigkeit von 5 m/s ausgelegt sind, werden einteilig bis zu einer Länge von 6 m ausgeliefert.
  • Komplettsysteme Als integrierte Systeme bietet die Düsseldorfer Danaher Motion GmbH die Linearantriebe Dynamic Servo Actuator DSA an. Sie bestehen aus Komponenten, die bisher unter den Markennamen Kollmorgen, Thomson und Micron erhältlich waren. Mit einer Produktauswahl-Software können Konstrukteure aus vielen geprüften Konfigurationen die auswählen, die zur Anwendung passt.
  • Linearmodul mit Direktantrieb Für präzise und reproduzierbare Bewegungsabläufe bietet der Geschäftsbereich Lineartechnik der Herzogenauracher Ina-Schaeffler KG Linearmodule an, in denen Kugelumlaufführungen und Direktantriebe kombiniert sind. Zur Baureihe MKUVS 42-LM gehören kompakte und komplett ausgerüstete Einheiten.

  • Roboter teilen die Arbeit am Band unter sich auf

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    Mit über 150 Pick&Place-Zyklen/min zählt der Industrieroboter IRB 340 Flexpicker der ABB Robotics GmbH in Friedberg zu den schnellsten Handhabungssystemen auf dem Markt. Das Modell ist in der Standardausführung für Lasten bis 1 kg bei Beschleunigungen bis 10 g ausgelegt. Bei Lasten bis 2 kg ist eine Beschleunigung bis 6 g möglich. Auf der Motek präsentierte ABB die Roboter mit einer verbesserten Trimmung. Dadurch konnten die Maschinen mit einer höheren Positioniergenauigkeit ausgestattet werden.
    Den Kern der Pick&Place-Applikation bildet das Software-Paket Pickmaster. Mit dem Programm lassen sich robotergesteuerte Verpackungs- und Montageoperationen schnell an die Applikation anpassen. Zu den möglichen Anwendungen zählen etwa die schnelle Aufnahme ungeordneter Objekte von einem Förderband, die rasche Montage von Kleinteilen oder das Verpacken großer Teile. Ein Pickmaster-System steuert bis zu acht Roboter und acht Kameras. Wenn mehrere Roboter in einer Produktionslinie zum Einsatz kommen, lässt sich die Arbeit frei auf mehrere Maschinen verteilen. Dabei liefert der PC alle erforderlichen Daten an die Robotersteuerung. Das Konzept bietet dem Nutzer eine hohe Flexibilität, da die Pickmaster-Software die freie Programmierbarkeit der Roboter nicht einschränkt. So können zwischen der Aufnahme und Ablage eines Produkts noch beliebige Zwischenschritte erfolgen.
    Mit der neuen Robotersteuerung HAC-854CE der Hirata Robotics GmbH, Mainz, lassen sich Scara- und Linearachsenroboter steuern – inklusive der beteiligten Peripherie wie Transportsysteme, Bauteilzuführungen und Ventilinseln. Das System ist in verschiedenen Bauformen erhältlich: Entweder als klassische Kompaktsteuerung für maximal vier Achsen in einem PC-ähnlichen Gehäuse oder als Embedded Controller in einem Industrie-Schaltschrank. Die Schaltschrankvariante lässt sich schnell in ein Gesamtsystem integrieren, da die Sicherheitstechnik für die gesamte Roboterzelle bereits mitgeliefert wird. Durch den reduzierten Aufwand für Engineering und Inbetriebnahme ist diese Variante vor allem für Maschinenbauer interessant. ub
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