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„Motivationsprobleme gibt es bei uns nicht“

Nachgefragt
„Motivationsprobleme gibt es bei uns nicht“

Herr Teuber, sind Roboter so komplizierte Wesen, dass man sie in aufwendigen Kursen erklären muss?

Komplizierte Wesen sind es eigentlich nicht, aber es sind natürlich frei programmierbare Maschinen. Für die Inbetriebnahme braucht der Bediener Kenntnisse aus der elektrischen Antriebs- und Steuerungstechnik. Und SPS-Technik ist auch gefragt. Wir in der Robotation Academy treten den Beweis an, dass man diese Grundlagen schnell vermitteln kann.
Wer gehört zu Ihrer Zielgruppe?
Zu uns kommen vorwiegend Anlagenbetreiber, Anlagen-Mechaniker und Anlagen-Elektriker. Die machen rund neunzig Prozent unserer Zielgruppen aus. Die Teilnehmer sind in der Regel qualifiziert und haben einen technischen Beruf.
Wie ist die Vorbildung der Teilnehmer was die Robotertechnik angeht? Reicht die Palette vom Einsteiger bis zum Profi?
Das kann man so sagen. Junge Menschen, die frisch aus der Berufsausbildung kommen, haben relativ wenig Erfahrung mit der Robotertechnik. Sie haben in der Ausbildung mal etwas über Roboter gehört. Die Berufsschule vermittelt in dieser Richtung etwas, auch der Betrieb. Wir in der Akademie steigen mit Grundlagen ein. Es gibt Kurse, die dauern drei Tage. Aber danach ist der Teilnehmer in der Lage, seine Aufgabe als Anlagenbetreiber vor Ort wahrzunehmen. Das gilt auch für jemand, der zum Beispiel zehn Jahre aus dem Beruf raus ist. Er kann dann den Roboter bewegen, auf Grundstellung fahren und Programme automatisiert ablaufen lassen. Er weiß, wie die Steuerung arbeitet und kennt den Funktionsumfang. Das ist eine Menge für drei Tage.
Aus welchen Branchen stammen die Teilnehmer?
Siebzig Prozent stammen aus der Automobilbranche inklusive Zulieferer. Es sind aber auch ganz andere Branchen vertreten. Wir hatten schon Teilnehmer aus einer Groß-Bäckerei. Die wollten wissen, wie man mit einem Roboter zehntausend Brote am Tag verpackt.
Welche Erwartungen haben die Teilnehmer?
Die Teilnehmer wollen nach der Schulung den Roboter bedienen können. Bedienen können heißt, dass sie später in der Praxis ein Problem analysieren können: Wenn der Roboter zum Beispiel einen bestimmten Fehlertext ausgibt, dann weiß er, in welche Richtung er schauen und suchen muss, um die Anlage wieder in Gang zu bringen.
Können Sie diese Erwartung erfüllen?
In unseren Kursen über drei Tage werden diese Erwartungen schon erfüllt. Wir fordern ja immer ein Feedback von den Teilnehmern. Und ich zeige auf, wie der weitere Qualifizierungspfad aussehen könnte. Über die weiteren Schritte entscheidet in der Regel nicht der Teilnehmer selbst. Aber er kann sich mit seinem Vorgesetzten besprechen und sich für weitere Kurse anmelden.
Wo fehlt es am häufigsten? Was sind die gravierenden Wissenslücken bei den Teilnehmern?
Um einen Roboter bedienen zu können, brauche ich Grundkenntnisse in der Steuerungstechnik. PC-Erfahrung ist ebenfalls wichtig. Wenn jemand nie etwas mit einem PC zu tun hatte und das auch nicht will, dann wird es schwer im Umgang mit Menüs. Menschen ohne einen gewerblich-technischen Beruf müssen sich am meisten anstrengen, um rein zu kommen.
Wie profitieren die Teilnehmer von der Schulung? Was nehmen sie mit?
Nach einem Kurs und bei vorhandenem Interesse für das Gelernte können die Teilnehmer ihre tägliche Arbeit an den Fertigungsanlagen effektiver verrichten. Sie werden selbstständiger und damit vielleicht auch zufriedener. Sie können jetzt Dinge angehen, wo sie früher immer jemanden fragen mussten. Sie können das Ziel alleine erreichen, vielleicht mit etwas Beratungshilfe. Aus diesem Grund gibt es bei uns auch keine Motivationsprobleme. Die Teilnehmer wissen genau, warum sie hier sind.
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
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6.2024
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