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Wartung erfolgt nicht mehr stur nach Plan

Softwaresystem berechnet flexible Serviceintervalle für Roboter
Wartung erfolgt nicht mehr stur nach Plan

Die Fachmesse Motek nutzen die Hersteller von Handling- und Montagegeräten, um den hohen technischen Stand ihrer Produkte zu präsentieren. Zentrale Themen in Sinsheim sind das Zuführen, Aufbauen, Verpacken und Transportieren.

Andreas Beuthner ist Fachjournalist in Stockdorf

Die Fachgemeinschaft Robotik und Automatisierung (R+A) im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) hat viel getan, damit aus der 23. Motek, die vom 21. bis 24. September in Sinsheim stattfindet, eine neue Leitmesse zum Thema Montage- und Handhabungstechnik entsteht. Die hoch gesteckten Zielen haben sich entgegen den Erwartungen nicht erfüllt. Doch von der Breite des Angebots und der Zahl der Aussteller nimmt das Branchentreffen einen der vorderen Plätze unter den Fachmessen in diesem Jahr ein. 959 Unternehmen aus aller Welt präsentieren sich in sieben Ausstellungshallen, die restlos belegt sind. Die Messeleitung erwartet 30 000 Besucher – nahezu doppelt so viele, wie auf der Münchner Fachmesse Automatica im Sommer gezählt wurden.
Ob Einzelarbeitsplatz oder integriertes Lager- und Transportsystem – die Anforderungen an Handling- und Montagetechniken steigen von Jahr zu Jahr. Die Anbieterbranche reagiert darauf mit ständiger Weiterentwicklung ihres Produktportfolios und neuen Gerätekonzepten, die flexibler und kostengünstiger ihre Aufgaben erfüllen als die Vorgängermodelle.
So zeigt die Motoman Robotec GmbH aus Allershausen (Halle 6, Stand 6410) im Bereich Handhabungsroboter zwei kompakte Leichtgewichte mit vergrößertem Arbeitsbereich und erhöhten Verfahrgeschwindigkeiten. Der Motoman-HP3 agiert mit einer Reichweite von 701 mm und hebt Traglasten mit 3 kg. Eine größere Reichweite von 859 mm bietet das Modell Motoman-HP3L, das ebenfalls 3 kg zur Hochstrecke bringt. Die beiden Maschinen sind so ausgelegt, dass sie gut mit Paletten in dem gängigen Maß von 40 cm x 60 cm zurecht kommen. Gegenüber dem Motoman-HP 3 hat der HP3L nicht nur einfach verlängerte Achsen, sondern zudem stärkere Motoren an den drei langen Hauptachsen. Dadurch sind die gleichen hohen Verfahrgeschwindigkeiten wie mit seinem kleinen Bruder möglich.
Mitsubishi Electric Europe EV (Halle 6, Stand 6415) nimmt die Motek zum Anlass, sein gesamtes Roboterprogramm mit Knickarm-, Scara- und Präzisions-Robotern im Leistungsbereich von 1 bis 12 kg zu präsentieren, darunter auch drei neue Knickarmroboter mit 6 Achsen.
Eine Erleichterung für den Service- und Wartungsdienst dürfte die softwareunterstützte Wartungsvorankündigung sein, die den Bediener abhängig von der individuellen Belastung des Roboters frühzeitig über den nächsten Serviceeinsatz informiert. Nach Firmenangaben besteht der Vorteil darin, dass notwendige Wartungsarbeiten – wie beispielsweise das Fetten von beweglichen Teilen – erst dann vorgenommen werden, wenn es die momentane Belastung des Roboters tatsächlich erfordert. Damit entfallen unnötige Servicearbeiten, die ein fester Plan ohne Rücksicht auf den tatsächlichen Gebrauch der Geräte mit sich bringen. Nahezu 200 Parameter wie Einsatzdauer, Handhabungsgewicht und Beschleunigung des Greifarms erfasst die Robotersteuerung, um den nächsten Wartungszeitpunkt exakt vorherzusagen.
Im Anwendungsbereich Montage tummeln sich die Scara-Roboter der Epson Deutschland GmbH (Halle 2, Stand 2403). Das Top-Modell des Meerbuscher Herstellers heißt E2H und hantiert mit einer Nutzlast bis zu 20 kg. Damit beim Zupacken bei soviel Kraft in den Armen die Präzision nicht leidet, hat der Hersteller seinem neuen Vorzeigemodell stärkere Motoren verpasst, die ihm zudem im Vergleich mit den Vorgängermodellen eine deutlich höhere Geschwindigkeit verleiht. Die Maschine ist neben der Standardausführung auch als Reinraumversion bis Klasse 10 und Antistatikversion verfügbar. Der neue E2H kann wie sein Vorgänger wahlweise an zwei verschiedene Epson-Steuerungen angeschlossen werden.
Die Dr. Hafner Montage- und Produktionssysteme GmbH aus Kaufbeuren (Halle 3, Stand 3009) zeigt ihr patentiertes und mit dem Bundesinnovationspreis ausgezeichnetes, staufähiges Werkstückträger-System. Die einzelnen Systemkomponenten lassen sich einem modular aufgebauten Baukastensystem entnehmen und eignen sich für verschiedene Werkstückgrößen, Werkstückformen und Nutzlasten.
Der Nutzlastbereich des Werkstückträgersystems reicht bis zu 20 kg. Durch das Baukastenprinzip lassen sich alle Materialflussfunktionen wie Fördern, Stauen, Puffern, Verzweigen, Zusammenführen und Positionieren als durchgängige Systemlösung integrieren. Beim Aufstauen erfolgt die Freischaltung des Werkstückträgers vom Transportband, so dass es zu keinem Staudruck kommen kann. Mittels dieser integrierten Puffer- und Stoppfunktion wird eine Taktentkoppelung, der Ausgleich von Lastspitzen und der Einsatz im direkten Griffbereich von Personen ermöglicht.
Mit der Standardisierung von Schnittstellen und verkettungsfähiger Montagetechnik befasst sich die Step Stein Expertenpool GmbH. Der Step-Partner Stein Automation GmbH (Halle 6, Stand 6100), zeigt sein Werkstückträger-Transportsystem (WTS) für verschiedene Werkstückträger-Abmessungen und Transportgewichte von wenigen Gramm bis 60 kg. Damit ist es möglich, Vormontagezonen und auch Endmontagelinien mit einem System auszurüsten – wobei die vormontierten Baugruppen in der Regel kleinere Dimensionen haben und die Endgeräte erst in der Endmontagelinie zur vollen Größe anwachsen. Die in jeder Baugröße identischen und somit kompatiblen Module können nach Belieben ausgetauscht, umgestellt und außerhalb der Linie aus- und umgerüstet sowie endgeprüft werden. Außerdem ist es so möglich, die Module bei spezialisierten Technologie-Lieferanten komplett ausrüsten zu lassen, um sie dann auf einfache Weise in die eigene Anlage zu integrieren.
Pufferfunktion schafft Ausgleich bei Lastspitzen
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