Der noch immer ungelöste Handelsstreit zwischen den USA und China macht Maschinenbaubetrieben zu schaffen. Er wirkt sich auf immer mehr Branchen und Länder direkt und indirekt aus. Eine aktuelle Umfrage des VDMA unter deutschen Maschinenbauern in China zeigt, dass auch dort die Stimmung unter dem Handelskonflikt leidet. 40 % der befragten Firmen bezeichneten ihre aktuelle Geschäftslage als „schlecht“. Weitere 40 % als „zufriedenstellend“. Das sind die schlechtesten Werte seit Beginn dieser VDMA-Erhebung vor drei Jahren. Für das vierte Quartal 2019 sowie das erste Quartal 2020 sehen die Betriebe in China keine Besserung der Lage voraus.
Insgesamt lagen die Aufträge in den ersten acht Monaten des Jahres im Maschinenbau um real 9 % unter dem Vorjahresniveau. Die Produktion sank – nach vorläufigen Zahlen – im gleichen Zeitraum um 1,6 %.
Kurzarbeit wird wieder wichtiger
Angesichts der Auftragsflaute in manchen Fachzweigen des Maschinenbaus wird die Kurzarbeit wieder bedeutsamer. Im ersten Halbjahr waren geschätzt rund 5000 Menschen im Maschinenbau in Deutschland in Kurzarbeit, im ersten Quartal 2019 waren es erst 3200 Mitarbeiter. „Sollte es zu einer weiteren Konjunkturverschlechterung im Land kommen, wäre eine Ausweitung der Kurzarbeit auf 24 Monate – wie schon im Krisenjahr 2009 – sinnvoll. Darüber muss jetzt Klarheit geschaffen werden, damit die Unternehmen planen können„, sagte VDMA-Präsident Carl Martin Welcker. Aus den damaligen Erfahrungen sollte allerdings die richtige Schlussfolgerung gezogen werden. Der Verband fordert, bereits jetzt ins Gesetz zu schreiben, dass die Bundesagentur für Arbeit wieder die Sozialversicherungsbeiträge übernimmt, wenn die Betriebe dann ihre Mitarbeiter weiterbilden. Zugleich lehnt der Verband das von der IG Metall vorgeschlagene Transformations-Kurzarbeitergeld ab.