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Mit feinsten Partikeln gegen Produkt-Piraten

Plagiatschutz
Mit feinsten Partikeln gegen Produkt-Piraten

Mit feinsten Partikeln gegen Produkt-Piraten
Das Sicherheitsmerkmal der „charakteristische Fluoreszenz“ lässt sich optisch innerhalb von Sekundenbruchteilen mit Hilfe eines Detektors nachweisen. (Bild: Polysecure)
Produktplagiate und -fälschungen kosten die deutsche Industrie jährlich Milliardenbeträge. Das Unternehmen Polysecure aus Freiburg will dem Ideenraub Einhalt gebieten, indem es das Produkt selbst zum Kopierschutz macht.

Mehr als 10 % aller weltweit gehandelten Produkte sind Plagiate, schätzen Experten. Die Unternehmen versuchen sich mit Hologrammen oder speziellen Bedruckungen zu wehren. Polysecure geht dabei noch einen Schritt weiter. Die Freiburger entwickeln mit gut einem Dutzend Mitarbeiter Marker aus keramischen und kristallinen Partikeln, die in den Werkstoff der Produkte eingemischt werden. „Wir machen Produkte und Werkstoffe dadurch unverwechselbar“, erklärt Jochen Moesslein, geschäftsführender Gesellschafter von Polysecure, den Ansatz. Das Produkt wird damit quasi selbst zum Kopierschutz. Das schützt vor Plagiaten, schafft Rechtssicherheit und erleichtert die Sortierung sowie das Recycling von Werkstoffen.

Vor fünf Jahren wurde das Unternehmen von Moesslein und seinem Co-Geschäftsführer Dr. Thomas Baque gegründet. Aktuell bewegt sich das Niveau an zu markierenden Produkten auf rund 15 000 t zu: „Die Marker können in nahezu jedes Material eingemischt werden“, erklärt Moesslein. „Zudem sind sie temperaturstabil bis mindestens 1600 °C, unlöslich, chemisch inert, mechanisch extrem robust – und essbar.“ Deshalb sind sie sogar in der Pharmaindustrie oder der Medizintechnik einsetzbar. Entsprechend umfangreich sind die Anwendungsgebiete.
Doch wie funktioniert die Markierungstechnik der Freiburger genau? „Wir bereiten anorganische Anti-Stokes-Kristalle auf, die mit bestimmten Wellenlängen angeregt werden können, um so eine charakteristische Fluoreszenz zu erzeugen“, so Moesslein. Mit einem entsprechenden Detektor können die Produkte dann als Original indentifiziert werden, sogar direkt am Point-of-Sale. Weiteres Sicherheitsmerkmal ist der so genannte Produktcode, „bei dem wir unsere keramischen Partikel mit chemischen Elementen dotieren, die nicht im markierten Material enthalten sind.“ Das Produkt erhält damit eine Information zugefügt, die sich auslesen und mittels einer eigenen Softwarelösung in einem numerischen Code abbilden lässt. Zudem werden die Werkstoffe mit einem zufälligen, nicht kopierbaren, strukturellen Fingerabdruck versehen.
Die Produktion und Entwicklung der Marker findet am Stammsitz in Freiburg statt. Auch die Detektoren liefert Polysecure. „Wir sind sozusagen eine ‚Ein-Stopp-Technologie-Firma’, die die Technologien zur Markerherstellung und Markerformulierung sowie Detektion in sich vereint“, erläutert Moesslein. Im Bereich Forschung & Entwicklung setzt Polysecure vor allem auf die Kooperationen mit Firmen und Hochschulen – und geht dabei auch ungewöhnliche Wege: Gemeinsam mit dem Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung entwickeln die Freiburger beispielsweise eine neuartige Produktkennzeichnung auf Basis von Kieselalgen. „Die dreidimensionalen Diatomeen-Schalen sind nicht kopier-, dafür aber essbar“, so Moesslein. Mit Partnern aus der Industrie entwickelt Polysecure zudem neuartige funktionale Metalloberflächen, die nicht nur der Kennzeichnung dienen, sondern auch den Verbrauch und Einsatz von Bauteilen optimieren. (bö)
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