In diesem Jahr wird die Produktion der Stahl- und Metallverarbeitenden Industrie in Deutschland um 4 % wachsen. Das prognostiziert der Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung WSM, der bisher mit einem Plus von 1 % gerechnet hatte. Anlass dazu gibt der August, der mit 8,3 % positiv überrascht habe, so der Verband. Gestützt wird die Prognose von der Produktion im bisherigen Jahresverlauf, die laut Angaben um 5,2 % gegenüber dem Vorjahr gesteigert wurde.
„Wenn die Nachfrage weiterhin so stabil bleibt, kann es sogar noch besser kommen“, gibt sich Christian Vietmeyer optimistisch. Der WSM-Hauptgeschäftsführer weiß jedoch „aus der Erfahrung, dass die Unternehmen bei vergleichbar hoher Auslastung nicht notwendigerweise die besten Ergebnisse erzielen“. Der Kostendruck von der Stahl- und Energieseite bleibe immens hoch und der Preisdruck der Kunden ebenfalls. Ungemach wittert die Branche auch aus Richtung der Gewerkschaft. So könne die geforderte Lohnanpassung „in dieser Situation von mittelständischen Betrieben nicht geschultert werden“, mahnt Vietmeyer. Grund genug für ihn, sich mit einer Prognose für 2018 bewusst noch zurückzuhalten.
Im überraschend positiv verlaufenen August stiegen die Umsätze der Branche um 9,1 % über das Vorjahresniveau. Das Plus von 7,8 % bei den Inlandslieferungen reichte jedoch nicht an die Auslandsumsätze heran: So konnte der Export im August um 11,7 % ausgeweitet werden. Bis einschließlich August steigerten die Metallverarbeiter ihre Umsätze in den ersten acht Monaten des Jahres um 5,5 %.
Im Einklang mit dieser Entwicklung haben die Unternehmen im Jahresverlauf kontinuierlich neue Stellen geschaffen. Im August beschäftigten sie 2 % mehr gegenüber dem Vorjahresmonat. Deutlich ausgelasteter sind deshalb auch die Produktionskapazitäten, die von 83,5 % auf 86 % anstiegen.