Vorkonfektionierte elektromechanische Komponenten wie fertige Klemmleisten oder bestückte Gehäuse erhöhen die Qualität im Maschinen- und Anlagenbau und sparen Kosten. Das gilt besonders, wenn ein Ex-Schutz nach Atex gefordert ist.
Von unserem Redaktionsmitglied Werner Möller
Just in time in die Fertigungslinie des Maschinenbauers. Welcher Chef wünscht sich dies nicht zur Produktionssteigerung und welcher Einkäufer möchte nicht die optimale Kostentransparenz: „Die Zeiten, wo ein Auszubildender so mal nebenbei die Installationsdosen zusammenschraubt, sollten endgültig der Vergangenheit angehören“, sagt Klaus-Peter Hornetz. Für den Leiter des Portfolio Service bei der Detmolder Weidmüller GmbH ist das Thema Entwurf, Bohren und richtiges Bestücken der Klemmleiste heute viel zu komplex, um dies so nebenbei zu erledigen. So nutzen Siemens und Bombardier beim Bau des ICE 3 den Service, und auch die Firmengruppe Liebherr ruft für ihre Offshore-Krane bei Weidmüller kundenspezifische Gehäuse ab.
Auch Marcus Bühner argumentiert in die Richtung: „Im Gegensatz zu komplett montierten Baugruppen ist es aufwendig und teurer, einzelne Teile zu bestellen und sie zu montieren.“ Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass sich die Vielzahl der Bestellvorgänge verringert und so der Verwaltungsaufwand reduziert wird. Da die Weidmüller-Produktionsstätten nach DIN ISO 9001 und nach Atex Directive 94/9/EG zertifiziert sind, ist somit auch das Einhalten der geforderten Normen gewährleistet.
„Wir bieten unseren Kunden auch Softwaretools zur Unterstützung der Konfiguration an“, sagt Klaus-Peter Hornetz, „auf deren Grundlage wir sofort eine Kalkulation starten, die der Beginn einer Daten- und Produktionskette ist.“ Dabei ist es gleich, aus welchem Land die Bestellung kommt. „Bei den kleineren Kunden ist es noch so, dass wir ihnen anhand ihrer Vorstellung ein Konzept liefern, auf dessen Basis wir kalkulieren“, argumentiert Produktmanager Bühner. Der Kunde zahlt aber nur die Material- und Montagekosten.
Das Leistungsspektrum selbst umfasst
- individuelles Konfektionieren an Bauteilen und Kabeln,
- komplettes Markieren,
- Bestücken nach Atex oder anderen Spezifikationen sowie
- mechanisches Bearbeiten und Lackieren.
Eine starke Stütze für das Planen ist das Softwaretool Raildesigner. „Seine fotorealistische Benutzeroberfläche und seine übersichtlich strukturierte Bedienerführung macht es dem Bediener leicht, nicht nur seine Klemmenleiste schnell zusammenszustellen“, berichtet Experte Hornetz, „vielmehr lassen sich hier auch Sonderwünsche konfigurieren.“ Offene Schnittstellen garantieren den Datenaus- tausch zu weiteren CAE-Programmen. Das Bestellen erfolgt danach direkt aus dem System heraus oder wie es Marcus Bühner pragmatisch formuliert: „Gehäuse projektieren, Projekt speichern, per E-Mail übermitteln und Auftrag bestätigen.“
Fremdbestücken rechnet sich
Anfallende Kosten
Basis 100 Stück Kunde/Eigenfertigung Weidmüller
Umsatz 5339 Euro 5339 Euro
Nährungswerte
Materialeinsatz: 4429 Euro
Personalkosten
Montage 1068 Euro
Administration 1068 Euro
Logistik/Sonstiges 534 Euro
Gesamtkosten 7099 Euro 5339 Euro
Kostenersparnis: pro Gehäuse 17,60 Euro
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