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Förderprogramme des Bundes

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Förderprogramme des Bundes

Fördermittel des Bundes und der Länder muss der Gründer bei der Hausbank beantragen (außer Beratungsförderung, Überbrückungsgeld und Existenzgründungszuschuss). Wichtig: Fördermittel müssen vor dem Vorhabensbeginn beantragt werden.

Mikro-Darlehen

Mikro-Darlehen dienen der Finanzierung von Neugründungen (auch Kleinstgründungen), Betriebsübernahmen, Beteiligungen und Festigungsmaßnahmen bis zu drei Jahre nach Aufnahme der Selbstständigkeit. Höchstbetrag: 25 000 Euro.
Programm Startgeld
Die KfW bietet Existenzgründern Startgeld-Darlehen an, deren Finanzierungsbedarf 50 000 Euro nicht übersteigt. Finanziert werden Investitionen, auch Betriebsmittel, und zwar bis zu 100 %.
Unternehmerkapital
Unternehmerkapital bekommen Antragsteller ohne Sicherheiten. Für Projekte mit einem Finanzierungsbedarf von 50 000 Euro und mehr soll das Eigenkapital bei mindestens 15 % liegen. Die Höchstsumme liegt bei 500 000 Euro. Der Kredit ist im ersten Jahr zinsfrei, die erste Tilgung wird im achten Jahr nach der Gründung fällig.
ERP-Startfonds
Die KfW beteiligt sich im Rahmen des ERP-Startfonds an innovativen kleinen Technologieunternehmen (laut KMU-Definition). Die Beteiligung dient dazu, den Finanzierungsbedarf zu decken für die Entwicklung und Markteinführung neuer oder wesentlich verbesserter Produkte, Verfahren und Dienstleistungen.
ERP-Startfonds Frühphase
KfW-Beteiligungsprogramm für technologieorientierte Unternehmensgründungen. Die Beteiligung dient der Vorbereitung für die Aufnahme von Venture-Kapital.
KfW-Unternehmerkredit
Dieser Kredit dient der langfristigen Finanzierung von Investitionen. Finanziert werden Grundstücke und Gebäude, Kauf von Maschinen und Anlagen, Aufstockung des Material-, Waren- oder Ersatzteillagers sowie die Übernahme eines Unternehmens oder der Erwerb einer Beteiligung. Höchstbetrag: 5 Mio. Euro.
Bürgschaften
Fehlen Sicherheiten, können Bürgschaftsbanken weiterhelfen. Eine Ausfallbürgschaft kann für bis zu 80 % der Kreditsumme bis 1 Mio. Euro, beantragt werden.
Beratungsförderung für KMU
KMU können für Beratungsmaßnahmen Fördermittel in Anspruch nehmen. Die Existenzgründungsberatung kann bei Neugründung, Übernahme oder einer Unternehmensbeteiligung beantragt werden. Es gibt 50 % von maximal 3000 Euro.
Überbrückungsgeld
Überbrückungsgeld gibt es für die Zeit, in der arbeitslose Existenzgründer und solche, die von Arbeitslosigkeit bedroht sind, in die Selbstständigkeit starten.
Existenzgründungszuschuss (Ich-AG)
Für eine Ich-AG kommt jede selbstständige Tätigkeit in Frage. Die Förderung für die Ich-AG ist der so genannte Existenzgründungszuschuss (EXGZ)

Mehr Infos
  • www.existenzgruender.de Existenzgründungsportal des Bundesministeriums für Wirtschaft
  • www.mittelstandsbank.de Die KfW-Mittelstandsbank der staatlichen KfW-Bankengruppe bündelt die Förderprogramme für die mittelständische gewerbliche Wirtschaft
  • www.ihk.de Service für Gründer der Kammerorganisation, Links zu den Angeboten der lokalen, zuständigen IHKn (Seminare, Beratung etc.)
  • KfW-Mittel werden über die Hausbank beantagt. Deshalb das Beratungsangebot der Hausbank nutzen!

  • Auf Jungunternehmer wartet ein steiniger Weg

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    Existenzgründung: Ohne Fördermittel und guten Rat wird’s schwer

    Ein eigenes Unternehmen gründen, eines übernehmen? Die gute Geschäftsidee allein reicht nicht: Wer sich erfolgreich selbstständig machen will, muss sich im Beratungs- und Förderdschungel zurechtfinden.
    Von unserem Redaktionsmitglied Tilman Vögele-Ebering tilman.voegele@konradin.de
    Ein eher ungewöhnlicher Fall: Vor über fünf Jahren trat der Manager und Sanierer Oliver Flor als Geschäftsführer in die Pälzer Druckguss GmbH in Seligenstadt ein. Das Traditionsunternehmen befand sich im Konkursverfahren. Flor kümmerte sich im Auftrag des Konkursverwalters darum, dass die Geschäfte weiterliefen. Sein Ziel von Anfang an: den Betrieb übernehmen, selbst Unternehmer werden.
    Nach langem Ringen und schließlich mit Rückendeckung der Banken kam der Manager am 1. April dieses Jahres ans Ziel. Er ist jetzt Gesellschafter und Chef der Gießerei mit über 100 Mitarbeitern und rund 12 Mio. Euro Umsatz. Die Pälzer Aluminium GmbH, wie sie jetzt firmiert, bleibt Seligenstadt erhalten – ein Erfolg für Konkursverwalter und Finanziers. Und: Der ehemalige Consulter und Sanierungsmanager Flor ist jetzt Unternehmer.
    Meist stellt man sich Existenzgründer als Tüftler oder Macher vor, die im Kellerbüro oder in der Garage das Abenteuer Selbstständigkeit angehen. Es führen aber viele Wege zur eigenen Firma: beispielsweise die komplette Übernahme eines Unternehmens, der Managament-Buy-out, die Gründung aus der Hochschule heraus und die Ich-AG aus Verlegenheit.
    Die meisten Jungunternehmer sind zugleich die Gründer. Rein statistisch betrachtet werden derzeit mehr Unternehmen ins Leben gerufen als vom Markt verschwinden. Nach den Zahlen des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) in Bonn standen vergangenes Jahr 574 000 Gründungen 429 000 Liquidationen gegenüber, ein Plus von 144 000 Firmen.
    Diese Zahlen täuschen jedoch über die tatsächliche Bedeutung hinweg, die hinter diesen Gründungen steckt. Prof. Dr. Uschi Backes-Gellner, Vorstand des IfM in Bonn, bremst die Euphorie: „Die für die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland so wichtigen innovativen Gründungen, vor allem im Bereich der Spitzentechnik, konnten dem Trend nicht folgen.“ Im Klartext: Die wachstumsstarken technologieorientierten Gründungen machen gerade 1 % der neuen Unternehmen aus. Etwa 10 % der jungen Firmen sind traditionelle Gründungen, beispielsweise im Handwerk und in den freien Berufen. An die 90 % sind Kleinstgründungen mit geringem Wachstumspotenzial und einer hohen Wahrscheinlichkeit des Scheiterns.
    Die Bundesregierung gibt eine Menge Geld aus, um Existenzgründungen zu fördern. „Je mehr Gründungsbereitschaft, desto kräftiger die wirtschaftliche Dynamik“, lautet das Credo von Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement. Die hierzulande eher schwach ausgeprägte Kultur der Selbstständigkeit sieht er im Wandel: „Ich bin überzeugt, wir gehen in eine Zeit eines neuen unternehmerischen Leitbildes.“ Eine Forsa-Umfrage unterstützt diese Aussage. Unter den Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren können sich mittlerweile zwei Drittel vorstellen, selbst einmal ein Unternehmen zu gründen.
    Für Menschen, die sich selbstständig machen wollen, gibt es von EU, Bund und Ländern eine Vielzahl von Fördermöglichkeiten und Beratungsangeboten. Bevor der Weg zu den Fördertöpfen frei wird, ist viel Arbeit nötig: Beratungsangebote zu nutzen ist Pflicht, ein überzeugender Businessplan muss her, die Hausbank muss für das Vorhaben gewonnen werden.
    Anlaufstellen für Unternehmer in spe gibt es viele:
    • die Industrie- und Handelskammern (IHKn)
    • die Handwerkskammern (HWKn)
    • kommunale und regionale Wirtschaftsförderungsgesellschaften
    • Technologie- und Gründerzentren
    • Agenturen für Arbeit
    • Gründerinnenagenturen mit speziellen Angeboten für Unternehmerinnen in spe.
    Wer statt einer Neugründung mit der Übernahme eines Betriebes liebäugelt, sollte sich das ebenfalls gut überlegen, raten Experten. (Tipp: Initiative Nexxt des Bundeswirtschaftsministeriums, www.nexxt.de.) Wer die Übernahme oder Nachfolge als Existenzgründung light versteht, liegt nämlich falsch. Nach Übernahmen kommt es laut Statistik zu überdurchschnittlich vielen Insolvenzen. Denn die guten persönlichen Kontakte des Seniors dürfen nicht unterschätzt und die Kundentreue nicht überschätzt werden. Außerdem: Ein guter Kundenstamm und gute Produkte kosten einen hohen Preis.
    Buchtipp Seite 47
    Die Nachfolge in der Firma steckt voller Fallen
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
Ausgabe
6.2024
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