Der finnische Krane-Hersteller KCI hat den ständigen Branchenprimus Demag überrundet. Dabei soll es nicht bleiben.
Heimlich und leise hat sich die finnische KCI Konecranes International Oyj, Hyvinkää, zum größten Krane-Hersteller Europas gemausert: Mit 756 Mio. Euro Umsatz im Jahr 2001 haben die Finnen den bisherigen Marktführer, die Demag Cranes & Components GmbH, Wetter, nach übereinstimmenden Aussagen beider Unternehmen um 8 Mio. Euro übertrumpft.
Dass Konecranes hierzulande bislang kaum wahrgenommen wurde, liegt am Respekt der Skandinavier vor dem deutschen Markt – „dem anspruchsvollsten der Welt“, wie Präsident und Geschäftsführer Stig Gustavson sagt. „Üben muss man woanders.“
Deshalb hat KCI erst 1998 begonnen, in Deutschland Fuß zu fassen. Mittlerweile liegt der Umsatz auf dem deutschen Markt bei rund 90 Mio. Euro. Ähnlich hoch ist übrigens der Inlandsumsatz des Wettbewerbers Abus Kransysteme GmbH in Gummersbach.
Die weitere Expansionslust der Finnen ist riesig. Allein den Weltmarkt der Standard-Hebezeuge, wozu die gängigen Industriekrane zählen, beziffert Gustavson auf 2 Mrd. Euro. „Da ist viel Potenzial, Wettbewerbern Anteile abzunehmen.“ Oder sie gleich aufzukaufen: In Deutschland hat KCI beispielsweise die SWF Krantechnik GmbH in Mannheim übernommen. Deren Programm ist nun, wie bei allen Töchtern, weitgehend mit dem des Konzerns identisch, nur dass sich beispielsweise bei einem Seilzug Farbe und Markenname unterscheiden.
Das Konecranes-Geschäft verteilt sich zu 39 % auf Standard-Hebezeuge, zu 26 % auf Spezialkrane mit einer Tragkraft von 50 t und mehr sowie zu 35 % auf Wartung und Service. tp
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